Dienstag, 25. Juli 2017

schickt man sowas weg?

Gestern nachmittag waren mein Freund und ich in Ihrer Niederlassung in Graz, Triester Straße 391, einkaufen.

Wir wurden zunächst von einer ausgesprochen netten Verkäuferin namens Claudia (den Nachnamen habe ich leider nicht gelesen), aber sie sprach ein ausgesprochen gewähltes Deutsch mit einem ganz leichten Akzent, mit großer Geduld und hoher Kompetenz bei unseren recht zahlreichen Gewandkäufen ausführlich betreut und beraten.

Danach fanden wir auch bei den Navis einen jüngeren Mann, der uns ebenfalls in sehr freundlicher und höflicher Weise beriet, auch hier entschieden wir uns zum Kauf.

Als wir mit unserem voll beladenen Wagen zu den beiden Kassen fuhren, fragte mein Freund, wohin er unsere vielen Einkäufe legen solle.
Die einzig anwesende Kassiererin, Frau Claudia Chefweich fuhr ihn heftig an, dass „der Herr da“ vor uns dagewesen sei und „den müsse sie jetzt fertigmachen“. Das war eigentlich keine Antwort auf unsere Frage, wir hatten ja nicht vor, uns vorzudrängen, sondern wollten nur wissen, ob es eventuell günstiger sei, die Fläche vor der zweiten, unbesetzten Kassa zu nutzen.
Das ginge auf keinen Fall, erklärte Fr. CC wieder in einem Tonfall, den ich nur als schwer unangemessen bezeichnen kann.
Da „der Herr vor uns“ nur wenig (ein Produkt?) gekauft hatte, legten wir unsere Waren dann auf das richtige Kassapult und Fr. CC begann, die Waren einzutippen und in ein Sackerl zu verpacken. Als nächstes schnauzte sie uns an: „Nehmen Sie das Sackerl, das ist voll!“ In diesem Moment war sowohl mir als auch meinem Freund danach, alles liegen zu lassen und die Filiale umgehend zu verlassen. Einzig die Freundlichkeit der beiden anderen Mitarbeiter, die ich vorher geschildert habe, hielt uns davon ab – die hätten sich das einfach nicht verdient, selbst wenn sie es gar nicht erfahren hätten.

„Bitte, danke, machen wir gerne“, sagte ich zu meinem Freund. „Wir können das alles auch woanders kaufen!“, sagte mein Freund zu mir. Frau CC kam anscheinend ein wenig zur Vernunft, sie griff dann zwar noch ungefragt in unsere Unterhaltung, dass wir uns die Rechnung selbst auseinander dividieren würden, ein, schaffte es aber, die Waren zu Ende einzutippen, meine Kreditkarte anzunehmen, uns mitzuteilen, dass unser Gutschein von 25 Euro abgelaufen sei und wir die Rechnung von immerhin 1.633,86 Euro (bezahlt um 19:28) kopieren sollten, da das Thermopapier verblasse. Ein normales „Auf Wiedersehen“ waren wir ihr schon nicht mehr wert. Mein Freund und ich sahen einander nur mehr erschüttert an und verließen das Geschäft.

So unverschämt, unhöflich und unfreundlich bin ich glaube ich noch nie in einem Geschäft angesprochen, angesehen, sagen wir insgesamt „behandelt“ worden. Auch meinem Freund ist kein derart geradezu ungebührliches, vergleichbares Verhalten erinnerlich – und gerade deshalb möchten wir, dass Sie es einfach wissen, wenn jemand so agiert. Kundenbindung erzeugt das eher keine!

ich denk noch drüber nach, ob ichs wegschick, ...
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zuckerwattewolkenmond - 25. Jul, 13:05

Wer weiß schon,

was die Kassiererin für einen schlechten Tag hatte. Eigentlich lohnt es sich nicht, sich über so etwas zu ärgern.

la-mamma - 25. Jul, 14:44

eh nicht lohnt sichs. bin da auch ganz zwiespältig, ich will ihr ja nicht den garantiert eh nicht wahnsinnig toll bezahlten job wegnehmen.
sie war halt so ausnehmend ungut, dass sich das mit einem schlechten tag eigentlich auch nicht erklären lässt. wir haben ihr ja nix getan, ich habs mir schon beim schreiben gedacht, dass es gar nicht so recht herauskommt, was an ihr so unmöglich war ...
iGing - 25. Jul, 14:57

Ich verstehe Ihren Ärger vollkommen - mich ärgert es schon, wie mich eine Verkäuferin beim Edeka immer mustert, wenn ich etwas zu lange vor dem Regal stehe, die Etiketten gründlich studiere oder keine Sultaninen, sondern Rosinen haben will.

Aber nachdem Sie's doch nun im Internet mit Namensnennung und Anschrift allen zu wissen gegeben haben, können Sie's nun auch gut sein lassen, oder?

la-mamma - 25. Jul, 18:07

keine sorge, ich hab sie vorher gegoogelt, da ist nicht viel zu finden, auch wenn man den namen eingibt. um die schweizer fotografin wird es sich schon nicht handeln, die sieht ein wenig anders aus. und twoday wird in google ja eh nicht mehr gelistet ...

ups, das ist sie doch, ich tu den namen weg ...
iGing - 25. Jul, 20:51

Ich meinte auch nicht, dass es über Google zu finden sei, sondern dass jem. das liest, der das Geschäft bzw. die Anschrift oder die Frau persönlich kennt.
steppenhund - 25. Jul, 16:07

Tja, viel bessere Erfahrungen

Mache ich als Kunde eines Unternehmens,dass Ihnen nicht ganz unbekannt sein dürfte. der Name fängt mit A an und hört mit A auf.
dieses Quasi-Fünfsternerablissement im 12. wiener Gemeindebezirk zeichnet sich durch extrem freundliche Kundenbedienung aus, wobei jede Handlung die Kompetenz ersichtlich ist. heute habe ich erfahren,dass sich jener freundliche Herr, der sich um mein Wohlergehen erkundigt hat, mir bekannt sein sollte,weil er öfters im Fernsehen zu sehen ist. Er ist der Chef hier.

da ich mich hier noch mindestens 11 Wochen aufhalten werde, dabei wie Kafkas Käfer auf dem Rücken liegend, kann ich diese Behandlung ebenso wie die gute Küche schätzen.
Es gibt also durchaus positive Gegenbeispiele...

la-mamma - 25. Jul, 18:05

alles liebe einmal, ich hab das nur am rande in fb mitgekriegt, dass du ein wenig außer gefecht bist! und freut mich, wenn wenigstens der eigene dienstgeber kundenfreundlicher agiert!
Lo - 25. Jul, 20:14

Doch. Ja.

Ich würde es wegschicken, in der Hoffnung, dass die Mitarbeiterin von der Geschäftsleitung auf ihr unmögliches Benehmen und ihren Tonfall gegenüber Kunden auch angesprochen wird.
Und es erleichtert Euch: ihr müsst nicht mehr verärgert darüber nachdenken.
Es geht auch nicht um eine Retourkutsche, sondern darum, dass sie sich absolut geschäftsschädigend verhält, und sie, falls ihr niemand etwas sagt, einfach so weitermacht.
In China sagt man: "Wer kein freundliches Gesicht hat, darf keinen Laden aufmachen."

Ihr hättet ja auch anders reagieren, und aufgrund Eurer Verärgerung den Laden verlassen können. Dann hätte der Umsatz von über 1.600.- € gar nicht stattgefunden.
Das hätte die Geschäftsleitung sicher nicht gern.

Ich war bis zum Jahresende über 40 Jahre Dienstleister und das richtig gern. Mit Spaß am Umgang mit meinen Kunden.
In solchen Situationen, wie die von Dir geschildert, frage ich die Person gern, was sie denn sonst so haupberuflich macht.
Mein Lieblingsbuch hat den Titel:
"Das Einzige, was stört, ist der Kunde"
https://www.amazon.de/Einzige-Kunde-Clienting-ersetzt-Marketing/dp/3636030302

Liebe Grüße!
Lo

la-mamma - 26. Jul, 12:29

ich hab mich dagegen entschieden.

nicht, dass mir die frau jetzt plötzlich sympathisch geworden ist, aber es widerstrebt mir einfach.

ich hab kurz überlegt, ob ich ihr selbst diesen artikel sende (auf fb war sie leicht zu finden), aber auch das gefällt mir nicht so recht, sie scheint mir nicht sehr "lernfähig", sondern eher recht eingebildet zu sein ...
testsiegerin - 26. Jul, 23:46

Ich glaub, ich würde ihr das eher an sie schicken. oder vielleicht nicht diesen text hier, sondern einen brief, in dem du ihr sagst, wie es dir gegangen ist und dass du dich entschieden hast, es nicht an ihre vorgesetzten, sondern an sie selbst zu schicken.

Lo - 27. Jul, 20:06

Das ist auch eine gute Idee.

Wenn die Verärgerung über das Verhalten der Mitarbeiterin so groß ist, dass man sich den Vorgang von der Seele schreibt, und einen Brief formuliert, dann wäre es schade, wenn die "Auslöserin" gar nichts davon mitbekommt.
Mit der Zeit verblasst zwar der Ärger, aber er kommt doch immer wieder hoch, wenn man bei sich bietenden Gelegenheiten anderen davon noch einmal erzählt.
Mit so einem Brief hat sie die faire Chance, über ihre Wirkung auf Kunden, die ja auch ihren Arbeitsplatz sichern, zu überdenken.
iGing - 27. Jul, 22:56

Ja, das halte ich auch für die weitaus bessere Idee.
bonanzaMARGOT - 30. Jul, 10:31

na ja. sind ösis nicht per se relativ unfreundlich?
vielleicht dachte sie, ihr wäret deutsche.

iGing - 30. Jul, 14:45

Also, echt jetzt, was iss'n des für'n Kommentar?
bonanzaMARGOT - 30. Jul, 15:36

Antiösimitus.
Nein, unfreundliche Menschen gibt es überall. Allerdings in Österreich etwas mehr. Ich erlebte es so. Aber das kann daran liegen, dass ich Deutscher bin.
Oder es liegt an meinem fehlenden Sinn (als alter Preuße) für den österreichischen Humor.
iGing - 30. Jul, 16:28

Preuße? Kurpfälzer!
bonanzaMARGOT - 31. Jul, 05:08

kurpfälzer, aber die eltern und großeltern aus preußen.
la-mamma - 3. Aug, 09:27

wir als deutsche??

bei meinem freund kommt eher niemand auf die idee, ihn für einen deutschen zu halten. der kann sein steirisch eher nicht verleugnen. und ich bin höchst anpassungsfähig - in hessen hab ich auch viel schöner gesprochen;-)
bonanzaMARGOT - 6. Aug, 07:36

ich rede selbstverständlich nur hochdeutsch.

hier fehlt was;-)

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