bitte lächeln

Montag, 19. März 2007

ich wär dann schlagfertig ...

Angeblich sind Frauen ja viel besser geeignet zwei und mehr Dinge auf einmal zu machen als Männer, also auf gut neudeutsch multitaskingable. Ich hab das bisher auch immer geglaubt – schließlich hab ich mich zum Beispiel beim Tanzen schon von klein auf damit angefreundet, dass ich Arme und Beine gleichzeitig, aber durchaus in verschiedene Richtungen bewegen kann. Später hab ich dann das Lernen bei laufendem Kasettenrecorder mit Blick auf das Nachbarhaus sowie das Bügeln bei laufendem Fernseher mit Blick auf den allenfalls anwesenden Ehegatten perfektioniert. Wieder ein wenig später gelang es mir ebenfalls problemlos mit einer Hand im Topf zu rühren, mit der anderen das Kind zu halten und mich mit dem Schnurlostelefon zwischen Ohr und Schulter bei meiner besten Freundin über den garantiert abwesenden Ehegatten zu beklagen.

Aber erst seit September ist mir klar – ich bin NICHT multitaskingfähig. Nicht von Haus aus. Nicht ohne Üben. Und schon gar nicht auf Grund meines Geschlechts.
Ich hab jetzt schon alle Kombinationen durch: Ich kann rechts und links verwechseln. Ich kann rechte Hand und linken Fuß verwechseln. Ich kann sogar rechte Hand und rechten Fuß verwechseln, oder aber auch linke Hand mit rechtem Fuß oder rechten Fuß mit linkem Fuß. Es klingt wiederum ganz anders, wenn ich die rechte Hand mit der linken Hand und den rechten Fuß mit dem linken Fuß gleichzeitig verwechsle. Ich kann aber auch aus dem Takt kommen. Meistens werde ich an nicht vorher ausgewählten Stellen zu langsam. Manchmal aber auch zu schnell.
Ich nehme mir jede Gliedmaße extra vor, sie funktionieren einzeln tadellos. Ich gehe zu Zweier-, Dreier- und Viererkombinationen über, das pure Chaos entsteht. Ich beschließe daheim, wo ich eh nur mehr "leise" üben darf, die fehlenden Schläge einfach einzuprogrammieren und scheitere an der Technik. Ich steigere die Übungszeiten, ich überlege mir den Rhythmus beim Bahnen im Schwimmbad ziehen, ich haue mir in jedem Konzert die Oberschenkel vor lauter Mittun blau, ich kann überhaupt kein Musikstück mehr ohne besondere Beachtung der Drums hören.

Neulich hat mein Lehrer zu einem gemeinsamen Freund gemeint, ich sei seine beste Schülerin. Ob der überhaupt weiß, wie hart ich da Woche für Woche dran arbeite?

PS: Dieser Beitrag ist dem einzigen mir persönlich bekannten Fan meiner Beiträge gewidmet. Falls er sich nicht betroffen fühlt, der ewige Dank meiner Nachbarin für die substanzielle Unterstützung zum "leise" Üben ist ihm gewiss.


pps: ich hätt auch wieder meine französisch-aufgabe nehmen können. die ist mir aber keinen eigenen beitrag wert, die kommt jetzt ins ppps.

ppps.La semaine dernière nous nous somme rendu chez les morts de la Vienne aux catacombes sous l´église de Michelle. Pendant cette visite nous avons entendu beaucoup de choses intéressantes. Le projet de transporter les morts dans un tunnel ou un tuyau pneumatique à l'église du Sainte Stephan au cimetière central n'était pas réalisé, parce que les corps arrivants étaient détruits.
Les gens ont peur aussi d'être enterré vivant – pour cette raison quelques médecins ont piqué les cœurs. On peut ordre cette service à Vienne aujourd'hui même – pour 300 Euro!
Il y a beaucoup de caves et sous-sols sous les maisons Viennoises, et la plupart sont reliés. Une fois une vendeuse a été oublié dans un magasin au-dessous. Elle n'avait ni lampe ni portable. Elle essayait de revenir en s'appuyant sur les murs. Mais elle a perdu son orientation et elle a marché plus de trois heures avant été trouvée.
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Sonntag, 9. Oktober 2005

WIE MAN NICHT FLIEGT

ich bin wirklich pünktlich. ich kann mich selber noch so darum bemühen - ich komme einfach nie zu spät. vielleicht liegt das an meiner hektischen mama, bei der man immer fünf minuten vor dem angekündigten essen da zu sein hat, denn dann ist es am tisch - ich schaffe es auch mit a., mit h. und ich schaffte es sogar mit meinem ex überall hin pünktlich zu kommen. ok - da tricks(t) e ich manchmal - von mir einfach falsch angegebene frühere zeiten, bestechung mit überraschungseiern, was auch immer - ich bin eben pünktlich. aus überzeugung. aus respekt dem anderen gegenüber, den ich nicht warten lassen will. aus gewohnheit - was auch immer.
aber das reicht nicht immer aus: vorigen donnerstag musste ich nach luxemburg. normalerweise fangen unsere sitzungen um 10:30 an, ich stehe um halb sechs auf und es geht sich wunderbar aus am selben tag hinzufliegen. dieses mal war ich hoch erfreut - die sitzung beginnt erst um halb drei - und es gibt einen direktflug von wien um 9:20. in luxemburg kann man einkaufen, die zweieinviertel sehenswürdigkeiten kenne ich nach dem zehnten mal doch zur genüge, und außerdem hab ich eine freundin aus portugal, die immer einen tag vorher kommen muss - also die paar stunden bis zum beginn würden mir den arbeitstag doch entscheidend verschönern können.
ich begab mich zur nächstgelegenen schnellbahnstation - mit dem zug um 8:15 würde ich um 8:48 am flughafen sein, gepäck habe ich da sowieso nie, das müsse ausreichen. aus meiner dunklen vergangenheit, als ich einmal im monat nach frankfurt flog, weiß ich noch recht gut, dass ich mit quick-check-in ungefähr eine viertel stunde vor abflug noch nie probleme hatte. um genau 8:16 kam die durchsage:" wir bedauern, dass aufgrund einer betriebsstörung die s-7 nach wien-schwechat ungefähr 10 bis 15 minuten verspätet sein wird". nun kenne ich die zuverlässigkeit solcher durchsagen und in anbetracht meiner doch etwas knappen kalkulation, nahm ich mir ein taxi. kein stau am handeslskai, kein stau auf der tangente, wir waren um 8:40 am flughafen.
nun muss ich etwas abschweifen. ich leide an einer art "ich will die beste große schwester von allen sein"- syndrom. meine kleine würde um 8:50 aus new york zurückkommen. und dann wäre sie nach drei wochen mit 60 schülern und zwei kollegen sicher ganz plötzlich ganz alleine und sehr traurig deshalb. im taxi stand ein unmissverständliches schild: "bei fahrten zum flughafen verrechnen wir auch die rückfahrtsgebühr". da kam mir eine großartige idee - diese rückfahrt könnte ich doch meiner schwester als willlkommensgruß spendieren. ich überredete den taxler, ein großes schild mit ihrem namen zu malen und vereinbarte mit ihm, dass ich nach meinem quick-check-in noch in die ankunftshalle schauen würde.
um 8:45 war die maschine mit meiner schwester gelandet - leider kam sie nicht schon um 8:46 heraus. um spätestens 9 uhr würde ich mich zu meinem gate begeben, verkündete ich dem taxifahrer - sie meinen, das reicht?, fragte der ein wenig ungläubig. natürlich reicht das - ich hab ja schon eingecheckt - ich würd sie doch so gerne noch umarmen. wir warteten bis 8:58, ich umarmte sie tatsächlich für dreißig sekunden und begab mich unverzüglich zurück in die abflugshalle. in schnellem schritt durchschritt ich die passkontrolle und die personenvereinzelung -(das ist die durchleuchtung - keine ahnung wann ich mir dieses wort gemerkt habe, aber es hat doch was ...). und dann befand ich, dass sich doch noch ein paar züge an einer zigarette ausgingen - es war ja erst 9:02. und seelenruhig ging ich noch aufs klo. um 9:05 war ich am gate. sonst war da leider niemand mehr.
ich wandte mich an die kollegen daneben - sie sollten mir bitte helfen, zur maschine nach luxemburg zu kommen. das könnten sie nicht, ich müsse zurück zum service-center. ich kann wirklich schnell rennen, wenn es drauf ankommt. es ist allerdings günstiger, wenn ich weiß wohin. also rannte ich alles zurück - und mit nur einem umweg war ich um 9:10 beim service-center. bis ich der dame dort leicht keuchend erklärt hatte, was ich denn wolle (nämlich sofort zur maschine nach luxemburg gebracht zu werden), war es 9:13. "jetzt ist es auf jeden fall zu spät", meinte die service-lady - sie könne da nichts mehr machen. ich begann das resigniert einzusehen. obwohl ich schon einmal mit meinem privatauto aufs flugfeld gefahren war - quasi auch aus versehen - aber das ist eine ganz andere geschichte ...
die dame suchte nun neue verbindungen - der nächste flug wäre um 17 uhr irgendwas. das sei mir ein bisschen zu spät. ich könne auch über prag fliegen - um 10:10 dann hätte ich fast eine stunde zeit zum umsteigen - und um 14:10 wäre ich in luxemburg. na bestens, dachte ich, bis sie mir "allerdings um 430 euro aufpreis" verkündete. upsi - nur so zum vergleich: heuer im juni war ich doch gerade erst um einen cent nach dubrovnik geflogen - und im juli um ganze 59 euro nach bilbao. und für den linienflug nach luxemburg hatte doch irgendwer schon 920 euro für mich bezahlt .... ich rief meinen chef an, der war natürlich nicht da. ich fällte eine entscheidung. ich höre mit dem rauchen auf - und für meine blödheit würde ich jetzt 430 euro zahlen, die ich mir dann quasi sofort erspare.meine extrem wesentliche anwesenheit in luxemburg wäre mir das wert, und ich denke nie wieder darüber nach.
unverzüglich - und diesmal tatsächlich - fand ich mich beim gate ein. bei der abfertigung war ich die erste. wir stiegen in den bus ein, wir nahmen alle platz. der bus bleib stehen. nach fünf minuten kam folgende durchsage "der flug xyz wird voraussichtlich um 11:15 starten, wir bedauern die verzögerung und ersuchen sie, wieder auszusteigen und weitere durchsagen abzuwarten". heut ist nicht mein tag, dachte ich und klagte dem mitarbeiter am schalter mein leid. "ich hab´s schon g´hört" sagte er, was mein vertrauen irgendwie nicht sehr vertiefte. aber ab da begann man sich zu bemühen. es gäbe eine zweite maschine nach prag - vielleicht fliege die jetzt früher, obwohl sie ja eigentlich erst später fliegen hätte sollen- und der flughafen in prag sei wegen nebel gesperrt gewesen, da könne man nichts machen. wahrscheinlich hätten auch die anschlussflüge verspätung. wie wahrscheinlich? das wisse man leider nicht. ich könne auf jeden fall in die erste maschine, die mit destination prag starte, einsteigen - egal, welche. nein, ich müsse nirgends mehr hin, es sei nur zwei gates weiter - man würde das mit den kollegen dort direkt abklären. und jetzt begann ein lustiges hin und her. die kollegen am anderen schalter fingen an, die leute abzufertigen. "soll ich rübergehen?" nein - jetzt käme es darauf an, welcher bus früher käme. wir gewinnen, sagte mir der am schalter mit dem verschobenen flug. "sind sie sicher?" fragte ich. "halbwegs - unser bus kommt vorher - glaub ich ..." außerdem hätte er in der zwischenzeit nachgesehen, es gibt einen zweiten flug von prag nach luxemburg - den würde ich auf jeden fall erwischen. das würde dann nichts kosten.
und dann begann er auch, die leute abzufertigen. da ich eh schon dort stand, war ich doch tatsächlich wieder die erste. um 11:13 starteten wir. ich zeigte den stewardessen mein nächstes ticket - was besseres fiel mir nicht ein. das wird aber sehr knapp, meinten die. auch wenn prag flugtechnisch von wien nicht wirklich weit entfernt ist - auf dem zweiten ticket stand "boarding-time 11.55". beim aussteigen wünschten sie mir glück und meinten, wenigstens hätten wir "einen finger" - im klartext - ich könne sofort losrennen - denn es war genau 12:03.
das erste, was ich hörte, war mein name in der durchsage. "last call for ..., mrs. xyz please usw. usf ...", Ich übersprang etwa 15 personen auf zwei förderbändern. ich drängte mich brutalst zur durchleuchtung vor - gott sei dank verstand ich keinen der mir zugedachten kommentare. ich rannte einfach durch - irgendwer schrie "stop" - mir wars egal. ich rannte zum gate - und ich fand es auf anhieb. kein passagier war noch außerhalb - aber - ein angestellter stand noch lächelnd dort und der bus war in sichtweite. ich hatte es geschafft - zwei minuten später war ich und fünf minuten länger hustete ich noch im flieger. ich höre auf zu rauchen - ich verspreche es, ich komm nie wieder so spät zum flughafen. in prag sind sie übrigens sowieso viel netter als in wien. (das weiß ich ja eigentlich schon länger - denn einmal vor langer zeit, als sich ebenda eine unglaublich große traube vor dem eingang des flughafens gebildet hatte, und wir (pünktlich wie immer;-)) nach einer halben stunde doch etwas nervös geworden waren, rannte eine der angestellten mit uns durch sämtliche kontrollen hinaus aufs flugfeld und hin zur maschine ...)
auf diesem flug kam ich auf die wunderbare idee, mir die sitzungsunterlagen noch einmal anzuschauen. oh - die beginnzeit war 14:15. die tschechische airline flog schneller (außerdem startete sie pünktlich - der nebel war ja längst weg). Um 14:14 war ich da. pünktlich wie immer.

ps: meine österreichische kollegin bestätigte mir: am flughafen wien hatte es keinerlei durchsage gegeben. lediglich im bus hätten sie nach mir gefragt.
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hier fehlt was;-)

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