Kennst du den Film "Anonyma"? Er handelt von den Vergewaltigungen von deutschen Frauen durch die Russen am Ende des 2. Weltkrieges in Berlin. Ich habe ihn unlängst gesehen und hatte eigentlich einen sehr bedrückenden Film erwartet. Das war er aber zu meiner Überraschung nicht. Allerdings muss man den historischen Kontext beachten: Viele Millionen Tote in diesem Krieg. Vor diesem Hintergrund wirkt der unbedingte Wille der Hauptheldin und ihr Lebensmut schon wieder sehr positiv. Der Film hat in mir lange nachgewirkt (und tut es noch). Es ist natürlich kein erotischer Film, aber er sagt viel über den Charakter von Männern und Frauen (vor 50 Jahren?).
nein, den kenne ich nicht. macht aber neugierig, was du drüber schreibst! leider hab ich gar keine gut sortierte videothek in der nähe (auch etwas, das zur zeit wohl ausstirbt), aber ich werd meinen sohn mit einem download beauftragen! wenn er ihn findet;-)
Der Abspann des Films sagt auch noch einmal sehr viel: Das Buch erschien in den 50er Jahren in der BRD und die Autorin wurde heftig angefeindet. Weil sie sich, und wahrscheinlich viele weitere Frauen, mit den Besatzern eingelassen hat. Dabei wurde ihr Motiv von Anfang an deutlich gemacht: Es ist besser, mit einem sowjetischen Offizier eine Beziehung zu haben, der sie als Gegenleistung schützt, als immer wieder von einfachen Soldaten vergewaltigt zu werden. Die Anfeindungen der deutschen Öffentlichkeit müssen so heftig gewesen sein, dass die Frau es vorgezogen hat, sich bis an ihr Lebensende nicht zu outen - sie blieb eben die "Anonyma".
Ich erkenne da zwei Motive: Zum einen die Bigotterie der Gesellschaft, die von Frauen tugendhaftes Verhalten auch in Situationen verlangt, in denen das offenkundig nicht geht und lebensgefährlich ist. Zum anderen das Kalkül der Frauen, Sex gegen männlichen Schutz zu geben. Beides sind Verhaltensweisen, die man nicht gerne wahrhaben will, weil sie Idealbilder menschlichen Verhaltens ad absurdum führen.
Und vielleicht noch, warum ich vor dem Film Schlimmeres befürchtet hatte: Der Kriegsfilm, den ich vorher gesehen habe, war "Das Massaker von Katyn" von Andrzej Wajda. Der beginnt ruhig, dafür ist das Ende kaum auszuhalten.
Non-olet (Gast) - 19. Nov, 11:12
Florianiprinzip
Edelhuren haben mehr Geld und Einfluss und müssen eben nicht die dreckige Arbeit verrichten.
Sex war schon immer eine der besten Währungen der Welt.
Transaktionskosten für die einen - Transaktionsgewinn für die anderen.
da bin ich mir nicht so sicher, ob die arbeit nicht doch manchmal relativ gleich "dreckig" - ganz egal für welche art von prostituierten - ist. es gibt zur zeit einen ausgezeichneten österreichischen film (tag und nacht), der das sehr ansprechend thematisiert.
Ich erkenne da zwei Motive: Zum einen die Bigotterie der Gesellschaft, die von Frauen tugendhaftes Verhalten auch in Situationen verlangt, in denen das offenkundig nicht geht und lebensgefährlich ist. Zum anderen das Kalkül der Frauen, Sex gegen männlichen Schutz zu geben. Beides sind Verhaltensweisen, die man nicht gerne wahrhaben will, weil sie Idealbilder menschlichen Verhaltens ad absurdum führen.
Und vielleicht noch, warum ich vor dem Film Schlimmeres befürchtet hatte: Der Kriegsfilm, den ich vorher gesehen habe, war "Das Massaker von Katyn" von Andrzej Wajda. Der beginnt ruhig, dafür ist das Ende kaum auszuhalten.
Florianiprinzip
Sex war schon immer eine der besten Währungen der Welt.
Transaktionskosten für die einen - Transaktionsgewinn für die anderen.
@non-olet