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Samstag, 3. Februar 2024

Lieber Xaver (14)

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Nächste Woche melden wir dich in der HTL für Chemie an - unglaublich, du hast im Sommer dann schon die Unterstufe abgeschlossen!

Die Schule kostet uns ja nicht gerade wenig Nerven - aber nicht etwa, weil du da irgendwelche Lernschwierigkeiten hast. Es ist eher so, dass die doch sehr konservative und engstirnige Art mancher deiner Lehrer nicht nur dir zu schaffen macht. Ich hätte es gar nicht für möglich gehalten, dass man dich sogar in Mathematik demotivieren kann.

Schade, dass du im letzten Jahr auch das Trampolinspringen eingestellt hast, aber vielleicht findest du ja bald einen neuen Inline-Sport und/oder kannst deine Geschicklichkeit am Snowboard austoben.

Seit über einem Jahr bist du unter die "Magic"-Fans gegangen, sehr selten verliert deine überaus geduldige Mutter nicht gegen dich, wahrscheinlich sollte ich da wirklich nur mehr "Profis" gegen dich antreten lassen.

Dass du es mir gleichtust und nun - natürlich gleich mit viel mehr Geschick - auch Klarinette spielst, freut mich da gleich viel mehr. Ab und zu schaffen wir es ja sogar zweistimmig, auch wenn - was die Schwere der Stücke betrifft - da dein Ehrgeiz noch dein Können überwiegt. Da wünsch ich dir ein bisschen mehr Geduld mit dir selber!

Wann immer du uns etwas kochst, wird es sehr palataschinken- oder pancakelastig, hoffentlich gibt´s da bald ein bisschen Erweiterung im Repertoire. Obwohl - da tu ich dir Unrecht - es gibt ja durchaus auch manchmal einen Kuchen oder ein Frühstück von dir.

Alles alles Gute zum Geburtstag hab ich dir diese Woche schon ein paar Mal gewünscht und dass du dich weiterhin mit deinem soeben auch gerade doppelt so alten großen Bruder weiter so gut verstehst und dass die neue Schule ab Herbst mehr Spaß macht und dass deine Haare noch viel länger werden und dass wir heuer wieder ein schönes Urlaubsziel finden und überhaupt ...

Dickes Bussi,
Deine Mama
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Mittwoch, 1. Februar 2023

Lieber Xaver (13)

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jetzt bist du also mit heute ein Teenager, ich kann es noch gar nicht glauben. Ich weiß noch, wie du vor mindestens drei Jahren zu einem Freund gesagt hast, du freuest dich schon auf die Pubertät. Warum das denn, wollte der andere wissen. Weil man da nie rot wird, wenn einem was peinlich ist, hast du ihm geantwortet. Wieso du das gedacht hast weiß ich nicht, aber du kannst es ja ab sofort überprüfen.

Noch schaust du nicht wie ein pubertierender Teenager aus, auch wenn sich diese Entwicklung natürlich schon ankündigt. Die schöne Haut, wie du sie jetzt noch hast, wird wohl nicht so bleiben können, bis jetzt warst du von Pickeln ja praktisch noch völlig verschont. Und nicht nur zur Verschönerung trägst du seit Dezember auch eine Zahnspange – irgendwann wirst du uns dankbar sein, auch wenn es im Moment mehr lästig ist.

Im letzten Jahr hast du das Trampolinspringen für dich entdeckt – du bist nicht mehr nur ein bisschen auf unserem herumgehopst, sondern hast wirklich spannende Sprünge (oder wie man die Wand hinaufläuft oder wie man auf den Rücken prallt) im FlipLab gelernt. Witzig fand ich dazu auch deine eigenen Filme, bei der die Kamera dich logischerweise immer von irgendwo unten aufgenommen hat.

Ein bisschen haben dich (wie ja eigentlich immer) deine Lehrer:innen geärgert, wobei es bei dir wirklich eher die :innen sind – die du dann in deinem Zorn alle als feministisch beschimpfst. Ich hab schon versucht dir zu erklären, dass Feminismus a) gar kein Schimpfwort ist und b) auf den Sachverhalt nicht wirklich passt. Nie vergessen werde ich aber, dass du in Englisch bei frei wählbarem Thema einen Aufsatz über „Diarrhea Town“ geschrieben hast und dafür einerseits die volle Punkteanzahl und andererseits einen Eintrag ins Mitteilungsheft kassiert hast.

Natürlich bist du auch im letzten Jahr ein bisschen zu viel am Computer gehängt, allerdings hat es auch deinen Schachfähigkeiten genutzt. Wobei ich nicht glaube, dass alle Spiele, die du so spielst, genauso wertvoll sind. Aber ein paar Mal hab ich auch mit viel Spaß bei den diversen Wettrennen gegen dich verloren, das ist einfach nicht meins – der G. konnte da schon besser mithalten.

Beim Schifahren seh ich dich nicht mehr selber (da ist es mir zu Leid um mein so gut operiertes Knie) – aber auf den mir von deinem Papa gesandten Filmen machst du eine sehr gute Figur. Im Gegensatz zu mir auch im Tiefschnee😉

Sechs Monate im Jahr 2022 haben wir uns die Wohnung mit Nathaliia und Yuriy aus Donezk geteilt – eine prägende Erfahrung für uns beide. Ich weiß, dass du es dir wohl etwas anders vorgestellt hast und es ist ganz toll von dir gewesen, auf wieviel du da verzichtet hast. Ganz am Anfang haben wir beide ja auch noch viel mehr über den Krieg gesprochen – eine Sache, die nicht nur uns zwei immer noch recht ratlos lässt.

Jedenfalls sehe ich immer mehr, wie empathisch du sein kannst, und wie du auch einen ähnlich treffenden Humor wie dein großer Bruder entwickelst. Alles Gute nochmal heute – und ich bin schon sehr neugierig, ob deine Haare zum nächsten Geburtstag noch länger werden!
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Donnerstag, 10. Februar 2022

Lieber Xaver(12),

jetzt bist du schon 10 Tage 12 Jahre alt und ich schreib deinen Geburtstagsbrief erst heute – ich hoffe, es gilt noch. Vielleicht liegt es ja daran, dass wir heuer gar so früh gefeiert haben. So eine Torte wie die von xy´s Mamas WhatsAppFoto hast du dir gewünscht – und deine Tante hat 10 Stunden an einem Rubik´s Cube gebacken und gebastelt. Nicht unpassend hast du auch noch das ganze Würfelset dazu bekommen, das du dir gewünscht hast und das deine Schultasche jetzt noch schwerer macht, als sie es an den meisten Tagen sowieso schon ist.

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Das letzte Jahr war wohl noch schwieriger als das vorletzte – als die Pandemie wenigstens noch einen gewissen Neuigkeitswert hatte. Nach den Herbstferien hat es dich selber erwischt, obwohl wir dich schon so früh es uns möglich war, impfen haben lassen. Und bis heute leidest du an den Folgen – wenigstens verschläfst du jetzt nicht mehr zwei Tage hintereinander ohne Pause – aber verschont von Müdigkeitsanfällen bist du offensichtlich noch nicht.

Dein letztes Jahr als Noch-Nicht-Teenager ist angebrochen – und so ein paar vorpubertäre Einlagen gibt es natürlich auch schon. Zum Beispiel nennst du mich seit Neuestem immer „Mutter“ mit mindestens einem Rufzeichen dahinter. Selber schuld, weil ich immer drauf höre, meinte der G unlängst …

Einen neuen Sport hast du für dich entdeckt, und auch wenn die Turnhalle nicht gerade um die Ecke liegt, versäumst du dein Handballtraining nur sehr ungern. Angeblich bist du ja auch einer der wenigen, die genau das machen, was Eure Trainer da so von euch wollen, und von deiner Wendigkeit und Flinkheit her bist du dort sicher gut aufgehoben. Matches mit anderen gab es Corona-bedingt natürlich noch keine, aber insbesondere der ältere Trainer scheint mir da recht ehrgeizig zu sein.

Weniger Freude als du habe ich vom Weihnachtsgeschenk deines großen Bruders, seither bist du ja auch stolzer Besitzer einer „Switch“ – und spielst natürlich viel zu oft und viel zu lange damit. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich schon auch darüber freue, wenn ich beim Autorennen – selbstverständlich hinter dir – nicht total abgeschlagen am Ende lande.

Die Schule war im letzten Jahr eigentlich unsere geringste Sorge – es freut dich zwar nicht alles so recht – dafür sind deine Zeugnisse aber sogar bisher richtig gut ausgefallen. Das letzte kennen wir allerdings noch nicht, die gefühlt siebente Quarantäne hat dich wieder einmal vom Schulbesuch abgehalten. Immerhin hat sich bei deinen Lehrer:innen durch Wechsel einiges zum Besseren gewendet – und du sagst, du magst eigentlich alle – auch das ist eine deutliche Verbesserung zu früher.

Ein bisschen schade finde ich, dass du so manchen Freund im letzten Jahr verloren hast. Du sagst zwar, ihr habt euch wieder versöhnt, aber mit manchen verbringst du so viel weniger Zeit als vorher, dass ich dir das zwar glaube, aber auch sehe, dass ihr euch alle unter den Bedingungen der letzten zwei Jahre auch sehr verschieden entwickelt habt. Deinen allerbesten Freund fährst du aber morgen schon wieder besuchen – und dass ihr beide seit dem ersten Kindergartentag aufeinander fixiert seid, finde ich auch etwas Schönes.

Ich wünsch uns so sehr, dass es heuer mit unserem Südenglandurlaub klappt, deine Ansage, dass du da auch noch mit 30 mit uns mitfahren würdest, fand ich besonders entzückend. Genauso wünsch ich dir, dass euer Schikurs stattfindet – angeblich bist du ja wirklich schon ein sehr guter Fahrer geworden.

Vielleicht sollten wir im nächsten Jahr die Abstände zwischen dem Haarewaschen ein wenig verringern – immerhin darfst du sie lang tragen (was eigentlich eh nur meine Mutter stört) – und nicht mehr einmal pro Woche diskutieren, ob Zähneputzen, Schlafengehen oder Nägelschneiden wirklich unvermeidliche Dinge sind.

Deine zweite Großmutter hast du voriges Jahr auch verloren, du kannst dich zwar noch gut an sie erinnern, weil sie so besonders lieb zu dir war, als du noch kleiner warst – die letzten Jahre hast du sie allerdings eher nur mehr in sehr mühsamen Telefonaten erlebt. Mit deiner anderen Omi brauchen wir alle sehr viel Geduld, da bewundere ich oft genug dein sehr reifes Verhalten ihr gegenüber.

Überhaupt kann man mit dir schon sehr vernünftig reden – wenn es nicht gerade um mein (!) Mogeln bei irgendwelchen Spielen geht. Und seit du Pokemon fängst muss ich hier in der Steiermark auch nicht mehr jeden Tag alleine spazieren gehen;-)

Alles Liebe nochmal nachträglich zum Geburtstag!
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Montag, 1. Februar 2021

Lieber Xaver(11),

ein Geburtstagsbrief nach dem seltsamsten Jahr, das wir beide und nicht nur wir beide miteinander verbracht haben. Seit fast einem Jahr mach ich Home Office und du Home Schooling, wann immer es als „günstiger“ beworben wurde.

Im ersten Lockdown haben wir unzählige Waldrunden gedreht – und ein paar Einkaufsrunden dazu. Die mütterliche Schule war eine Herausforderung für sich – und wie alle anderen auch, hast du nicht einmal mit deinem besten Freund in der Gasse realen Kontakt im selben Garten(!) geschweige denn im selben Haus gehabt.

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Es war spannend, im letzten Jahr zu beobachten, wie du gelernt hast (oder sagen wir, dich manchmal doch sehr bemühst), deine Wut in den Griff zu bekommen – daran musst nicht nur du aber noch weiterarbeiten …

Auch nicht nur uns sind alle Urlaubspläne ins Wasser gefallen, aber gerade bei uns fand ich das Storno für Südengland besonders schade. Das gemeinsame Reiseziel haben sich die N. und du in fünf Minuten ausgemacht– und das auch noch mehr als ein halbes Jahr bevor wir wochenlang wirklich wie eine vierköpfige Familie mit ihr gelebt haben.

Die gleichen Wochen hast du ohne deinen Vater verbracht, das war für euch beide wirklich hart, erst am Ende haben wir die allerstrengsten Regeln über Bord geworfen. Und ein ausgezeichnetes Lamm zum Essen bekommen;.-)

Der Sommer war durchwachsen – weggefahren bist du mit uns zwar nicht, aber wenigstens konntest du da ein paar deiner Freunde wiedersehen – in Wien und mehr noch in der Steiermark.

Als wir im Herbst dann das erste Mal miteinander in Quarantäne waren, war deine Geduld sehr endenwollend – im Lockdown 3 und 4 warst du schon wieder viel kooperativer. Und auch ehrgeiziger – ich hab dein Zeugnis von gestern zwar noch nicht gesehen, aber ich hab gemerkt, wie wichtig dir auf einmal gute Noten geworden sind. Zwar nicht in jedem Fach – ausgerechnet Mathematik, das du wirklich magst, ist dir leider viel zu langweilig geworden, aber ich finds cool, dass du jetzt auch Herausforderungen zu schätzen weißt.

Kochen ist nicht dein liebstes Hobby geworden, immerhin ein paar einfache Gerichte hast du aber sehr wohl gelernt. Gemeinsam mit N. war das lustiger, ohne sie haben wir dir grad einmal Palatschinkenschupfen beibringen dürfen.

Das Jahr hat für uns alle traurig geendet – dein Opa ist gestorben, worüber nicht nur du sehr geweint hast. Dein Interesse an Steinen und Kakteen hast du sicher von ihm, bewahre es dir, wie auch die vielen anderen guten Erinnerungen!

Sonst waren wir oft auch traurig, dass du am Anfang der Semesterferien Geburtstag hast – heuer nicht – wenigstens darfst du hier auf der Straße mit den Nachbarskindern spielen. Und heute war es so strahlend schön, dass du sogar freiwillig mit mir spazieren gegangen bist und ein kleines Stück Torte ist sich auch noch ausgegangen.
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Samstag, 1. Februar 2020

Lieber Xaver (10),

heute ist es soweit – Dein heiß ersehnter erster zweistelliger Geburtstag! Und voraussichtlich sehe ich dich nicht einmal, sondern liege im Spital und du bist am Weg zum Schifahren.

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Groß und selbständig bist du geworden, von und zur Schule fährst du längst allein, und Zugfahrten sind dir besonders wichtig. Du hast ja völlig Recht Kind, wenn du das auch von uns beiden einforderst – das ist immer noch besser als wenn wir zu zweit im Auto sitzen. Alle bewundern dich, wenn du allein in der Eisenbahn sitzt, beim ersten Mal wurde dir gar ein Packerl Schnitten spendiert, worüber du dich ausgesprochen gefreut hast.

„Ich kann wohl keine Milch mehr trinken“, sagtest du auch vor Kurzem zu mir. Warum? Wegen der Fürze der Kühe, hast du mir erläutert, und ich (die ich Milch nicht ausstehen kann) meinte, dass es auf dein Glas jetzt nicht so sehr ankäme. Aber im Grunde hast du ja Recht, wir alle werden verzichten lernen müssen.

Höchst ungern hältst du dich an die vereinbarten Handyspielzeiten, das müssen wir noch in den Griff bekommen. Mir ist schon klar, dass du – ohne Fernseher und ohne Computer bei mir daheim – an schrecklicher Langeweile leiden musst. Meine diesbezügliche Argumentation, dass die kreativitätsfördernd sei, magst du nicht besonders, deine Wutanfälle, wenn die Nutzung von mir beschränkt wird, tun mir wiederum nicht sehr gut.

Du sagst, du könntest da nichts dagegen machen, aber ich weiß, dass du das lernen wirst, meine Rolle, hier konsequenter zu sein, fällt mir auch nicht gerade leicht! Wir werden das hinkriegen – wenn der ganz große Zorn verraucht ist, bist du ja auch jetzt schon voller Einsicht.

Und es gibt ja auch so viele andere Dinge, die man tun kann – uns “einpottern“ ist zum Beispiel ein ganz neues Vergnügen. Ich bin hier gar nicht mehr so ahnungslos, seit du dich mit Gs Tochter auf unser nächstes Urlaubsziel geeinigt hast, hab ich immerhin schon zwei Bände gelesen und ab und zu bei den Filmen teilweise aufgepasst. Die Karten für die Studios sind jedenfalls – wie der ganze restliche Aufenthalt – gebucht.

Im „Probeurlaub“ hast du dich als sehr feiner Reisegenosse entpuppt, weder das schlechte Wetter, noch die teilweise gar nicht so kurzen Wege haben dich viel querngeln lassen. Mir gefiel dein Staunen, als wir das doch recht pompös wirkende Entree des Hotels zum ersten Mal sahen – der Glanz des ganzen Etablissements war zwar schon ein wenig abgeblättert, für dich war es trotzdem „das schönste Hotel, in dem du je warst!“

Deine Geburtstagsfeiern werden wir alle rechtzeitig absolviert haben, mit deinen Freunden bist du aus dem Gefängnis ausgebrochen, und ich hatte die große Ehre, mit Euch Flohhaufen eingesperrt zu sein. Richtig süß ward ihr, als ich doch zuerst einmal alleine in die „Folterkammer“ schauen sollte, ein bisschen Kind solltet ihr schon alle auch mit 10 Jahren noch sein dürfen!
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Samstag, 11. Mai 2019

geht ja wieder

eine nebenschilddrüse weniger
einen nebenjob mehr
eine lederjacke weniger
eine lederhose mehr
ein paar urlaubstage weniger
einen urlaub mehr
einige haare weniger
einige sorgen mehr
einige vorbereitungsarbeiten weniger
einige gäste mehr
einige zigaretten weniger
einige kilos mehr
etliche euros weniger
ein paar eheringe mehr


ich arbeite am ausgleichen, merkt man das?;-)
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Freitag, 1. Februar 2019

Lieber Xaver! (9)

Heute und heuer ist dein letzter einstelliger Geburtstag – genau an dem Tag, an dem du das erste Mal ein Zeugnis mit „richtigen“ Schulnoten bekommst. Da seist du schon unglaublich gespannt drauf, sagtest du erst kürzlich, weil in Deutsch könnte es sich ja auswirken, dass du noch nicht schnell genug schriebst, und in Rechnen seist du zwar der Beste in der Klasse, aber beim letzten Test hättest du doch einen Fehler gemacht.



Vor zwei Wochen stelltest du fest, dass es ein wenig unpraktisch ist, sich sobald nach Weihnachten nochmal Geschenke überlegen zu müssen, eigentlich hättest du doch jetzt alles, was du dir gewünscht hast. Das ist zwar sehr bescheiden von dir gewesen, ich konnte es der Verwandtschaft aber nicht so weitergeben.

Groß bist du im letzten Jahr geworden – zwar noch nicht im Vergleich zu deinen Klassenkamaraden - aber mir kommst du zeitweise schon sehr vernünftig vor. Ein wenig alleine zu Hause zu bleiben, stellt schon lang keine Herausforderung mehr dar. Deinen gar nicht so einfachen Schulweg hast du auch schon ohne Begleitung bewältigt, nur gab es da einen kleinen Rückfall, weil du aus der U-Bahn zweimal hintereinander nicht rechtzeitig ausgestiegen bist. Ein bisschen habe ich aber auch das Gefühl, du willst in der Früh einfach auch ganz gern deinen Papa sehen, selbst wenn der jetzt wieder deinetwegen eine halbe Stunde früher aufstehen muss.

Es macht Spaß, dir Rätsel aufzugeben und es ist auch witzig, was dir selber einfällt. Überhaupt gefallen auch mir die Stunden, die wir mit unseren selbst ausgedachten Spielen verbringen, und das gilt auch für die äußerst komplizierten Spiele, bei denen ich immer so viel rechnen muss. Wenn dich ein Buch interessiert, legst du es mittlerweile auch fast nicht aus der Hand – das kann ich dir kaum vorwerfen, das mache ich dir ja genauso vor. Nur ist mein Zeitmanagement den Umständen entsprechend unmerklich besser.

Seit ich mir pro Tag eine Stunde Bewegung verordnet habe, bist du mir dabei besonders am Abend quasi zum Personal Trainer geworden. Fast alles, was du vorschlägst, mache ich mit, deine Beweglichkeit und vor allem deine Freude an jeglicher Bewegung ist durchaus ansteckend. Nur bei den einhändigen Liegestützen streike ich, die werde ich nie zusammenbringen. (Worüber du dich aber eh herzlich freust).
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Donnerstag, 1. Februar 2018

Lieber Xaver (8)!

„Ich bin der Kleinste in unserer Klasse“, hast du mir unlängst erklärt, und als ich dich damit trösten wollte, dass du ganz sicher noch wachsen wirst, hast du mich rasch unterbrochen, denn du seist doch sehr gerne klein. Gerade deshalb könntest du ja auch besonders schnell rennen und das hast du mir in unserem zum Glück nicht gerade kurzen Vorzimmer sofort demonstriert. Es stimmt: Bei unseren Wettrennen, mit denen ich dich immer noch weiterlocken kann, geht mir garantiert zuerst die Luft aus.

Wobei ich diesen Trick schon viel seltener anwenden muss – richtig stolz warst du, als du unserer spanischen Freundin einen besonders langen Weg vorausgegangen bist. Dass ihr zwei miteinander fast drei Stunden spazieren gegangen seid, ist wirklich Rekord. Aber auch uns hast du letztens mehrmals auf jeden in der Sonne glänzenden Eiszapfen und all die schneebedeckten Bäume hingewiesen, weil „das da jetzt richtig schön“ war.

Du bist auch gut darin geworden, mir alles Mögliche zu erklären: Ich weiß zum Beispiel jetzt, dass Träume stundenlang von den Bakterien (-dann davon haben wir ganz viele im Körper!) vorbereitet werden, und sie dann beim Anschauen aber nur ganz kurz dauern. Oder dass Lego Ninjago leider überhaupt nicht logisch ist. Letztens hast du von einer unnatürlichen Schwester gesprochen. Also einer unechten sozusagen. Na adoptiert halt, ich war da wirklich etwas schwer von Begriff.
Und was immer ich vorher gesagt habe – du hast mich auch schon einen „Wörtermörder“ genannt.

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Es macht Spaß, mit dir zu spielen. Beim Vier-Gewinnt gewinnst du schon ganz schön oft (und ich bin keine schlechte Spielerin), beim Schach wirst du gleich gnadenlos, wenn ich dir nur ein bisschen geholfen habe und beim Uno oder Monopoly hast du einfach immer mehr Glück. Genau wie beim Roulette, für das wir uns den ganzen „Tisch“ erst aufmalen mussten, nachdem wir das verschimmelte Original aus dem uralten Spielekoffer entsorgt haben.

Sportlich bist du sowieso auch, alles andere wäre bei deinem Papa auch eher unerwartet. Ich bin für die Ballspiele zuständig, die fand ich immer schon lustiger als die Ausdauersportarten. Dass ich nach drei Stunden Schifahren weitaus müder war als du, ist aber vielleicht auch daran gelegen, dass uns da nur zwei Schlepplifte zur Verfügung gestanden sind und unser Größenunterschied – wie ja zu Beginn erwähnt – beträchtlich ist. Und natürlich war nur ich schuld, dass wir einmal aus dem Lift geflogen sind.

Ich scheine generell für alles verantwortlich zu sein, was dir gerade nicht passt, im Allgemeinen vergeht dein Zorn aber mittlerweile rasch. Wenn nicht, muss man dich völlig in Ruhe lassen, das ist leider für deine ein wenig ungeduldige Großmutter schlicht nicht zu verstehen. Oder nicht immer machbar, wenn ich zum Beispiel gerade etwas anderes vorhabe. Später hast du dann eine so liebe Art, dich zu entschuldigen, dass ich es dir wirklich abnehme, dass es dir leidtut, was immer du im Zorn von dir gegeben hast.

Ehrgeizig seist du auch ganz schön, hat mir deine Lehrerin gesagt. Manchmal hat sie da sicher Recht, genau wie du zu Recht stolz drauf bist, gut in Mathematik zu sein. Dass es dir eher kein besonderes Anliegen ist, für die wöchentlichen Diktate zu übern, müssen wir ihr ja nicht erzählen!

Lustig und schön war es auch, dich und deine Freunde gestern beim Bowlen zu beobachten. Auf der einen Seite eure Fröhlichkeit und eure theatralischen Fähigkeiten (- immer wenn ich hingesehen habe, hat sich einer von euch gerade auf den Boden geworfen -), auf der anderen wisst ihr alle schon, wie man miteinander rücksichtsvoll umgeht, bzw. ist Fairness ein ganz großer Wert geworden.

Alles Liebe zum 8. Geburtstag!
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Mittwoch, 1. Februar 2017

Lieber Xaver(7),

schon oder doch erst sieben Jahre alt, und die Damenwelt hat Dich entdeckt! Die Hälfte der anwesenden Mädchen bei Deinem Geburtstagsfest am Samstag wäre in Dich verliebt, hast Du mir vorher erzählt – und die beiden Mütter haben mir das beim Abholen sogar bestätigt! Selbst unsere 10-jährige Nachbarstochter scheint seit Neuestem besonders gerne ihre Freizeit bei uns zu verbringen. Richtig angetan hast Du es auch unserer Frisörin samt Tochter, die Mutter kennt Dich seit Deiner Geburt und manchmal glaub ich, es ist auch ein bisschen Deine Schuld, dass sie sich jetzt auch mit über 40 dringend noch ein Kind wünscht.


Viel ist im letzten Jahr passiert, zum Glück nichts mit Dir, erwischt hat es nur etliche andere Familienmitglieder in unterschiedlichstem Ausmaß. Du warst unglaublich lieb zu mir und vor allem oft ganz besonders brav, wenn es mir aus verschiedensten Gründen nicht so toll gegangen ist. Überhaupt hast Du das Helfen entdeckt, Du hast uns schon beim Kochen, Backen, Laubrechen, Gurkenpflanzen, Schneeschaufeln u.v.a.m. unterstützt.

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Nicht nur da weißt Du schon richtig geschickt mit Deinen Händen umzugehen, Du hast uns mit Deiner Ausdauer beim Legospielen, Deiner Präzision beim Laubsägen und Deiner ruhigen Hand beim Kapla-Türme bauen, immer wieder überrascht. Vielleicht hängt mit dem allem auch Dein neuester Berufswunsch zusammen – erst heute früh habe ich die letzte Schilderung der Häuser, die Du gerne einmal bauen würdest, bekommen.


Ein richtig einschneidendes Ereignis im Vorjahr war natürlich Dein Schulbeginn. Schon am ersten Tag war Dir ein wenig langweilig, ab dem zweiten wärst Du lieber nicht wieder hingegangen. Mit Deiner Aussage, dass Du stattdessen lieber in Pension gingest, hast du uns zum Lachen gebracht - wenngleich in diesem Lachen bis heute auch ein bisschen Verzweiflung steckt. Natürlich weißt Du noch nicht alles, auch wenn Du das jetzt noch fest glaubst.


Was sollen Deine Lehrerinnen aber auch mit Dir machen? – Einem Kind, das sich zum Frühstück Rechnungen (aber nicht so fade, dreistellige Zahlen Multiplizieren und einfaches Wurzelziehen passt gerade) wünscht, das recht flüssig auf Deutsch, Tschechisch und Englisch liest und das auch seine Mama ziemlich oft überfragt. (Wobei ich aber immer nachschaue, vielleicht ist das ja auch schuld …)


Dafür hast Du etliche liebe Kinder in Deiner Klasse, vor Kurzem hab ich auch beobachten können, wie lieb Dich Dein bester Freund, der durchaus manchmal auch recht grob sein kann, aus einem Wut- oder Trotzanfall Deinerseits herauszuholen versucht hat. Neue Freunde hat Dir das letzte Jahr auch gebracht – die Du beim zweiten Treffen am liebsten gleich zu Deinen Geschwistern erklärt hättest.


Für die Semesterferien hab ich Dir Schifahren versprochen, hoffentlich kannst Du das nicht auch schon besser als ich, beim Wettrennen muss ich mich immer schon tatsächlich anstrengen – und halte ich das Tempo, geht mir garantiert vor Dir die Luft aus.


Dass Du wirklich älter und reifer geworden bist, haben wir alle auch zu Weihnachten gemerkt – keine Ungeduld mehr nach den Geschenken, richtig andächtig hast Du mit uns Stille Nacht gehört und unsere vielsprachigen Beglückwünschungen und leicht strapaziösen Fotoaufstellungen überstanden. Dem G. und mir hast Du auch ein paar Mal das hübsche Weihnachtslied, das Du in der Schule gelernt hast, vorgesungen – dass Dir dann am 24. dafür einfach zu viel Publikum da war, kann ich nachvollziehen.
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Montag, 27. Juni 2016

Ich wollt mal was über Fußball schreiben ...

Nicht schon wieder Lobau, da wäre er doch erst gestern gewesen. Nein, der X wollte unbedingt in den Augarten. Nun ist es so, dass er dort wirklich nicht selten hinkommt. Geschweige denn die Mutter diesen Park nicht bestens kennte, die hat ja selber schon innerhalb der dicken Mauern jahrelang praktisch gewohnt. Aber als absolut leicht erreichbares und auch noch behindertengerechtes Ziel bei mittlerer Schwüle ist dieser wunderbare riesige Park meiner Kindheit durchaus noch tauglich.

Und – es gibt eine neue Sensation!

Warum eigentlich unbedingt in den Augarten, X?
Na, weil dort der Gerhard ist!
Ist das ein Freund von dir?
Nein, der ist doch erwachsen!
Und was macht der?
Na, der spielt mit uns! Jeden Tag!
Aha. Sag, kennt den der Papa?
Ich glaub nicht. Naja, oja. Aber du kennst ihn nicht!

Mhmmm …..Was spielt er denn mit euch?
Na, Fußball!
Aha.
Ja, der war einmal in Frankreich.
Aha.

Kaum sind wir angekommen, entdeckt der X den M. Das ist nun wirklich ein Freund von ihm, der mit einem anderen Kind und einem Mann schon Fußball spielt. Der Mann entpuppt sich als Kindesvater, und ist keinesfalls „der Gerhard“, der käme immer erst nach vier. Aha, denk ich mir, der kennt ihn also auch.

Da war es 15:10. 50 Minuten später machen wir uns auf die Suche. Weil es doch zwei Wiesen nebeneinander gibt – und auf einer der beiden müsse er sein. Ich wage einzuwerfen, dass er vielleicht selber grad Fußball schaut. Unmöglich, wird mir beschieden. Der Gerhard komme JEDEN Tag.

Und dann sehen wir ihn: Einen Mann, der ein bisschen wie ein Sandler aussieht, und offensichtlich nicht mehr alles so bewegen kann, wie er möchte. Das weiße Hemd hängt ihm ein bisschen aus der Hose, die Haare sind schon ein wenig grau und ein wenig schütter. Er steht inmitten zweier dreiköpfigen Jüngstfußballermannschaften (das Alter scheint mir zwischen drei und acht zu variieren), die der X und der M sofort verstärken.

Er versucht redlich, den Kindern irgendwie Fußballspielen („Doch nicht mit den Händen, X!“, „Du musst passen, H!“, und am öftesten: „Zu mir, zu mir!“) beizubringen. Die Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache, rennen praktisch ununterbrochen und sind auch schon sehr gut im dramatischen Zu-Boden-Fallen. "Der Gerhard" nimmt seine Trainertätigkeit absolut ernst. Er ist natürlich auch gleichzeitig Schiedsrichter, die Diskussionen, die wir in der nächsten eineinhalb Stunden mithören dürfen, sind eigentlich alle kabarettreif.

Er spielt ganz vorsichtig mit, jagt den Kleinen aber ununterbrochen den Ball ab, oder lässt sie das gegenseitig richtig gut üben. Oder auch nicht, ab und zu muss er nämlich einen Beleidigten am Spielfeldrand trösten. Oder ausrufen, dass jetzt „WM ist“. Und uns schnell erklären, dass das bei ihnen „jeder gegen jeden“ bedeutet. Oder spontan ein Elferschießen aus ca 4 Meter Entfernung ansagen. Oder einen Streitfall durch „Schere, Stein, Papier“ klären lassen. Oder dem Buben im Tor, der ununterbrochen verhandeln oder schwindeln will, sagen, dass er endlich mal still sein soll …

So schön sei Fußballschauen für sie noch nie gewesen, sagt die N. Ich versuche ganz unauffällig, mit dem Handy einen kleinen Film zu machen. Damit ich das irgendwie herzeigen kann. Weil es nicht ganz leicht zu beschreiben ist, was wir da gestern gesehen haben. Genauso wenig wie mein Gefühl: Irgendwas zwischen ein bisschen belustigt, ein bisschen gerührt, und ein bisschen stolz drauf, wie sich mein Kind da fußballtechnisch entwickelt hat.
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hier fehlt was;-)

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