bilder im kopf
eine alte dame müht sich über drei stufen, die tochter stützt sie. unendlich langsam verlagert sie ihr gewicht, krücken an beiden seiten, zuerst hinauf dann hinunter, behindertengerechtes bauen würde ich das nicht nennen. viele mütter mit erwachsenen töchtern sind mir aufgefallen, mit einander sehr ähnlichen gesichtszügen, alle nicht so besonders attraktiv, aber auch die alten damen immer gepflegt und mit weit mehr eleganz als bei uns.
in die hübschen, alten, gelben straßenbahnen hieven sie sich genauso wie wir, alle werden beim ständigen auf und ab durchgerüttelt, freie sitzplätze sind rar. es gab einmal billigere nachkriegsmodelle, die hielten den hügeln nicht stand und wurden wieder gegen die alten ausgetauscht, wird mir erzählt. der lift des herrn eiffel von der unterstadt zur oberstadt hingegen wird wohl nur mehr von fremden benutzt.
kaum ist der erste sonnenstrahl heraußen, rennen die brasilianerinnen praktisch ohne gewand herum, meint meine freundin r. das würden die portugiesinnen auch im sommer nicht tun, und weil april ist, gehen anscheinend alle noch im wintergewand. außer den halbstarken am strand natürlich, die die wellen und die plötzliche hitze sofort zum surfen nützen.
r.´s wohnung ist groß, gemütlich und eingerichtet, als ob meine urgroßmutter stilberaterin gewesen wäre. eines abends bringt sie eine borte mit, die will sie an ihr bügelbrett zur verschönerung nähen. wir kennen uns nicht gut genug, als dass ich in schallendes gelächter ausbrechen könnte. es macht ihr aber offensichtlich spaß, und umgeben von lauter gleich aussehenden schlafsiedlungen in lauter gleich aussehenden schlafvorstädten kann ich den wunsch, irgendetwas anders zu machen, dann doch verstehen.
und ich will r. nicht in einem falschen licht erscheinen lassen, ich kann mit ihr auch über saramago reden, über die politsche situation in portugal, und über alles mögliche andere - von männern bis kindern - natürlich auch.
es ist nur eine halbe stunde mit der fähre nach lissabon, vorausgesetzt man findet die fähre. auf dem ortsplan ist ein hafen eingezeichnet, den es noch nicht gibt. die, die wir befragen, können wenig englisch und wollen uns partout immer zum bus schicken. da wir aber schon so lang vergeblich auf den ersten bus gewartet haben, gehen wir weiter zu fuß. nach drei kilometern außerhalb des städtchens erbarmt sich ein autofahrer und führt uns bis zum pier.
die letzten drei tage übe ich mich im mietwagen im straßenschilderlesen, nachdem wir uns darauf geeinigt haben, kreisverkehre grundsätzlich zumindest eineinviertelfach zu umrunden, verfahren wir uns deutlich seltener.
weil wir jetzt mobiler sind, kommen wir in die malerischsten fischerdörfchen, in wunderschöne küstengebiete, zu königspalästen und windmühlen. obidos ist von den pfadfindern überschwemmt, die durch den ort rennen müssen, um ihre rätsel zu lösen. eine gruppe von schwarz beanzugten mädchen spielt uns auf, ob das jetzt was mit dem nationalfeiertag zu tun hat, ist mir nicht klar. am vortag war im fernsehen ein ehemaliger terrorist zu wort gekommen. das tue er jedes jahr um die zeit - viel zu ausführlich - meint r., so ein gefängnisaufenthalt mache sich in gewissen kreisen anscheinend gut im cv.
alles ist nicht ganz so blank geleckt, dass es zu viel wäre, und überall noch erfreulich wenige touristen, schließlich ist ja vorsaison.
in die hübschen, alten, gelben straßenbahnen hieven sie sich genauso wie wir, alle werden beim ständigen auf und ab durchgerüttelt, freie sitzplätze sind rar. es gab einmal billigere nachkriegsmodelle, die hielten den hügeln nicht stand und wurden wieder gegen die alten ausgetauscht, wird mir erzählt. der lift des herrn eiffel von der unterstadt zur oberstadt hingegen wird wohl nur mehr von fremden benutzt.
kaum ist der erste sonnenstrahl heraußen, rennen die brasilianerinnen praktisch ohne gewand herum, meint meine freundin r. das würden die portugiesinnen auch im sommer nicht tun, und weil april ist, gehen anscheinend alle noch im wintergewand. außer den halbstarken am strand natürlich, die die wellen und die plötzliche hitze sofort zum surfen nützen.
r.´s wohnung ist groß, gemütlich und eingerichtet, als ob meine urgroßmutter stilberaterin gewesen wäre. eines abends bringt sie eine borte mit, die will sie an ihr bügelbrett zur verschönerung nähen. wir kennen uns nicht gut genug, als dass ich in schallendes gelächter ausbrechen könnte. es macht ihr aber offensichtlich spaß, und umgeben von lauter gleich aussehenden schlafsiedlungen in lauter gleich aussehenden schlafvorstädten kann ich den wunsch, irgendetwas anders zu machen, dann doch verstehen.
und ich will r. nicht in einem falschen licht erscheinen lassen, ich kann mit ihr auch über saramago reden, über die politsche situation in portugal, und über alles mögliche andere - von männern bis kindern - natürlich auch.
es ist nur eine halbe stunde mit der fähre nach lissabon, vorausgesetzt man findet die fähre. auf dem ortsplan ist ein hafen eingezeichnet, den es noch nicht gibt. die, die wir befragen, können wenig englisch und wollen uns partout immer zum bus schicken. da wir aber schon so lang vergeblich auf den ersten bus gewartet haben, gehen wir weiter zu fuß. nach drei kilometern außerhalb des städtchens erbarmt sich ein autofahrer und führt uns bis zum pier.
die letzten drei tage übe ich mich im mietwagen im straßenschilderlesen, nachdem wir uns darauf geeinigt haben, kreisverkehre grundsätzlich zumindest eineinviertelfach zu umrunden, verfahren wir uns deutlich seltener.
weil wir jetzt mobiler sind, kommen wir in die malerischsten fischerdörfchen, in wunderschöne küstengebiete, zu königspalästen und windmühlen. obidos ist von den pfadfindern überschwemmt, die durch den ort rennen müssen, um ihre rätsel zu lösen. eine gruppe von schwarz beanzugten mädchen spielt uns auf, ob das jetzt was mit dem nationalfeiertag zu tun hat, ist mir nicht klar. am vortag war im fernsehen ein ehemaliger terrorist zu wort gekommen. das tue er jedes jahr um die zeit - viel zu ausführlich - meint r., so ein gefängnisaufenthalt mache sich in gewissen kreisen anscheinend gut im cv.
alles ist nicht ganz so blank geleckt, dass es zu viel wäre, und überall noch erfreulich wenige touristen, schließlich ist ja vorsaison.
la-mamma - 26. Apr, 15:10
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