Samstag, 20. Oktober 2007

über die badewascheln ...

ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob man auch in westösterreich die würdigen herren, die in frei- und hallenbädern permanent unser aller leben retten, die letzten liegen diensteifrig heranbringen, die rüden rotzbuben von sprüngen vom beckenrand durch dezentes pfeifen abhalten, sowie insgesamt die gesammelte autorität eines jeden frei- oder hallenbades repräsentieren, auch so nennt, aber jetzt, wo in unseren breiten die hallenbadsaison für mich gerade heute eröffnet wurde, muss ich ihnen und gleich allen mir in wien bekannten hallenbädern dazu einen beitrag widmen ...

mut- und fantasielose eltern haben ins dianabad zu pilgern. dort können sie schlicht gar nichts tun, außer essen und trinken, ab und zu durchs durchgängig knietief gehaltene wasser waten und sich der rundum künstlich aufrecht gehaltenen strömung hingeben. ihr nachwuchs hingegen wird weder irgendwann vor betriebsschluss das rutschen einstellen wollen, noch sich am extremen lärmpegel stören, keinerlei verständnis dafür aufbringen, dass ihnen nach sieben stunden ein wenig kalt und langweilig geworden ist, sowie die zeitung und das mitgebrachte buch endgültig ausgelesen sind.

wählen sie hingegen ein schwimmtechnisch interessantes bad, wie etwa die stadthalle, so ist das bahnenziehen nicht unbedingt die art, wie sich kinder einen hallenbadbesuch vorstellen - wenn sie glück haben, sind die sprungtürme offen, dann wird halt das trainiert. wenn sie pech haben, dann schwimmen sie auf den langen bahnen eher kurz, was nicht unbedingt neue geschwindigkeitsrekorde bedeutet.

weitere sozusagen ohne rutsche und ohne fünzig-meter-becken und womöglich auch noch ohne sprungturm mir bekannte fade bäder sind das ottakringer und das brigittenauer hallenbad. die können sie mit kindern getrost auslassen und ohne kommt es darauf an, wie tief sie den schmäh in der sauna gerne hätten. in der brigittenau ist er von mir bewertet jedenfalls sehr tief.

nun aber zu unseren wirklichen highlights: wien hat eine therme! oberlaa ist zwar sauteuer aber wenigstens jederzeit ohne größere anfahrtswege zu erreichen. außerdem ist die danebenliegende gleichnamige konditorei mindestens ebenso berühmt und betreibt das bad-buffet, was definitiv kein nachteil ist. dort ist es ohne nachwuchs nicht so rasch offensichtlich, wie mit, was denn das spezielle flair ausmacht. allerdings versicherten mir glaubhafte männliche quellen über dreißig, dass auch sie schon von damen um die fünfzig mit brille und badehaube im wasser in nicht sehr leisem ton darauf hingewiesen worden seien, dass sie nicht so spritzen sollten. mit dem wasser da. mein zwölfjähriger wird darauf praktisch immer hingewiesen, ich muss ihn wirklich einmal fragen, ob ihm das auch schon außerhalb der becken quasi vorbeugend gesagt worden ist. rutsche ist vorhanden. kinder sind also zumindest eingeplant.

als letztes hab ich mir das amalienbad aufgehoben. bautechnisch ein juwel - ich empfehle es grundsätzlich allen unseren gästen, die ein bisschen mehr zeit in wien verbringen.

lamamma und ihr lap befinden um halb vier uhr regnerischer nachmittag, dass es sich noch auszahlen könnte, dahin zu fahren. schon um halbfünf haben sowohl sie als auch er noch schnell ihre emails gecheckt, sie noch einen weiteren kasten ausgeräumt, da gerade die möbel verkauft werden, er noch etwas gegessen, da er eigentlich hungrig ist, sie noch schnell einen freundin angerufen, da sie nur kurz was ausmachen musste, er noch schnell ein sms geschrieben, da er noch kurz was ausmachen musste, beide gemeinschaftlich den mistberg im vorzimmer, der bereits aus den drei vorher ausgeräumten kästen entstanden ist, hinuntergetragen - sitzen die beiden im auto, obwohl es direkt an der u-bahn liegt, aber da müsste man zweimal umsteigen, was mit feuchten haaren ja zu bösen verkühlungen führen könnte, während eine autofahrt bei offenem fenster da wahrscheinlich ungefähr dasselbe ergebnis bewirk-...
+
badeschluss 20 uhr stand im internet. um viertel acht hätte es mir wahrscheinlich verdächtig vorkommen müssen, dass wir nur mehr zu viert in der sauna waren. um 20 nach sieben beschloss ich, keinen weiteren aufguss mehr abzuwarten, sondern mich der haarpflege zu widmen. da alle anderen schon weg waren, holte ich mir den ersten minuspunkt durch ansteuern der falschen duschen. es waren zwar alle leer, aber nur die mit "vorreinigung" beschrifteten - "steht jo do" - dienen auch der nachreinigung, die anderen gelten also nur für die zwischenreinigung. danach hätte ich gerne meine haare getrocknet. ob die anlage defekt sei, fragte ich recht höflich angesichts der kollektiv ihren dienst verweigernden föne. na, oba um hoiba iss heruntn schluss! aha, um halb, wie peinlich. ob es oben auch einen fön gebe? ja, den gabs. ich saß darunter, ließ mein haar trocknen und las ein buch dabei.
"gnädigste, um ochte sperrma zua!" "muss ich gehen?" "na, wos glaums?" aha - meine uhr war natürlich noch im garderobenkästchen, zu dem ich eiligst eilte - sie zeigte 19:50. da ich aber nun schon vor meinem gewand stand, zog ich mich an, frisierte mich noch ein bisschen, fönte mich noch zwei minuten länger und betrat federnden schrittes den eingangsbereich. es war eine minute vor acht. mein garderobenband fand ich nicht gleich, ich hatte es aus versehen eingesteckt. als ich es dann aushändigte, war es dann wohl wirklich nach acht.
"woin see wieda kuma?" - halb drohend, halb lächelnd gefragt. "hab ich schon hausverbot?" breit lächelnd geantwortet. "naa, des ned, owa des näxte moi kumans friara!" halb raunzend, halb lächelnd. "mach ich", weiterlächelnd. schön ist das, unser goldenes wienerherz. nichtwienerinnen verstehen den schmäh angeblich weniger gut.
782 mal angeklickt. oder gar gelesen?

hier fehlt was;-)

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