Samstag, 26. Januar 2013

Zeit für Wasserschi!

wasserschi
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Gustl

Wir haben es nie leicht gehabt. Uns ist nichts geschenkt worden. Meinen Vater hab ich nur einmal gesehen, da war er auf Fronturlaub und ich erst vier. Ich hab mich nicht so benommen, dass es ihm recht war. Dass er laut gebrüllt hat, als ich auf dem Sofa gesprungen bin, ist meine einzige Erinnerung an ihn. Und dass er mir dann eine geschmiert hat.

Mutter hat geputzt, genäht, für andere gewaschen und gebügelt, nur damit wir eine Existenz haben, und schuld an ihrem Elend war nur ich. Ich ganz allein, ohne mich hätte sie schon längst wieder einen Mann. Das hat sie oft gesagt, wenn sie zornig oder auch nur sehr müde war. Als ob es so viele Männer nach dem Krieg gegeben hätte. Als ob sie sich tatsächlich noch einmal auf einen eingelassen hätte.

Ich bin dann mit 15 ausgezogen, länger hab ich mir von ihr nicht durchfüttern lassen wollen, nicht können. Und gearbeitet hab ich für zwei, denn ich hatte ein Ziel – ich wollt nach Amerika, dort gibt es Möglichkeiten. Dachte ich.

Dann kam Adelheid. Ein Jahr älter als ich, fesch und unvorsichtig. Das letzte waren wir beide. Mit zwanzig war ich Vater und konnte nirgends mehr hin. Dafür durfte ich jetzt für drei arbeiten. Das Mädchen hab ich am Anfang fast nur schlafen gesehen, wenn ich von der Schicht heimgekommen bin. Und brüllen gehört in der Nacht. Wird Opernsängerin, hat Adelheid gesagt, und sie müsse die fixen Zeiten einhalten lernen. Anders ginge das nicht, untertags alle vier Stunden, das reicht und irgendwann ist dann Ruhe in der Nacht. Mir scheint, es war nie ruhig, zwei Jahre lang nicht.

Der Adelheid ist die Gebärmutter gerissen, ein zweites Kind sei unmöglich, hat der Arzt gesagt. Gott sei Dank, hab ich gedacht, sie kommt ja mit dem einen schon nicht zurecht. Die Fahrten nach Holland haben viel vom Ersparten aufgebraucht.
Schön war sie auch nimmer, die Adelheid, ist sie nie mehr geworden.

Als die Hannah größer wurde, ist es nicht besser, sondern schlimmer geworden. Wir sind anständige Leute, da waren die Adelheid und ich uns schon einig. Unsere Tochter als Flitschen, das geht nicht. Aber die hat es nicht eingesehen, dass das nicht geht. Keine Ahnung wo die ihre Sturheit herhat.

Heut wollen alle glücklich sein.
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hier fehlt was;-)

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