bitte lächeln

Freitag, 27. Mai 2016

wir leben noch

immerhin.

ich hab nur bisschen kindercontent, alles andere ist unsagbar/unblogbar/ungut.

x heut im supermarkt:
mama, ich darf da nicht mehr in den sitz (im einkaufswagerl).
ich: warum?
x: na da steht 15 kg!
ich: hast du schon mehr?
x: na sicher, ich hab 19,634 Kilo!

wir lesen den bildband "die erde für clevere kids". die rede ist gerade von einer beeindruckenden kristallwelt, die erst 2006 entdeckt wurde.
x: da war ich noch nicht auf der welt.
ich: stimmt, aber dein bruder schon.
zwei sätze später steht irgendwas mit "vor 250 millionen jahren.
x: und da mama, da warst noch nicht mal DU auf der welt!
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Mittwoch, 30. März 2016

zur ruhe kommen

sollt endlich einmal nicht nur ich, sondern vor allem mein freund, der heute seine vierwöchige reha angetreten hat.

die frage nach allfälligen allergien hat er so beantwortet: ja, auf gemüse. sie haben ihm allerdings mitgeteilt, dass sich das eher nicht vermeiden lassen werde;-)
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Montag, 21. März 2016

Meine Mama wird berühmt

Eine der besten Ideen, die meine Schwester und ich je hatten, war es, unserer Mutter eine Staffelei samt Farben und Malkurs in der Volkshochschule zu schenken. Wir zwangen sie nämlich damit, sich selbst einen lang gehegten Lebenstraum doch ein wenig zu verwirklichen. Das ist jetzt fast zwanzig Jahre her.

Wir haben viele ihrer Bilder an unseren Wänden hängen. Meine Schwester hat sogar eines am Klo, bei mir verhindern das wahrscheinlich nur die Fliesen. Alle Freunde, Freunde von Freunden, ja sogar Exmänner haben Bilder von ihr an ihren Wänden hängen.

Vor einigen Wochen wurde meine Mama gebeten, doch eine Vernissage zu machen. Viel stolzer hätte sie nicht sein können, alle anderen Termine wurden wegen der Vernissage verschoben, das in zwanzig Jahren doch recht angewachsene Material wurde vorher fünfzehnmal gesichtet, und mir fiel auch eine stark zunehmende Nervosität an ihr auf. Das war gar nicht so einfach zu bemerken, da ihre Grundstimmung generell zwischen furchtbar hektisch und leicht hysterisch schwankt.

Dialog 1:

Nächste Woche kann ich überhaupt nichts anderes machen!
Wieso denn nicht Mama?
Ja, da ist doch die Vernissage!
Aber die dauert doch keine ganze Woche!
Na sicher dauert die eine Woche, so lange hängen die Bilder!
Aber da musst du doch nicht die ganze Zeit dabei sein!
Na sicher muss ich da dabei sein, sonst werden sie mir gestohlen!
Wieso sollen sie gestohlen werden?
Na die hängen beim Gemeindeamt, da passt ja keiner auf!
Mama, die hängen auf der Gemeinde, da ist sicher wer!
Nein, die passen sicher nicht auf!

Dialog 2:
Jetzt ist der Papa leicht verkühlt, dabei brauch ich den doch nächste Woche!
Wieso, da hast du doch eh die Vernissage!
Ja, deshalb brauch ich ihn ja!
Wieso?
Das hab ich Dir doch schon erklärt, dass ich da jeden Tag hingehen muss!
Lach. Ja, hast Du. Wieso brauchst du da den Papa?
Na, der muss mitgehen?
Wieso muss der mitgehen?
Na, wenn mich wer überfällt!
Mama, du bist auf dem Gemeindeamt!
Na und, glaubst du, da ist immer wer dort?
Mama, wer soll dich da überfallen?
Das weiß ich doch nicht vorher!

Dialog 3:
Mama, meinst du nicht, dass die Preise ein bisschen hoch angesetzt sind?
Wieso?
Na, weil wenn du die so teuer anpreist, wird sie keiner kaufen.
Du hast ja keine Ahnung was die Farben alleine kosten!
Mama, ich hab ja nur gemeint, dass das den Leuten zu viel sein wird.
Jetzt mach du nicht auch noch meine Bilder schlecht!
Mama, ich hab nur gesagt …

Dialog 4:
Und, wie war´s?
Am ersten Tag waren viele Leute da.
Fein – und hast was verkauft?
Du wirst mich jetzt auslachen.
Nein, werde ich nicht.
Ja doch, eh drei Bilder.
Na, das ist doch eh schön.
Naja, eines an die Poldi, eines an die Freundin von der Poldi, und eins hab ich der Frau S. schenken müssen.
Wieso der Frau S?
Na, die hat mich doch eingeladen, die Vernissage zu machen.
Ah, okay also drei verkauft.
Na gut, eigentlich nur zwei.
Vielleicht waren´s doch zu teuer?
Naja, die Freundin von der Poldi kommt erst. Also die hat ihres noch nicht richtig gekauft.
Aha.

PS: Und die Poldi ist die beste Freundin von meiner Mama.
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Mittwoch, 12. August 2015

das große abenteuer...

...hatte der x am mo:
vielleicht sollte frau bei der hitze keine 600 km (samt verfahren eher mehr) im auto sitzen. und ziemlich ermattet auch nicht glauben, normal zu funktionieren...

Seit über elf Jahren wohnen meine Eltern im selben Haus wie ich. Ungefähr genauso lang gieße ich als treusorgende Tochter in ihren zahlreichen und langen Abwesenheiten ihre zahlreichen und verschieden langen Pflanzen. Genau das wollte ich ungefähr als zweites nach meiner Heimkehr von meiner mittellangen Abwesenheit nach meinen langen Fahrten tun.

Den X im Schlepptau begebe ich mich also vier Stockwerke nach unten und sperre das erste von zwei Sicherheitsschlössern auf. Und dann erschrecke ich - von innen ist die Kette vorgelegt. Ganz leise mache ich wieder zu, wir fahren unverzüglich zurück in meine Wohnung.

Ich rufe meine Eltern an - nein, sie seien nicht überraschend zurückgekehrt (das machen sie sonst gern) und nein, außer mir habe niemand einen Schlüssel.

Ich melde der Polizei einen Einbruch. Mit genauer Adressangabe. Wahrscheinlich jedenfalls ...

Sieben Minuten später ist die Hölle los, der Nachbar berichtet, vier Polizeiautos vorm Haus, vier Polizisten im Stiegenhaus. Eh zu spät, denk ich, und fahre - den X im Schlepptau vier Stockwerke nach unten. Wir sehen zwei Polizisten mit gezückter Waffe auf die Tür meiner Eltern zielen. Ich schiebe den X zurück in den Lift, wir haben da definitiv nix verloren. Bange warten wir wieder oben der weiteren Geschehnisse.

Es läutet - zwei Polizisten wollen von mir die Lagebeschreibung aller Fenster, die Garten- und die Wohnungsschlüssel meiner Eltern.

Fünf Minuten später bitten sie mich wieder hinunter - die Luft ist offensichtlich rein, die Einbrecher längst gemütlich oder auch weniger gemütlich hinausspaziert, ich werde wohl feststellen müssen, was fehlt. Zum Glück haben meine überaus vorsichtigen Eltern sowieso alles Wertvolle in einem Safe der nächstgelegenen Bank.

"So, Frau la-mamma, so heißen Sie doch", redet mich Polizist 1 überaus höflich an,"wir erklären Ihnen jetzt diese Tür!" Was will der? Ich kenne diese Tür, denke ich, ich hab sie schon tausend Mal aufgesperrt, denke ich...

Doch da hat der überaus höfliche Polizist schon mit dem Schlüssel unten gesperrt und die Tür geht sperrangelweit auf. Äh, denke ich, man muss doch beide Schlösser... Und bevor ich es sage, lacht er und sagt, "aber oben muss schon aufgesperrt sein, sonst rastet es ein...".

Ich geniere mich gebührend. Ich entschuldige mich so wortreich, dass ich gebeten werde, doch jetzt lieber einen G'spritzten aus meinem Balkon zu trinken, es sei schon ok, sie hätten wenigstens eine gute Uebung gehabt...

Der X ist noch nicht ganz sicher, ob wirklich keine Räuber da sind. Ganz mutig geht er aber trotzdem mit mir hinein und ich gieße endlich die Blumen. Der X stellt fest, dass eine sonst immer geschlossene Zimmertüre jetzt offen ist. Auch dahinter - kein Einbrecher, ich schließe - gerade noch zu dieser Denkleistung fähig -, dass wohl die Polizei hineingeschaut haben muss.

Und seit Montag fragt mich der X bei jeder Gelegenheit, ob ich eh schon allen von der Polizei erzählt hab. Fast, sag ich dann;-)
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Dienstag, 7. Januar 2014

darf´s ein bissi mehr sein?

für herrn shhhhh aus dem archiv gekramt ...

Mir ist heute so fad. Ich schaue aus dem Fenster und es regnet. Ich warte auf einen Einfall.

Dem mir zugeschriebenen Geist ist an einem Tag wie diesem unter Umständen etwas langweilig. Ich werfe einen Blick durch die glasigen Scheiben und merke, dass das Wetter nicht so besonders ist, denn langfristiger Niederschlag macht sich bemerkbar. Meine Gehirnwindungen sind nicht in Aufruhr, schlicht harrend einer Idee.

Possessiv gesprochen und doch das Wesen erfassend in der gegenwärtigen kalendarischen Situation und unter Berücksichtigung der relevanten Außeneinflüsse gibt es einen nicht-fließenden Bewusstseinszustand. Die okulare Wahrnehmung projiziert auf / nein durch die transparenten Abgrenzungen meiner kleinen Welt ergibt meteorologisches Unbill sondergleichen. Cerebrale Bewegungen, eingefahrene Rechts- und Linksverbindungen nutzend, realisiere ich noch nichts Originelles.

Die rational und emotional als Unität komprehendierte Individualität Ego, für dessen Gnosis weder Multiple-Choicetest noch Dialektik tradiert, kolportiert oder reflektiert wurden, gibt zu analysieren, dass prolongierte Konvergenz des Ideagenen konstatiert werden könnte. Konfident zur Okularinspektion, demonstriert die coelare bzw. eher die cumulare Konstellation de facto die perpetuierte Validität der in diversen Medien prognostizierten graphischen, litterarischen aber auch nur numerischen Piktogramme, linguistischen oder mathematisch-analytischen Konsekutionen. "Heureka", würde ich gern evozieren, allein inkredibel, fast möchte ich sagen suspekt, ist der Innovationsgehalt.
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Freitag, 30. August 2013

uns trennt die gemeinsame sprache ...

Freundin G. hat ihre Deutschprüfung bestanden. Mit einer ganz ausgezeicheten Punktezahl auf alles Schriftliche und knapp positiv beim Teil „Hören“. Das wundert mich nun nicht: Zwei Wochen unter lauter Österreichern, das kann schon verwirren.

Obwohl sich ja wirklich alle bemüht haben, mit ihr in der jeweiligen Interpretation von Hochdeutsch zu sprechen. Und wir sogar gemeinsam bis zu den Tiefen der äußerst vielfältigen Konjunktivmöglichkeiten im Dialekt vorgedrungen sind.

Aber wie soll denn jemand, der nicht mindestens in drei verschiedenen Bundesländern gelebt hat, und der nicht sämtliche talabhängigen Eigenheiten kennt, jemals verstehen, dass in den meisten Worten die Vokale beliebig variierbar und insbesondere unsere Richtungsangaben nicht einmal von entferntester Ähnlichkeit sind?

Letzteres könnt ich zumindest für mich als Rechtfertigung meiner allbekannten Ziel- und Orientierungslosigkeit verwenden, beides sei kurz mit einem Beispiel illustriert:
kimdauni, kumowe, kchimoi heißt doch tatsächlich genau dasselbe. Weitere Varianten in den Kommentaren erbeten.

PS: Ihre Lehrerin in Madrid ließ ihr nicht einmal das Wort „heuer“ durchgehen, das sage man so nicht. Aha.

PPS: Vielleicht lerne ich als nächstes Arabisch.
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Montag, 23. Juli 2012

woran man merkt, dass man urlaubsreif ist ...

zB wenn sie sich zwar ein wenig wundern, dass der weißwein in einer halbliterflasche abgefüllt ist, sie ihn aber totzdem in den kühlschrank stellen und erst nach dem öffnen merken, dass es sich um essig handelt.
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Samstag, 28. Januar 2012

die sehr praktische ärztin

ordiniert auch samstag vormittag in relativer wohnnähe. dummerweise war sie heute noch kränker als ich. netterweise war aber ihre sprechstundenhilfe anwesend, der überredete sie, es für mich vom wohnungsteil doch in den praxisteil zu versuchen. unangenehmerweise ging es ihr offensichtlich so schlecht, dass sie nach 10 minuten ihre aufstehversuche aufgab. intelligenterweise wusste ich eh, was ich habe und was ich dagegen gerne von ihr hätte. praktischerweise konnten wir das am telefon abklären, nur den satz mit dem präventivratschlag meines gynäkologen dürfte sie falsch verstanden haben.
und so kommt es, dass ich jetzt mit den richtigen antibitiotika gegen kehlkopfentzündung, und mit einer extra großen tube gegen fußpilz, den ich noch nie gehabt habe und hoffentlich auch nicht kriegen werde, das bett weiterhüte.
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Dienstag, 10. Januar 2012

Weiterkommen!

Oder „Der ultimative Kopfstand“
Oder „Wie man auch mit dem Kopf Nägel treffen kann“


Die folgende Abhandlung soll wirklich jedem ermöglichen, sein Potenzial voll auszuschöpfen, je kreativer, desto besser. Es ist auch ganz egal, ob Denken bei Ihrer derzeitigen Tätigkeit verlangt wird, Sie werden merken, dass - egal in welcher Position Sie sich gerade befinden - Visionen oder Ziele nach der Lektüre obsolet geworden sind!
Mein innigster Dank geht an alle Moderatoren, Trainer, Autoren, Coaches und natürlich Kollegen, die mir immer wieder zeigen, welche Ideen absolut zur Verfolgung meiner selbst und anderer dienen könnten. Für den leichteren Umgang mit diesem Handbuch gibt es für jedes Kapitel eine Überschrift, diese Mottos sind täglich am besten bei der Anfahrt im Verkehrsstau laut vor sich her zu sagen, ansonsten verfällt die von mir erteilte Erfolgsgarantie stündlich. Legen Sie gesteigerten Wert auf alle vorgeschlagenen Übungen, vertiefen Sie die Botschaft durch Auslassen derselben. Wenn Sie durch entgegengesetzte Mottos verwirrt werden, wissen Sie wohl nicht, dass das Leben voller Widersprüche steckt, ein Grund mehr zum Weiterlesen! Männliche und weibliche Formen sind mit höchster Absicht verwendet, die Autorin nimmt sich zeitweise das Du-Wort heraus.

Management Summary


Schön, dass Sie hierher gefunden haben, Sie glauben doch nicht etwa, dass ich den Inhalt hier in einem Satz verrate! OK, ein bisschen: Sie sind auch betroffen! Machen Sie sich Sorgen!

Glaub jedem!

Stell dir vor, es ist deine erste Woche im Unternehmen Kopfstand. Oder dein erster Monat, oder dein erstes Jahr, die Zahl der mit dir geführten Gespräche ist umgekehrt proportional zur Mitarbeiteranzahl, (- Nadel im Heuhaufen-Prinzip, s.S. 237ff.), gemeint ist die sogenannte Eingewöhnungszeit. Je schneller du dir alles angewöhnst, was die anderen immer schon so gemacht haben, desto besser.

Fallbeispiel1:
Gusti G. will Susi S. für sich einnehmen. Als erstes erzählt er ihr, dass Berti B. mit Mimi M. liiert ist. Berti B. ist viel fescher als Gusti G. Berti B. hat schon drei andere Freundinnen aus der Firma verbraucht. Als nächstes teilt er ihr mit, dass Fritzi F. immer versucht, mit jeder Neuen ins Bett zu gehen. Fritzi F. ist viel mächtiger als Gusti G. Dann weiß er, dass Dani D. für jeden zu haben ist. (Auch für ihn, aber das erzählt wiederum Gusti G. der Susi S.). Und jetzt lädt Gusti G. Susi S. auf ein Getränk ein. Wird sie schwach werden?

Kleingruppenarbeit 1:
Teilen Sie sich in 3 Kleingruppen, Gruppe A bereitet ein Rollenspiel vor - der Gesprächsverlauf bis zur Ohrfeige. Gruppe B beobachtet die nonverbalen Einladungen von Susi S. Gruppe C beobachtet das Balzverhalten von Gusti G.


Erzähl alles!

a) weiter b) von dir

Ad a)

Immer wieder belästigt Sie jemand unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Das ist eine Aufforderung, Dinge weiterzugeben! Schließlich haben Sie auch Leute, denen Sie vertrauen, die also für vertrauliche Informationen Ihre ersten Ansprechpartner sind! Den Kreis der Eingeweihten vergrößern Sie auf 2 Arten: Probieren Sie es mit Leuten, die Sie gerade erst kennen gelernt haben, die bekommen so später auch ihr Quäntchen Beachtung oder gehen Sie zu den bereits als "Betriebszeitung" bekannten. So sorgen Sie für Offenheit und Transparenz!

Ad b)

Sie haben einen Körper, in den andere nicht hineinschauen können. Dem kann man durch Schilderung aller Befindlichkeiten abhelfen! Von Augenzucken bis Zahnweh gibt es eine breite Palette von Leiden, die Sie Ihrer Umwelt nicht vorenthalten dürfen! Fühlen Sie sich gerade gesund (vielleicht sind Sie einfach zu jung), so suchen Sie in Ihrer Verwandt-, Nachbar- oder Bekanntschaft - Sie finden etwas!

Sie führen eine Ehe, bei der andere nicht jeden Dialog gehört haben. Erzählen Sie das Fehlende! Gleichzeitig können Sie auch die Besitzverhältnisse klarstellen - wenn Sie immer "mein Mann" sagen, wird ihn schon keine andere allein aus Respekt vor Ihrem Eigentum haben wollen. Und die geistige Höherstellung! Sagen Sie konsequent "Meine Frau hat gesagt", und alle wissen, dass Sie Ihre Grenzen kennen!

Sie haben keine Beziehung - umso besser, erzählen Sie ausführlich von Ihren One-Night-Stands, so etwas hat schon mal nicht jede/r andere überhaupt erlebt! Wichtig ist dabei auch die anders geschlechtliche Zuhörerschaft - vielleicht fühlt sich jemand übergangen!

Sie haben Kinder, auch recht, spannen Sie die anderen mit Anekdoten aus dem Verdauungsbereich bis zu den Hochzeitsvorbereitungen auf die Folter.

Und Sie führen ein Leben außerhalb der Firma! Sie haben Schulden, Sie bauen ein Haus, Sie haben eine neue Diät entdeckt, Sie haben Ihren Trainingsplan umgestellt, Sie haben Modellflugzeuge gebaut, Sie haben ... Wenn noch immer nichts dabei war, erzählen Sie, was Sie im Fernsehen gesehen haben!

Übung1: Machen Sie ein Brainstorming!* "Was können wir alles einkaufen"

Fall auf!

Eine alte güldene Regel besagt "Es ist nicht weit vom Auffallen zum Hinauffallen!"
Das vereinfacht deine Karriere! Das ist überhaupt die Möglichkeit für die Damen unter uns - Zieh dich sexy an, und irgendwer wird dich haben wollen! Am besten vergeudest du keine Zeit mit untergeordneten Chargen, die könnten nachher das Abservieren nicht gut verkraften, strebe gleich ganz nach oben! Freu dich über jede freundlich gemeinte Berührung, davon kriegst du weder Falten noch blaue Flecken. Und wenn der Täter so gar nicht dein Typ ist, dann kommt es einfach besser rüber, wenn du die Zähne fest zusammenbeißt, die Lippen öffnest, die Mundwinkel leicht nach oben ziehst - es wird für ein Lächeln gehalten werden!!
Aber auch für Männer - werde halt Betriebsrat, damit dich überhaupt irgendwer zur Kenntnis nimmt! Oder schrei so laut mit anderen, dass alle glauben, dass dir irgendetwas besonders wichtig ist. Oder trink viel, damit alle noch Jahre später wissen, wie hart im Nehmen du bist.

Projektionsarbeit 1:
Such dir einen anderen und liste auf, was du ihm an Auffälligkeiten zutraust. Es dürfen nur Dinge sein, die du selbst noch nie gemacht hast!! Sag ihm bei Gelegenheit und vor anderen, was dir so eingefallen ist, vielleicht beginnt er mit Rechtfertigungen (- s. auch Kapitel "Mach dir Feinde!")

Mach dir Feinde!

Es ist leichter als Sie glauben! Beobachten Sie, welche Farbe Kollegin XY bevorzugt trägt und sagen Sie ihr, dass ihr diese Farbe nicht steht. Widersprechen Sie ihrem Vorgesetzten prinzipiell vor anderen! Kommentieren Sie den Autokauf Ihres Kollegen mit dem kleinen Hinweis, ob er etwas zu kompensieren hätte. Lachen Sie jemanden herzlich aus! Senden Sie mails, die Sie bekommen haben, sofort an möglichst viele Kollegen mit Einfluss weiter. (Und bessern Sie vorher ein paar Rechtschreibfehler hinein.) Grüßen Sie nur jeden dritten!
Finden Sie, dass Sie keine Feinde brauchen? Aber es ist doch besser, wenn Sie sie wenigstens kennen - weil Sie sie ja selbst dazu gemacht haben! Und ist eine/r als Ihnen feindlich gesinnt bekannt, können Sie jeden Angriff als persönlich und ungültig hinstellen!

Einzelarbeit 1:
Mach einen Plan! Jeden Tag ein neuer Feind! Hast du ihn getroffen, darfst du ihn auf der Liste abhaken - das gibt dir das Gefühl zumindest irgendetwas erledigt zu haben!

Mach alles selber!

Es ist in Mode gekommen, Projekte zu starten und andere miteinzubeziehen. Dem kann vorgebeugt werden! Lassen Sie schon bei den ersten Informationen Leute aus, Sie wissen selbst am besten, wie alles mögliche zu erledigen ist. Ist Mitarbeit unvermeidlich, dann holen Sie sich die Unterstützung diskret, erwähnen Sie nur bei Kritik, wer es wirklich gemacht hat. Gewähren Sie niemals Zugriff auf Ihre Arbeitsergebnisse, präsentieren Sie alles selbst in möglichst komplizierten Worten - Sie sind nicht nachzuahmen! Haben Sie keine geeigneten Tätigkeiten, bleiben Sie wenigstens abends immer besonders lang, es reicht oft schon der Anschein, dass Sie sich um alles kümmern.

Übung:
entfällt! Begründung: Wenn Sie überhaupt anfällig sind, etwas zu machen, können Sie aufgrund a) Ihres Perfektionismus b) Ihrer Ausdauer c) Ihrer unendlichen Mühe d) Ihrer Wichtigkeit sowieso alles selber machen. Wenn Sie lieber nichts machen, haben Sie das Kapitel umsonst gelesen, ÄTSCH! (Lesen Sie gleich weiter bei "Mach es allen recht!")
Nimm dir Zeit!

Alle jammern über die Hektik unserer Zeit. Das ist wirklich sehr traurig! Lasst mich ein Märchen erzählen, wie Frau Hanni H. und ihr Zeitmanagement aussieht!

Es war einmal ein kleines, dummes Frauchen, das glaubte, dass es ab einem gewissen Zeitpunkt glücklich sein würde. Erst dachte sie, der Punkt würde kommen wenn sie alles, was ihre Mami ihr nicht kaufen wollte, einfach selber besorgen könnte. Dann hoffte sie, dass der Mann, den sie finden würde, ihr bei allen Wirren und Nöten des täglichen Lebens beistehen würde. Später wünschte sie, dass sie sich an ihren Kindern erfreuen könnte. Außerdem lernte und lernte sie, auf dass sie irgendwer für irgendwas bezahlen müsste. So und flupps wurde Hanni groß und stark, bekam ihren Mann, ihre Kinder und ihre Arbeit. Heute läutete der Wecker um 5.30. Hanni machte das Frühstück für vier Leute, weckte alle auf, richtete den Kindern etwas zum Anziehen und die Jausenbrote her, räumte das Frühstücksgeschirr weg, hängte ein bisschen Wäsche auf, brachte die Kinder zur Schule und zum Kindergarten, fand einen Parkplatz, traf nur mit 5 Minuten Verspätung im Büro ein, hob dann siebenunddreißigmal das Telefon ab, ging zu drei Besprechungen, verließ die letzte als erste, weil sie den Kleinen pünktlich abholen musste, ging mit ihm Einkaufen, verstaute die Waren, vereinbarte einen Zahnarzttermin, versuchte ihm das Radfahren beizubringen, fing an, für alle etwas zu kochen, saugte dazwischen ein bisschen die Wohnung, half der Großen bei den Hausaufgaben, kochte weiter, räumte alles in den Geschirrspüler, legte die nächste Waschmaschine ein, stellte alle Schuhe in den Kasten, usw. usf. Das kann doch nur ein Märchen sein, oder?

Rechenaufgabe nur für Männer:

Der gängige Stundenlohn für Putzfrauen (nicht angemeldet) beträgt 8 Euro,-. Der gängige Stundenlohn für Babysitter beträgt 5 Euro. Der Durchschnittspreis für ein Restaurant-Essen samt Getränk ist pro Person mit 20 Euro anzusetzen. Berechnen Sie die Kosten, die Ihre Gattin nicht verursacht, für eine Woche, unter der Annahme dass ein Vierpersonenhaushalt zu betreuen ist. Setzen Sie gefälligst für Hausarbeit realistische Zeiten an, vor 22 Uhr darf die Gattin (G) nicht aufhören! Und berücksichtigen Sie ferner allfällige Überschneidungen der Tätigkeiten. Zusatzaufgabe: Wenn Sie glauben, dass Sie etwas beitragen, dürfen Sie Ihren Aufwand mit Ihrem durchschnittlichen Stundeneinkommen multiplizieren und abziehen! Ist die Differenz negativ, hören Sie sofort auf damit!

Mach es allen recht!

Das geht! Hierfür empfehle ich konsequente Anwendung der Methode Jaizismus. Noch nichts davon gehört? Melden Sie sich gleich zum neuen Seminar der Trainingsgruppe "WASSIENOCHNIEWISSENWOLLTEN" an.


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mit Fridolin Freundlichster, Gründungsmitglied der Trainingsgruppe "WASSIENOCHNIEWISSENWOLLTEN" Untergebener Unauffälliger

Arbeitsleichtpunkte:

Welcher Kriechertyp sind Sie?
Was Sie gegen Übertreiber/Konkurrenten tun können!
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Freuen Sie sich mit mir auf die Fortsetzung dieses Werks, mit den vorgesehenen Highlights:
Finde die Ungeeignetsten! Sei verschwiegen! Anregungen nehme ich gerne entgegen! p.Adr. Salzamt 246/III/68

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dieser text ist uralt und durchaus mit "ein bisschen zorn" verfasst worden. aber weil ich da so nett drum gebeten worden bin ...
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Freitag, 17. Juni 2011

der tag, an dem ich husten musste

ist ihnen das auch so peinlich, wenn sie im konzert sitzen und spüren, wie es sich in ihrem rachen regt, sie ganz grässlich zu kitzeln beginnt, es sie trotz beruhigendster atmung quält und quält, ihnen weit und breit kein stück brot oder wasser zur verfügung stehen und sie irgendwann - selbstverständlich mit tränen der anstrengung in den augen - doch husten müssen? und es mit einem huster bei weitem nicht erledigt ist.

bedenken sie aber immer, wenigstens sitzen ihnen da alle im rücken oder vor ihnen. außer ihrer direkten nachbarschaft weiß kein mensch, dass genau sie da gerade aufs unpässlichste an den leisesten und dramatischsten stellen gestört haben. und im allgemeinen kennt sie außer der wahrscheinlich auch neben ihnen sitzenden ihnen gegenüber total wohlwollenden begleitung in form von partnerInmuttervatertanteonkelschwiegermuttervater freundfreundinbekanntem, die oder den sie womöglich selbst zur veranstaltung eingeladen haben, ja auch kein mensch.

überlegen sie sich das, wenn sie - so wie ich - als das praktisch treueste publikum der welt einmal auf die idee kommen, die seiten zu wechseln.
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hier fehlt was;-)

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