13 Jahre lang hatten wir immer dasselbe Problem: Fahren wir überhaupt auf Urlaub (ich glaub mindestens vier hintereinander gab es keinen – eine der feinen Kehrseiten vom Selbständig-Sein …) – und wenn ja, wohin? Im November? Anfang Jänner ohne Schifahren? Dreieinhalb Tage mit Laptop? Und da hatten wir noch nicht einmal ein Kind …
Wo ich sofort nach der Ankunft heimfahren wollte: Aus der von einem Schweizer (und dem gleichzeitig einzigen weißen Angestellten, der mit allen anderen nur herumschrie) geführten Luxusanlage in Kenia. Rundum Männer mit Maschinengewehren zur Bewachung. Preis für ein Bier der Touristen gleich dem Monatslohn des Kellners. Und die fröhlichen Damen von nebenan schickten ihren männlichen Begleiter immer hinaus, wenn sie offensichtlichen Ersatz gefunden hatten.
Wo ich einen Tag nach der Ankunft heimfahren wollte: Aus der nicht ganz so luxuriösen Anlage in Gran Canaria, wo ich mit neununddreißig Fieber erkannte, dass der ohrenbetäubende Lärm tatsächlich keine Wahnerscheinung war, sondern die Bühnengeräusche direkt vor unserem Fenster.
Wo ich nach zwei Tagen heimfahren wollte: Aus der wiederum viel schöneren Anlage in der Türkei, wo er sich leider schon zu diesem Zeitpunkt verletzt hatte, und ich ab da ein bisschen sehr viel von den Animateuren betreut wurde.
Wo ich mich ein wenig langweilte, aber erholte: In der besonders luxuriösen Anlage in der Dominikanischen Republik.
Wo ich mich viel mehr langweilte und viel weniger erholte: In Florida, wo ich sogar Disney-Land über mich ergehen ließ und jede Menge Zeit in Einkaufszentren verbrachte. Ich hasse Einkaufen. (Die meisten Männer seither finden das genial).
Das ist alles vergessen, verziehen, verdrängt. Mittlerweile mache ich sowieso fast alles anders, allein oder zu zweit oder zu dritt, ich hab da irgendwie was dazugelernt.
D. aber nicht, will mir scheinen.
Heute brachte er mir das Kind zurück – wieder einmal eine Woche Florida – der Kleine war natürlich begeistert. Viel interessanter aber war die väterliche Schilderung: Die Neue nörgle halt ein bisserl viel. Die Hotels seien unglaublich teuer gewesen. (Zwei Nächte = mein Monatsgehalt). Baden hätte man nicht können, am Strand war es leider neblig. Sie hätten viel eingekauft. Sie wären zum dritten Mal in Disney-World gewesen. Eine Woche Nicht-Rauchen hätte ihn ziemlich genervt. Das nächste Mal würde er es ganz anders machen…

PS: Mein vorjähriges Alternativprogramm in der zeitlichen Jahresabfolge:
Eine Woche auf einer Schihütte in Kitzbühel.
Ein Wochenende auf der Tauplitz.
Ein Wochenende Aerodrome.
Ein Wochenende Nova Rock.
Ein verlängertes Wochenende in Znaim und auf der tschechischen Seite des Naturparks Thayatal.
Eine Woche von Dubrovnik nach Novisad.
Eine Woche von Bilbao nach Porto.
Eine Woche Budapest samt Sziget.
Eine Woche Bauernhof in Kärnten.
Ein Wochenende Mölltaler Gletscher.

PPS: Mein heuriges Alternativprogramm:
Vier Tage Schihütte in Kitzbühel.
Eine Woche Schihütte in Ischgl.
Ein verlängertes Wochenende Paris.
Ein verlängertes Wochenende Moskau.
Ein Wochenende Nova Rock.
Eine Woche Hamburg, Berlin, Dresden, Leipzig, Bamberg.
Eine Woche Kroatien.
Ein verlängertes Wochenende Budapest samt Sziget.
Eine Woche Bauernhof in Kärnten.
Ein verlängertes Wochenende Barcelona.
Naja – mehr haben wir zur Zeit halt noch nicht geplant;-)