Montag, 30. September 2013

mein schönster september

kollegin k. fährt aus prinzip nicht auf kur, unsere krankenkassen hätten dafür doch wahrlich kein geld. da ich auch aus prinzip schon einmal aufs erhöhte karenzgeld verzichtet hab, und aus versehen auf fünf jahre familienbeihilfe, kannte ich da weniger skrupel.

eine 50:50-chance auf bewilligung attestierte mir die ärztin meines vertrauens, mit der ich mich - wenn ich zufällig grad wieder heiser bin - auch viel lieber über die nächsten auftritte der toll3sten statt über allfällige erkrankungen unterhalte. und ich hab sie genutzt!

als erstes musste ich einen neue sprache erlernen: kurdu ist eigentlich ganz einfach, wenn sie es noch mit ein bisschen nieder/oberösterreichisch-steirisch vermengen, können sie sich sie sich ganz schnell aus der wiener proletenschar katapultieren. leuten, die sich "mein anderes spielzeug hat titten" aufs auto kleben, leopardenfellpatschenträgern, unnötigen-uninteressanten-vielquatschern und besserwissern gehe ich ja sonst eigentlich auch aus dem weg.

als nächstes fielen mir meine taktischen versäumnisse auf. vielleicht hätte ich nicht dreimal in der woche um 7 uhr früh bei der gymnastik antanzen müssen, wenn ich mir die trinkgeldgaben nicht bis zum schluss aufgehoben hätte. interessanterweise gab es leute, die sogar extra noch früher anfingen.

die entzückende regisseurin des films "full metal village", einer semidoku über wacken im ausnahmezustand, sagte nach der premiere, dass sie von ihrer anfangsintention, die besucher zu filmen, völlig abgekommen sei, glückliche leute geben einfach nix her. stattdessen hätte sie sich auf den winzigen ort konzentriert, in dem die festival-teilnehmer alljährlich ein paar tage lang alles auf den kopf stellen.

in der kleinen idylle, wo ich da hingeraten bin (verraten wird das nur ganz auserwählten), sind sie die seltsamen kurgäste wohl schon eher gewohnt, schließlich gibt es das durchgehend ganzjährig und eine fremdenverkehrsregion ist es ja eigentlich auch (gewesen). von uns jedenfalls völlig unbeeindruckt wurde getrunken,von der jägerschaft/der liedertafel/dem gemeinderat diskutiert und geheiratet. praktischerweise ist mir dort auch jeglicher wahlk(r)ampf entgangen.

stattdessen hab ich mich massieren, mit moor bepacken, bewässern und bestrahlen lassen. neben diesen verordneten maßnahmen bin ich ganz freiwillig fast jeden nachmittag auf einen berg/hügel/spazierweg gelangt. bei jedem wetter! höchstens unterbrochen von kurzen hütten/kaffeehaus/geschäftsbesuchen. ebenfalls im vollbesitz meiner geistigen kräfte (und zwar an fast jedem abend bis zum heimgehen) - gelang es mir, die verordneten ruhezeiten unmerklich zu unterschreiten. dabei hatte ich natürlich mittäterInnen, die anscheinend auch viel aushalten.

fünf jahre verjüngt hab ich mich in den letzten drei wochen wahrscheinlich nicht, aber das hat auch schon beim kinderkriegen nicht funktioniert. und jetzt muss ich drei jahre aufs nächste mal warten ....
950 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Sonntag, 29. September 2013

vorher - nachher ...

vorher

vorvorher hat es noch viel wilder ausgesehen.
vorher hat der x. sein laufrad beherrscht.
vorher waren die unnötigen orangen noch im parlament.

nachher

nachher werd ich es ganz sicher nicht pink streichen.
nachher konnte der x. ohne stützen radfahren.
nachher ist alles offen.
813 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Montag, 16. September 2013

50 jahre sind eine lange zeit

finden sie die unterschiede in den beiden folgenden bildern!

gh_1

gh4
634 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Mittwoch, 11. September 2013

wer hilft mir?

die allwissende müllhalde hat´s mit meinen bisherigen suchbegriffen nicht geschafft, aber irgendwer weiß es sicher:
wie haben die beiden satirefilme geheißen (ca 20 jahre alt??), wo vier forscher aus afrika österreich erkunden? weitere hinweise: ich kann mich noch genau an die herrlichen szenen über die sinnlosigkeit von gartenzäunen, die vier beim kartenspielen, das totemtier huhn im riesigen bierzelt, die sinnlosigkeit des liftanstellens und ein paar andere, wenn die nicht ausreichen, erinnern.
außerdem bild ich mir ein, dass sie beide auf youtube sind.
zweckdienliche hinweise in den kommentaren werden von mir mit abermillionen karmapunkten belohnt!
497 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Freitag, 30. August 2013

uns trennt die gemeinsame sprache ...

Freundin G. hat ihre Deutschprüfung bestanden. Mit einer ganz ausgezeicheten Punktezahl auf alles Schriftliche und knapp positiv beim Teil „Hören“. Das wundert mich nun nicht: Zwei Wochen unter lauter Österreichern, das kann schon verwirren.

Obwohl sich ja wirklich alle bemüht haben, mit ihr in der jeweiligen Interpretation von Hochdeutsch zu sprechen. Und wir sogar gemeinsam bis zu den Tiefen der äußerst vielfältigen Konjunktivmöglichkeiten im Dialekt vorgedrungen sind.

Aber wie soll denn jemand, der nicht mindestens in drei verschiedenen Bundesländern gelebt hat, und der nicht sämtliche talabhängigen Eigenheiten kennt, jemals verstehen, dass in den meisten Worten die Vokale beliebig variierbar und insbesondere unsere Richtungsangaben nicht einmal von entferntester Ähnlichkeit sind?

Letzteres könnt ich zumindest für mich als Rechtfertigung meiner allbekannten Ziel- und Orientierungslosigkeit verwenden, beides sei kurz mit einem Beispiel illustriert:
kimdauni, kumowe, kchimoi heißt doch tatsächlich genau dasselbe. Weitere Varianten in den Kommentaren erbeten.

PS: Ihre Lehrerin in Madrid ließ ihr nicht einmal das Wort „heuer“ durchgehen, das sage man so nicht. Aha.

PPS: Vielleicht lerne ich als nächstes Arabisch.
1437 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Montag, 26. August 2013

Poesie auf öi

Mein lycee-geschädigter Sohn lacht mich immer aus, wenn ich das Wort Fauteuil korrekt auszusprechen versuche. Außerdem hab ich noch nie ein Mundartgedicht geschrieben. Deshalb hier und heute mein neuestes Lyrikwerk auf öi samt Betriebsanleitung:

Schieben Sie Ihr Unterkiefer ab dem Ö immer ein wenig nach unten. Ziehen Sie das Ö lang, das i hingegen deuten Sie nur kurz an.
Stellen Sie sich darüber hinaus ein kleines, liebliches Mädchen vor, das beim großen Bruder am Fahrrad vorne drauf sitzt. (Wobei das die heutigen kleinen Mädchen ganz sicher überhaupt nicht mehr dürfen, aber das ist eine andere Geschichte).

„schantöi,
gröi
owee von den
guvernöi“,
föi
i ollawöi
ausn fotöi.

Das klingt doch wirklich ganz anders als die fade Übersetzung:

„Chantal,
klettere
von der
Lenkstange
herunter“,
schimpfe
ich immerzu
aus dem
Lehnsessel.

Als nächstes arbeite ich am Inhalt!
566 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Sonntag, 25. August 2013

außer spesen nix gewesen

"da warst du noch nie?" fragte freund c. erstaunt, und wunderte sich, wie man denn als wienerin 47 jahre lang - außer vielleicht durch erzwungene umfahrung - nichts vom neustifter kirtag mitbekommen hätte können.
ganz super sei es da, schwärmte die ansonsten auch von mir für durchaus wählerisch gehaltene freundin l., sie gehe fast jedes jahr, da treffe man so viele leute und überhaupt ...

freundin g., die hier weilende spanierin, freute sich als erstes über mein dirndl, das ihr, da sie meiner ranken erscheinung mit 16 heute deutlich näher ist als ich selbst, ganz ausgezeichnet steht. und ein volksfest, noch dazu der älteste kirchtag österreichs (überhaupt?) könnte ja eine nette sonntagvormittagsunterhaltung sein.

an der gewählten zeit war wiederum freund c. schuld, der uns eindeutig aus dem clubbingalter heraußen wähnt.

sogar der a. war am freitag schon mit freunden dort, würde uns aber gern heut nochmal begleiten. meine erwartungshaltung war eindeutig zu hoch. frohgemut quälten wir uns mit dem durchaus überfüllten bus heute früh nach neustift hinauf.

standeln mit dem gleichen schrott wie überall, abgesehen von der kurzen blasmusikeinlage beschallung wie in den letztklassigsten schihütten, und gar nicht so viele leute, wobei das am abend natürlich ganz anders sei.

ich stelle mir vor, dass am abend noch viel mehr mädeln in grausig kitschigen wiesendirndln mit schlechter haltung und unvorteilhaft wirkenden tattoos kommen werden. und der ursprung der vielen scherben am boden war mir bald auch kein rätsel mehr.

nachdem wir unsere pflichtrunde und der x. seine spaßrunden am karussell und in der großen teekanne gedreht hatten, landeten wir beim fuhrgasselhuber, der mir aus unerfindlichen gründen als nobelheuriger in erinnerung war.

"do kennan´s net sitzen, do wisch i erst", waren die zarten begrüßungsworte der nicht mehr ganz jungen kellnerin. wir setzten uns dann doch. "wos soi a sommagspritzta sei?", setzte sie ihr service fort. auf meine anscheinend doch leicht fassliche erklärung ein kurzes "hamma ned!" auf die frage nach der karte ein zweites solches, da müssten wir schon hineingehen und uns selber was holen.

eh klar, wir sind beim heurigen. nicht ganz so klar, wieso man an so einem tag bei ungefähr drei leuten vor einem in der schlange eine viertelstunde bis zur theke brauchte. und wieso es völlig unmöglich war, in ebendieser schlange nicht sämtlichen anderen gästen und dem servierpersonal schwerst im weg zu stehen.

"ned auf mei dirndl" schnauzte kellnerin zwei die uns bereits bekannte kellnerin eins an. und schaute dabei noch unfreundlicher als die erste, was uns auf insgesamt ausgezeichnetes betriebsklima schließen ließ.

"doher ned!" schrie nummer eins umgehend drei neue gäste an, die es wagten, sich auf einen größeren tisch zu setzen. statt zu gehen, verlagerten sie sich. "a zehnatisch fia 3, des geht ned!" fühlte sie sich bemüßigt, uns zu erklären. dass bei leicht einsetzendem nieselregen garantiert in den nächsten stunden niemand mehr gerade dort, wo keine schützenden schirme vorhanden waren, platz nehmen würde, schien ihr vorstellungsvermögen zu überschreiten. dafür wurden wir ab jetzt bei jedem vorbeigehen von ihr abwechselnd an der schulter getätschelt. naja.

dem h. war aus musikalischen gründen der appetit vergangen, für den a. hatte ich wie immer das falsche vom buffet mitgenommen. die sich zufällig ergebende diskussion über meine sonstigen erziehungsversäumnisse kann ich dem lokal eher nicht anlasten, trug aber auch sehr zur stimmung bei. immerhin holte der a. mir zur versöhnung noch weckerl, wobei er dafür rund 10 minuten brauchte.

beim heimgehen kaufte ich noch schnell was zum kaffee und ein bauernbrot ein, sowie eine höchst ungesunde zuckerstange für den x. als ablenkung von den genauso ungesunden aber dreimal so teuren zuckerln mit ventilator. wobei ich ums selbe geld wahrscheinlich meiner drei- bis vierköpfigen familie auch ein drei- bis viergängiges mittagessen erstellen hätte können. ob das brot und die kokoskuppeln gut gewesen wären, kann ich leider nicht beurteilen, da ich sie im bus stehen ließ. und die zuckerstange hat dann der h. aufgegessen.
689 mal angeklickt. oder gar gelesen?

Freitag, 23. August 2013

lesen, lesen, lesen

auch wenn die rezensionsbeiträge immer die wenigsten kommentare bekommen, es war mir diesen sommer eine besondere freude, zwischen gebundenen und elektronischen büchern wechseln zu können.

drei empfehlungen kann ich euch leider nicht ersparen:

bester krimi, der sich wohltuend vom doch auch ein wenig schon zu oft gelesenen abhebt:

lisa lercher, mord im besten alter


Die liebenswerte Kuenstlerwitwe Maja kommt nicht ganz freiwillig in die "Seniorenresidenz" Waldesruh und schoepft bald den Verdacht, dass dort nicht alles so laeuft, wie es sollte. Der aalglatte Direktor, das ueberlastete Personal, Bewohner in vielleicht doch nicht so paranoiden Aengsten - Maja versucht trotz aller koerperlichen Einschraenkungen irgendwas herauszufinden. Obwohl der Tod ja kein so abwegiger Gast im Altersheim ist ...
Ausgezeichnet geschrieben bleibt es spannend bis zum Schluss und eine gehoerige Portion Ironie bringt die Autorin neben ihrer Sachkenntnis auch noch auf - deshalb sehr verdiente 5 Sterne!

bester roman in hinblick auf nicht-aus-der-hand-legen-können:


Da es dazu bereits 194 Rezensionen auf amazon gibt, hab ich auf die 195. verzichtet.

beste kurzgeschichtensammlung:



Ganz ausgezeichnete short (short) stories ...
... schreibt Christoph W. Bauer, mit einer ausgesprochen ideenreichen Fülle von unterschiedlichen "ganz normalen" bis äußerst skurrilen Protagonisten. Fast immer ein überraschendes Ende, und auch wenn es manchmal nicht ganz so überrascht, ist jede einzelne Geschichte lesenswert. Einer meiner Lieblinge war die Supermarktkassiererin, die jeden Abend verwirrte Alte in ihr Heim zurückschiebt, sehr amüsiert hab ich mich über den Mann, der sich ein neues Gesicht leiht, immer wieder ausgezeichnete Beobachtungen über höchst unterschiedlich funktionierende Paarbeziehungen.

Auch wenn man (so wie ich) kein besonderer Fan von kürzeren Texten ist - diese sind alle gelungen und lesenswert. Kein Wort ist zuviel, und trotz aller Knappheit entstehen sofort Bilder, die durchaus länger fesseln.

ps: Ich bin direkt auf den Geschmack gekommen, mir bei kurzen Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln öfter durch solche Lektüre ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern zu lassen.

----
PS: So und jetzt widme ich mich wieder meiner wunderbaren,spanischen, zur Zeit in Wien weilenden Schwippschwägerin, um dieses schöne Wort auch noch angebracht zu haben!
Die übrigens Deutsch lernt, weil sie die österreichische Literatur so schätzt. Das finde ich bewundernswert ...

----
PPS: Und weil selber schreiben doppelt soviel Spaß wie selber lesen und selber schreiben UND selber lesen dann sozusagen 3fach witzig ist:
DIE toll3ste HOMEPAGE ist da!!!
2213 mal angeklickt. oder gar gelesen?

hier fehlt was;-)

Zufallsbild

412fNravenL-_SL500_AA240_

Umfassendes Österreichbildwetter

Aktuelle Beiträge

Lieber Xaver (14)
Nächste Woche melden wir dich in der HTL für Chemie...
la-mamma - 3. Feb, 16:45
Nennen wir ihn Yuriy
Du bist 15 Jahre alt und ein großer Rammsteinfan. Mit...
la-mamma - 14. Mai, 08:56
It's always the Cello!
It's always the Cello!
NeonWilderness - 12. Mai, 01:26
bezaubernd schön ...
So gebannt wie gestern vom "Wohnzimmerkonzert" des...
la-mamma - 11. Mai, 17:46
Unter Nichtausschluss...
endete gestern in St. Pölten das vom Institut für narrative...
la-mamma - 23. Apr, 17:32
Seit gestern ...
hab ich einen neuen Beruf: Ich bin jetzt Literaturbloggerin....
la-mamma - 22. Apr, 16:01
Sie haben´s, Frau Araxe,...
Sie haben´s, Frau Araxe, und ich hab mich mit dem Datum...
la-mamma - 22. Apr, 07:53
3 2 1
die hauptaction ist heute. der bericht darüber morgen,...
la-mamma - 22. Apr, 07:49

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Die Statistik seit August 2010

kostenloser Counter



Meine Kommentare

Das hatte wir schon,...
Das hatte wir schon, es war (und ist vielleicht auch...
Schwallhalla - 10. Apr, 09:19
Steinkeule?
Steinkeule?
Schwallhalla - 14. Feb, 05:33
Noch eine Stimme für...
Noch eine Stimme für Platon!
Schwallhalla - 1. Feb, 22:44
Das passt!
Das passt!
Schwallhalla - 15. Jan, 23:47
Teilerlass
Teilerlass
Schwallhalla - 15. Jan, 23:47

Suche

 

Status

Online seit 7281 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 3. Feb, 16:45

Credits


A - DER KRIMI (Teil 2 zum nachlesen ...)
A-DER KRIMI - was bisher geschah ..
aus der volksschule
bitte lächeln
bücher
coronatagebuch
DAS EXPERIMENT
family affairs
freitagstexter
lyrics;-)
mal was andres..
märchen sozusagen
mein beitrag zur integrationsdebatte
musik und so
projekt *.txt
rätsel
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren