bitte lächeln

Dienstag, 23. Dezember 2008

jahresportfolio

kennen sie das - in den zeitungen stehen lauter dinge, die man schon einmal irgendwo gelesen hat. ich dagegen werde mich bemühen, lauter unerwähnte dinge zu erwähnen. deshalb hab ich jetzt meinen kalender zur hand genommen und bin ganz erstaunt, was ich 2008 alles außergewöhnlich ungewöhnliches gemacht habe.

2.1. 18:30 m. witzig - heuer fahre ich sie schon am 28.12. besuchen. obwohl 2.1. war ja irgendwie auch schon heuer.
die m. ist die souveränste mama, die ich kenne. falls ich das noch nie erwähnt habe. ich hab das noch nie erwähnt.


8.1. konzerthaus. ich kann mich nicht mehr erinnern. ich mag klassische musik, falls ich das noch nie erwähnt habe. ich hab das schon erwähnt. jazz und metal mag ich aber auch. erinnern kann ich mich punkto konzerthaus heuer besonders gut an das stück für den einhändigen pianisten und an meine damalige zweihändige begleitung, die auch gerne vierhändig spielt.

12.1.-19.1. schiurlaub. sehr fein - eine woche arlberg bei strahlendem wetter. der h. fährt ganz gern schi, falls ich das noch nie erwähnt habe. ich hab das wahrscheinlich schon erwähnt. beim nächsten schiurlaub hatten wir noch strahlenderes wetter und einen bänderriss. scheint nicht besonders erwähnenswert, aber wegen der operation konnte der h. ja dann nicht ins konzerthaus und deshalb ich einen anderen h. mitgenommen, der zufällig gerne vierhändig ... aber das hab ich gerade erwähnt.

22.1. 17 uhr tennis. ich hätt den schläger ja schon längst ins eck gestellt, aber der a. hat mich dazu gezwungen, seine trainerin zu werden. ich hab einmal gar nicht so schlecht tennis gespielt, falls ich das noch nie erwähnt habe. ich hab es erwähnt.

23.1. konzerthaus-film. feine sache das. allerdings ist immer ein film im abo dabei, den man vielleicht nicht gesehen haben muss. der schönste vorjahrsfilm war "nunuk, der eskimo". falls ich das noch nicht erwähnt habe.

24.1. kadlez-stube, projektfeier. das war der vorjährige ausweichtermin für die vorjährige weihnachtsfeier. es war zu peinlich, vor weihnachten zu feiern, weil sich das projektende auf 2008 verschoben hat. erst vorige woche hat es sich wieder verschoben. man spricht von jetzt von sommer 2009. heuer gab´s gar keine weihnachtsfeier und anscheinend auch keinen ausweichtermin. wahrscheinlich wird das projekt nie enden. worüber ich mich tag für tag ärgere, hab ich garantiert noch nie erwähnt. wird eher so bleiben.

26.1. 14:00 b. das muss meine cousine b. gewesen sein. die andere b. hab ich doch im dezember 07 kennengelernt und mit bartagamen auf amaryllis erschreckt. falls sie das nicht erwähnt hat. hat sie aber.

27.1. 15:00 schifahrvorbesprechung. s.o. der urlaub war sonst auch nicht optimal. danach länger nicht mit meiner schwester gesprochen. soll unerwähnt bleiben ...

28.1. 19:00 m. fast alle meine freundinnen heißen mit m. bis auf die mit b oder s. irgendwann schreib ich den beitrag über die ähnlichkeiten der vornamensgeschwister. falls ich den noch nicht angekündigt habe. hab ich aber.

29.1. 16:00 baumann. aha, da hatte der a. also seine überflüssige regulierung noch. ich glaube, die regulierung hab ich auch noch nie erwähnt.

schon erwähnt und aus diesem anlass wiederholt - das wunderbare kurz-gedicht von herrn droste:

frühling wird es,
alles schimmert.
nur die kiefer
leise wimmert.
jammert über winterschäden,
muss zum kieferorthopäden.


kennen sie das - manche leute neigen einfach zur weitschweifigkeit. ich finde mit meinem JÄNNER* hab ich jetzt eh schon viel erwähnt;-)

* also jännerportfolio. oder januar. und den titel hab ich derjulia geklaut.
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Samstag, 25. Oktober 2008

vor mich hin sinniert

wenn wir eine party machen, ist es eigentlich ganz sinnlos, schon zwei stunden vorher mit allem fertig zu sein. obwohl ich mich in letzter zeit wirklich ans warten gewöhnt habe - an zwei tagen sieben mal irgendwo in österreich umzusteigen, prägt. mindestens 15 stunden im zug sitzen auch. wenn einem der westbahnhof im umbau sozusagen gar nicht einmal so hässlich vorkommt, muss das eine direkte folge des anblicks belgischer bahnhöfe sein. das schönste warten war allerdings gestern im konzerthaus, mozart und schostakowitsch ließen mich die warteschlange und unfähigkeit an den merkurkassen schnell vergessen. im zweiten teil hab ich auf jeden einsatz des beckens gewartet, die entsprechenden verrenkungen danach fand ich besonders hübsch. im moment warte ich drauf, dass die party vorüber ist, damit meine haare wieder entgrauen können. auf echte graue haare warte ich natürlich auch, aber das ist sich bis heute nachmittag nicht ausgegangen. voraussichtlich habe ich um 22:00 (sollten die abholenden eltern pünktlich sein) aber einige mehr.

edit: da simma grad;-)

halloween

edit2: und jetzt spielen sie grad im garten -
sodass ich mich hier ins spinnennetz verzupfen kann;-)

edit3: und vier der sechs dürfen jetzt da übernachten - sskm sozusagen;-)
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Sonntag, 9. März 2008

steine aus dem weg

demnächst werde ich seminare anbieten:

"mit der kraft der steine" -
jeder bringt einen stein mit und zahlt ungefähr 300 euro für einen tag.

und dann lernen wir einen tag lang vom stein. natürlich mit ein bisschen gruppenarbeiten, flipchart-füllen, feedback-runden, auflockerungsgymnastiken, und eventuell noch einer dia-präsentation und einer filmeinspielung. als seminarraum stelle ich den nächstgelegenen steinbruch oder die donauinsel zur verfügung, bei schlechtwetter muss ich halt eine brücke oder einen neuen termin finden.

und dann lernen wir vom stein!

ungefähr so

vorstellrunde mit:
name
steinname
lieblingsstein
meine erste erinnerung an einen stein
vorstellung des mitgebrachten steins

aufwärmrunde - gruppenarbeit
was uns so zu steinen einfällt
gegenseitige präsentationen

zur auflockerung:
steine aufs wasser werfen
einander mit kleinen steinchen bewerfen

input - berühmte steine
echte steine, oder menschen mit namen stein oder steiner, orte mit namen stein, was auch immer - ich will den leuten ja schließlich was bieten, sie aus ihrer versteinerung reißen, steine erweichen - es ist ein weites feld ...

übung perspektivenwechsel:
einen steinzeitmenschen wundert an mir?
an einem steinzeitmenschen bewundere ich?
was verbindet uns mit der steinzeit?

und dann noch eine feedback-runde und der tag ist vorbei.
jeder außer mir fühlt sich steinhart und darf heimgehen.
ich dagegen werde steinreich.
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Donnerstag, 21. Februar 2008

mein leben in: riva trigoso

dieser beitrag soll unter anderem groß-schwechat toppen ...

Es begab sich zu der zeit, als sich meine kleine schwester und ich wesentlich besser miteindander vertrugen - was durchaus damit zusammen hängen könnte, dass wir damals mit unseren damaligen ehemännern wesentlich schlechter auskamen - dass wir aufbrachen, um in den berühmten cinque terre gemeinsam zu urlauben.

schon die tausend-kilometer-auto-anfahrt, für die wir optimistischerweise einen tag mit gemütlichem aufbruch am mittleren vormittag veranschlagt hatten, und die dann in einer nächtigung im auto vor einer mülldeponie endete, da es in ländlicheren gegenden italiens nicht üblich ist, um mitternacht quartiere zu beziehen, wappnete uns für größeres. am zweiten tag dann wirklich angekommen, entdeckten wir die vorzüge der lokalen eisenbahnlinie, die die einzelnen küstengebirgsdörfer durch tunnel verbindet. von da an ließen wir mein auto stehen, und fuhren abend für abend mit dem zug in die nachbarorte, die wir denn alsbald alle gesehen hatten. malerische fischerdörfer, bunte häuser, kaum deutschsprechende - der urlaub wurde immer besser. bis wir auf die idee kamen, es doch einmal "in die andere richtung" gegen genua hin zu probieren.

"riva trigoso" klang verheißungsvoll, und ohne langes nachdenken, und obwohl wir diesen ort auch nicht in unserem entzückenden in bonasola erstandenem reiseführer entdeckten - er war weder mit fünf, noch mit vier, noch mit drei, zwei, einem oder einfach nur keinem herzchen erwähnt -, stiegen wird dort einfach aus.
neben dem bahnhof war der friedhof. und eine art fabrik. kein problem, wir gingen frohgemut ins ortsinnere. wir kamen an einer bar vorbei, die anwesenden männer betrachteten uns fassungslos. frauen sahen wir keine. wir suchten den ort. mehr als diese eine und einzige bar fanden wir jedoch beim besten willen nicht. wir sind nun nicht unbedingt schreckhaft, aber mit einem gewissen sinn fürs passende ausgestattet. weder mein minirock passte dorthin, noch die lederjacke meiner schwester. ja, es schien, dass dort frauen generell sehr unüblich nach zwanzig uhr auf der straße sein könnten. wir lachten und gingen zum bahnhof zurück. und lasen den fahrplan. 22:46 war der nächste eintrag für einen halt in riva trigoso. um 20:45 kann das ein wenig deprimierend wirken, wenn man irgendwie zu leicht angezogen und hungrig ist. unser ganzes leben zog an uns vorbei. bis ca. bis 21:03 musste das gedauert haben. anagramme aus riva trigoso verschafften uns kurzweil bis 21:17. das ausmalen, welchen feinden wir dieses kaff dringend empfehlen würden dauerte bis 21:26.nach der sinnlosdiskussion, ob wir nochmal hinein gehen und so etwas exotisches wie ein taxi suchen sollten: 21:35. wir haben viel gelacht an dem abend. und drei stunden später noch sauteuer - woanders natürlich - viereinhalb meeresfrüchte verspeist.
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Mittwoch, 9. Januar 2008

was wir nicht (mehr) sind

der a. verbrachte die weihnachtsferien bei seinen großeltern, samt lieblinksonkel und lieblingscousin (ok - cousin hat er nur den einen). ungefähr eine stunde nach seiner glücklichen heimkehr - anwesend waren der h., den er nun doch auch schon fast vier jahre kennt, sowie ich, das muttertier - ruft sein bester freund an.
a. am telefon: "hach - endlich eine vertraute stimme!"
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Freitag, 30. November 2007

recht schön schreiben!

aus dem "archiv" hervorgekramt

Bei mir hängt ein großes, großes Plakat an der Wand, an dem die wichtigsten Regel zusammengefasst sind. Wie gut die sind, ist mir erst heute klar geworden:

Beistriche:
Grundsatz: Mehr Freiheit.

... Ja wenn es mir sogar die Muttersprache vorschreibt! Pack ich doch gleich meine Koffer und ab auf die Insel! Oder nehm mir mal ausnahmsweise kein Blättchen vor die Schnute. Oder frag mich, ob etwa die Steuererklärung gemeint war...

die Beispiele:
Du kommst heim (,) ohne Lärm zu machen.
Ein sehr frommer Wunsch. Wirfst deine Schuhe schon mal nicht quer durchs Zimmer, fragst mich nicht, was ich da schon wieder treibe, jammerst nicht, dass ich nichts gekocht hab, also wirklich, du darfst so mit und ohne Beistrich kommen. Und falls du stille Beschäftigung suchst,
rat ich dir an:

Schmunzelnd und vor Vergnügen zitternd (,) las er die Presse.
Muss das handliche Format sein, dass das Rascheln zum seitlichen Frohlocken werden lässt.

*
Auch sehr aufschlussreich:
getrennt-zusammen
Grundsatz: Mehr getrennt als früher.
Dem Boom zum Singlehaushalt wird Rechnung getragen. Wie das genau geht, sagen

die Beispiele:
spazieren gehe(n)/gegangen
verloren gehen
sitzen bleiben
stehen lassen
kennen lernen
...
So einfach geht das! Ein dacapo des Lebens! Und umgekehrt auch verwendbar. Falls ihr aber noch immer nicht wisst, wovon hier die Rede ist,

noch mehr Beispiele:
da sein
auf sein
beisammen sein

Falls das irgendwann fad wird, Vorschläge für alle Müsli-gleicher-Jogginganzug-Fans - getarnt als Beispiele

Rad fahren
Eis laufen

Und zurück auf den Boden der Realität, wo das Eis dicker ist, und DIE Frage reicht :

wie viel?

*

Ich kann mich von dem Plakat gar nicht trennen, aber manchmal muss man halt was trennen, drum will ich euch

Abteilen
Grundsatz Trenne, wie du sprichst
auch nicht vorenthalten

die Poesie oder die Tragik von

Zu-cker
Stre-cke
lo-cker
tro-cken
ni-cken

erkennt doch jeder Hengst und jede Stute, und mir darf man auch Honig ums Mäulchen schmieren, mich zur Strecke bringen, auf dass ich ein bisschen lockerer werde, und zu jedem trockenen Einwurf ein Nickerchen mach.
Aber schön eins nach dem andren, trenne, wie du sprichst!

Die neue Rechtschreibung diskriminiert selbstverständlich auch keines der Geschlechter diesbezüglich verweise ich nur auf

3 gleiche Buchstaben
Grundsatz : Alle Buchstaben bleiben erhalten.

Fussballländerspiel
Baletttänzerin

*
Gross wollte ich auch nie werden, und jetzt weiß ich warum:

GROSS-klein
Grundsatz: Mehr groß als früher

Die Beispiele:
Angst machen
Acht geben
Recht haben/bekommen
Leid tun

Das kanns ja nicht sein, weg ist die Unbefangenheit, dauernd auf Nummer sicher gehen, und alles besser wissen, also wirklich, ich tu mir Leid, ehrlich!!

Und dann auch noch die Schlangenlaute, die sich da festsetzen, ts, ts. ts:

ss-ß

dass
muss, musste
wusste, gewusst
bewusst
lässt
isst
küsst
passt
vergisst
Fluss
blass
nass
Stress
Schloss, schloss
hässlich
Missverständnis
(ein) bisschen

Muss ich da noch was sagen???

Aber wie früher:
fleißig
außerdem

Noch ein paar Tipps gefällig?
Eure überschwängliche!
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Sonntag, 21. Oktober 2007

nicht nur für mme larousse!

sehr geehrte mme larousse,
vor etlichen jahren hatte ich noch kein blog, dafür schrieb ich für ein deutsches satiremagazin die folgende lobeshymne:

Ich habe eine neue Lieblingsstadt! Und ein neues Lieblingsland! Praktischerweise heißen sie beide gleich, irgendwie luxuriös. Bei meinem ersten Anflug wunderte ich mich noch ein bisschen, wieso alle Sicherheitsanweisungen zweimal durchgesagt wurden. Erst die Lektüre des Nationalblättchens klärte mich auf. Die sprechen dort gar nicht Deutsch! Es klingt nur so. Außerdem wusste ich danach vom positiven Rechnungsabschluss des Wandervereins, der Freizeitgestaltung des Ministrantenclubs, der mangelnden Schulbildung der Kinder – insbesondere der Vernachlässigung der Rechtschreibung der Landessprache – es gibt ja nicht einmal ein Wörterbuch(!) - und etlichen Todesfällen und Geburtstagen zu berichten. Die französischen Artikel wären vielleicht internationaler gehalten gewesen, und Herr Habsburg schreibt eindeutig hochdeutsch.
Dreimal war ich nun schon dort, eines habe ich noch immer nicht durchschaut:
die Sitzordnung!
Beim ersten Mal wunderte ich mich noch über die diesbezüglichen Erklärungen. Sie sei alphabetisch. Sagte zumindest der Dolmetscher. Es gibt dort sechs lange Reihen, und damit alle durch andauerndes Kopfdrehen wach bleiben, sind die gegenüber angeordnet, die Vorsitzenden sitzen am einen Ende quer und die Präsentationstafel ist am anderen Ende quer.
Die jeweils Vortragenden verstecken sich im Rücken der einen Hälfte der Delegierten vor der anderen Hälfte.
Bei sechs Reihen fängt das Alphabet logischerweise sechsmal an. Also bei B wie Belgien, F wie France, N wie Neederlande und L wie Luxembourg zum Beispiel. Gleich vor dem „Ehrentisch“. Das „Oesterreich“-Taferl fand ich gleich neben Norwegen irgendwo in der entfernteren Mitte der zweiten Reihe. Neben mir war es dann leer. Hinter mir durfte die Türkei sitzen. Das muss man denen schon irgendwie zeigen, dass sie nicht dazugehören!
Und da die Sitzordnung nie Zufall ist, hätte ich bei freier Platzwahl zumindest Türnähe bevorzugt. Was natürlich tief auf meine Fluchtgedanken schließen lässt. Manchmal muss ich aber auch nur früher weg.
Beim zweiten Mal bin ich optisch aufgerückt – da waren wir weniger. Spontan freundete ich mich mit der Portugiesin an.
Und gestern – alle Beitrittsländer zwischendrin! Polska durfte neben mir sitzen, die Plätze waren wiederum ganz zufällig nur bis zu dieser Dame besetzt. Schweden und Soumini (oder so ähnlich) sind eindeutig länger dabei!
Ansonsten ist es immer gleich mühsam. Da ich meine Brille grundsätzlich nur beim Autofahren und Tennisspielen aufsetze, muss ich den halben Tag Kopfhörer tragen, um wenigstens irgendwas mitzubekommen. Der Spanier spricht zum Beispiel immer so laut, dass ich der sprachlichen Dreifachbelastung – ihm, der Dolmetscherin und seinen englischen Folien kaum gewachsen bin. Zum Ausgleich hab ich da einfach bei der folgenden Französin Italienisch eingestellt, und bin ein bisschen eingenickt.
Am lustigsten sind die Wortmeldungen zwischendurch. Das kleine Quäntchen Aufmerksamkeit, das sich da manche holen müssen, bringe ich wirklich gerne auf. Fragen werden grundsätzlich, so ferne sie überhaupt als Fragen erkennbar sind, bilateral beantwortet. Das muss ein Synonym für nie sein. Dem Deutschen wird immer Recht gegeben. Fast jeder bedankt sich als erstes, wofür ist ein wenig unklar.
Und ich bin natürlich schon sehr stolz darauf „Austria“ zu sein.

*
heutzutage seh ich das alles schon viel abgebrühter. bei den sitzungen mach auch ich den mund auf, und lasse mich nie mit "bilateralen antworten" vertrösten.

ich kenne schon eine menge restaurants, die mehr als zwanzig personen fassen, sowie ein paar bars, die auch nach mitternacht offen haben.

meine freundschaft mit der portugiesin hat sich vertieft, aus alphabetischen naheliegenden gründen hat sich unsere runde um die niederländer, die norweger und die slowenen verstärkt.

endgültig versumpern tun letzten endes allerdings immer die finnen und die östereicherin(nen) - ich weiß auch nicht, wieso ...-

die anstrengendste anreise die ich jemals hatte gibt´s hier: ausführlichst beschrieben.

da ich außerdem auch noch sämtliche straßen in der stadt mindestens je einmal abgegangen bin, sämtliche mich interessierenden geschäfte mindestens je einmal betreten habe, war ich sogar schon als alternative im mudam. und dort - vom wiener aktionismus ausgehend - war ich denn doch ein wenig überrascht: ich hab noch nie ein so biederes museum nicht wirklich moderner kunst gesehen. gefallen hat´s mir trotzdem - ist doch schön, wenn man mal kunst zu verstehen meint ....
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Samstag, 20. Oktober 2007

über die badewascheln ...

ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob man auch in westösterreich die würdigen herren, die in frei- und hallenbädern permanent unser aller leben retten, die letzten liegen diensteifrig heranbringen, die rüden rotzbuben von sprüngen vom beckenrand durch dezentes pfeifen abhalten, sowie insgesamt die gesammelte autorität eines jeden frei- oder hallenbades repräsentieren, auch so nennt, aber jetzt, wo in unseren breiten die hallenbadsaison für mich gerade heute eröffnet wurde, muss ich ihnen und gleich allen mir in wien bekannten hallenbädern dazu einen beitrag widmen ...

mut- und fantasielose eltern haben ins dianabad zu pilgern. dort können sie schlicht gar nichts tun, außer essen und trinken, ab und zu durchs durchgängig knietief gehaltene wasser waten und sich der rundum künstlich aufrecht gehaltenen strömung hingeben. ihr nachwuchs hingegen wird weder irgendwann vor betriebsschluss das rutschen einstellen wollen, noch sich am extremen lärmpegel stören, keinerlei verständnis dafür aufbringen, dass ihnen nach sieben stunden ein wenig kalt und langweilig geworden ist, sowie die zeitung und das mitgebrachte buch endgültig ausgelesen sind.

wählen sie hingegen ein schwimmtechnisch interessantes bad, wie etwa die stadthalle, so ist das bahnenziehen nicht unbedingt die art, wie sich kinder einen hallenbadbesuch vorstellen - wenn sie glück haben, sind die sprungtürme offen, dann wird halt das trainiert. wenn sie pech haben, dann schwimmen sie auf den langen bahnen eher kurz, was nicht unbedingt neue geschwindigkeitsrekorde bedeutet.

weitere sozusagen ohne rutsche und ohne fünzig-meter-becken und womöglich auch noch ohne sprungturm mir bekannte fade bäder sind das ottakringer und das brigittenauer hallenbad. die können sie mit kindern getrost auslassen und ohne kommt es darauf an, wie tief sie den schmäh in der sauna gerne hätten. in der brigittenau ist er von mir bewertet jedenfalls sehr tief.

nun aber zu unseren wirklichen highlights: wien hat eine therme! oberlaa ist zwar sauteuer aber wenigstens jederzeit ohne größere anfahrtswege zu erreichen. außerdem ist die danebenliegende gleichnamige konditorei mindestens ebenso berühmt und betreibt das bad-buffet, was definitiv kein nachteil ist. dort ist es ohne nachwuchs nicht so rasch offensichtlich, wie mit, was denn das spezielle flair ausmacht. allerdings versicherten mir glaubhafte männliche quellen über dreißig, dass auch sie schon von damen um die fünfzig mit brille und badehaube im wasser in nicht sehr leisem ton darauf hingewiesen worden seien, dass sie nicht so spritzen sollten. mit dem wasser da. mein zwölfjähriger wird darauf praktisch immer hingewiesen, ich muss ihn wirklich einmal fragen, ob ihm das auch schon außerhalb der becken quasi vorbeugend gesagt worden ist. rutsche ist vorhanden. kinder sind also zumindest eingeplant.

als letztes hab ich mir das amalienbad aufgehoben. bautechnisch ein juwel - ich empfehle es grundsätzlich allen unseren gästen, die ein bisschen mehr zeit in wien verbringen.

lamamma und ihr lap befinden um halb vier uhr regnerischer nachmittag, dass es sich noch auszahlen könnte, dahin zu fahren. schon um halbfünf haben sowohl sie als auch er noch schnell ihre emails gecheckt, sie noch einen weiteren kasten ausgeräumt, da gerade die möbel verkauft werden, er noch etwas gegessen, da er eigentlich hungrig ist, sie noch schnell einen freundin angerufen, da sie nur kurz was ausmachen musste, er noch schnell ein sms geschrieben, da er noch kurz was ausmachen musste, beide gemeinschaftlich den mistberg im vorzimmer, der bereits aus den drei vorher ausgeräumten kästen entstanden ist, hinuntergetragen - sitzen die beiden im auto, obwohl es direkt an der u-bahn liegt, aber da müsste man zweimal umsteigen, was mit feuchten haaren ja zu bösen verkühlungen führen könnte, während eine autofahrt bei offenem fenster da wahrscheinlich ungefähr dasselbe ergebnis bewirk-...
+
badeschluss 20 uhr stand im internet. um viertel acht hätte es mir wahrscheinlich verdächtig vorkommen müssen, dass wir nur mehr zu viert in der sauna waren. um 20 nach sieben beschloss ich, keinen weiteren aufguss mehr abzuwarten, sondern mich der haarpflege zu widmen. da alle anderen schon weg waren, holte ich mir den ersten minuspunkt durch ansteuern der falschen duschen. es waren zwar alle leer, aber nur die mit "vorreinigung" beschrifteten - "steht jo do" - dienen auch der nachreinigung, die anderen gelten also nur für die zwischenreinigung. danach hätte ich gerne meine haare getrocknet. ob die anlage defekt sei, fragte ich recht höflich angesichts der kollektiv ihren dienst verweigernden föne. na, oba um hoiba iss heruntn schluss! aha, um halb, wie peinlich. ob es oben auch einen fön gebe? ja, den gabs. ich saß darunter, ließ mein haar trocknen und las ein buch dabei.
"gnädigste, um ochte sperrma zua!" "muss ich gehen?" "na, wos glaums?" aha - meine uhr war natürlich noch im garderobenkästchen, zu dem ich eiligst eilte - sie zeigte 19:50. da ich aber nun schon vor meinem gewand stand, zog ich mich an, frisierte mich noch ein bisschen, fönte mich noch zwei minuten länger und betrat federnden schrittes den eingangsbereich. es war eine minute vor acht. mein garderobenband fand ich nicht gleich, ich hatte es aus versehen eingesteckt. als ich es dann aushändigte, war es dann wohl wirklich nach acht.
"woin see wieda kuma?" - halb drohend, halb lächelnd gefragt. "hab ich schon hausverbot?" breit lächelnd geantwortet. "naa, des ned, owa des näxte moi kumans friara!" halb raunzend, halb lächelnd. "mach ich", weiterlächelnd. schön ist das, unser goldenes wienerherz. nichtwienerinnen verstehen den schmäh angeblich weniger gut.
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Mittwoch, 1. August 2007

Waren Sie mit uns zufrieden?

dieser beitrag ist tziemlich alt, aber aktualisiert. leider.

Weil sie doch fast um die Ecke liegt, fahr ich immer wieder zur selben Autowerkstätte. Und weil die so modern ist, schicken sie mir nach jedem Besuch ihr Feedbackformular. Und weil ich so sozial kompetent bin, möchte ich bei jedem Zurückfüttern das Positive betonen. Das stellt mich vor zunehmend größere Herausforderungen:

Liebe Werkstätte,
dass meine Winterreifen in Ihrem Depot nicht mehr auffindbar waren, verhalf mir zu einem fast neuwertigen Ersatz. Profile sind nach einem Jahr doch sehr abgenützt, man kann gar nicht genug auf die Sicherheit achten.
Als ich einmal einen geplatzten Reifen wechseln wollte, lernte ich viele nette Leute kennen und deren Kompetenz schätzen– einen vom ÖAMTC, einen von der Hotline, einen von einem anderen Vertragshändler, und einen vom Abschleppdienst. Alle wussten sie, dass ich ohne die „Nussen“, die normalerweise beim Reservereifen aufbewahrt wird, keine Chance hatte, den kaputten Reifen abzumontieren. Es war sehr nett, dass Sie mir ein Ersatzteil bestellt haben. Natürlich kann man nicht alles an den Platz zurücklegen, wo es vorher war.
Ein anderes Mal fuhr einer Ihrer Mechaniker in mein bei Ihnen abgestelltes Fahrzeug. Damals konnte ich mich von der Qualität Ihrer Lackiererei überzeugen. Ich weiß, ich bin sehr pingelig, aber dass sogar Sie selbst auf den zweiten Blick eine zweite Lackierung vorschlugen, bestätigte mir Ihre große Einsicht.
Jedes Mal, wenn ich das Auto von Ihnen abholen will, geben Sie mir auch ausreichend Zeit, Kaffee zu trinken, die neuesten Modelle zu begutachten oder Privatgespräche zu belauschen.
Als ich Ihnen sagte, dass meine Bremsen ein komisches Geräusch machen, und nur 300 Euro für neue Bremsscheiben zahlte, war es natürlich eindeutig meine Schuld, dass ich Sie nicht gleich darauf hingewiesen habe, dass es günstig sein könnte, auch die Bremsflüssigkeit zu erneuern. Ich fand es aber sehr hilfreich, dass Sie mich stattdessen auf den generellen „Leistungsverlust“ aufmerksam machten, und denselben bei einem neuen Termin für neue 300 Euro behoben.
Beim vorletzten Termin baten Sie mich, das Auto auf jeden Fall vor sieben Uhr früh zu bringen. Mit der mir eigenen Pünktlichkeit parkte ich es schon am Vortag vor Ihrem Gelände, drückte einem Mitarbeiter den Schlüssel in die Hand, sah ihm zu, als er auf einem Zettel die Autonummer notierte und zeigte ihm das Vehikel mit einer ausladenden Handbewegung. Logisch, dass es am nächsten Tag nicht zu finden war.
Stattdessen bekam ich dann sogar einen Leihwagen, einen schnittigen Zweisitzer mit einem lustigen Gitter in der Mitte. So einen Wagen bin ich ja überhaupt noch nie gefahren, und ich hatte viel Spaß beim Einparken. Andere beherrschen das ja weniger gut, und ich fülle wirklich gerne Formulare aus. Was machte das schon, dass nicht ich die Versicherungsnehmerin bin sondern Sie, und dass ich Ihnen sowieso alle Unfallgegnerdaten vorher auf einen Zettel geschrieben hatte?
Erst gestern war ich ein wenig verwundert, als ich die Anzeige wegen der fehlenden §57a - Untersuchung (vulgo Pickerl) auf meiner Windschutzscheibe fand. Der Polizist wartet jetzt auf den Prüfbericht vom Jänner, den ich ihm morgen nicht bringen werde. Stattdessen habe ich Ihren handschriftlichen Vermerk auf der 1.290 Euro - Rechnung vom 8.1., dass Sie auf diese Kleinigkeit leider vergessen haben. Ob das reiche, zweifelte ich. Also, wenn sie (also die Polizisten) ein Herz hätten, schon, meinte Ihr Mitarbeiter K.
Ich freu mich wirklich schon aufs nächste Mal! Was wird Ihnen Neues einfallen?
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Freitag, 4. Mai 2007

mehrzweckfahrräder ...

fahrrad1
sehen so aus. bitte auch das schild in dem zusammenhang genau lesen.
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hier fehlt was;-)

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