@bild
Und du stehst vor dem Spiegel
und du siehst dein Gesicht.
Und du bist dieses Wesen,
und du bist es doch nicht.
Weil der Spiegel nie sagt,
was du wirklich denkst,
welchen Dingen du,
welchen Werten du
Beachtung schenkst …
Den Rest weiß ich nicht mehr (es waren mindestens noch drei Strophen), aber ein Klassenkollege hat dieses höchst philosophische Produkt (von mir mit höchstens 15 verfasst) vertont und mit vielen anderen Eigenkompositionen tatsächlich auch zur Aufführung gebracht, wofür ich ihm bis heute Respekt zolle.
Was ich damals offensichtlich schon ahnte: Wir haben ein Bild von uns, dem wir natürlich nie entsprechen, auch wenn wir es so gerne würden. Und wehe, wer anderer kratzt daran – dann werden wir böser, als wenn er oder sie uns sonstwie misshandelte.
Um dem Bild zu entsprechen, nehmen wir gar nicht wenige Opfer auf uns, bleiben in kaputten Ehen, reden uns alles Mögliche schön, verlieren nicht die Geduld, wo Hopfen und Malz verloren ist, trösten uns mit den Aussagen derer, die uns wider besseres Wissen auch noch Recht geben, weil sie unsere Eitelkeit (oder Verletzlichkeit?) ganz genau einschätzen können.
Einmal hab ich mein Spiegelbild zerschlagen. Dabei hab ich mir ziemlich weh getan.
dieser text gehört zum vierten wort aus dem *.txt - projekt
und du siehst dein Gesicht.
Und du bist dieses Wesen,
und du bist es doch nicht.
Weil der Spiegel nie sagt,
was du wirklich denkst,
welchen Dingen du,
welchen Werten du
Beachtung schenkst …
Den Rest weiß ich nicht mehr (es waren mindestens noch drei Strophen), aber ein Klassenkollege hat dieses höchst philosophische Produkt (von mir mit höchstens 15 verfasst) vertont und mit vielen anderen Eigenkompositionen tatsächlich auch zur Aufführung gebracht, wofür ich ihm bis heute Respekt zolle.
Was ich damals offensichtlich schon ahnte: Wir haben ein Bild von uns, dem wir natürlich nie entsprechen, auch wenn wir es so gerne würden. Und wehe, wer anderer kratzt daran – dann werden wir böser, als wenn er oder sie uns sonstwie misshandelte.
Um dem Bild zu entsprechen, nehmen wir gar nicht wenige Opfer auf uns, bleiben in kaputten Ehen, reden uns alles Mögliche schön, verlieren nicht die Geduld, wo Hopfen und Malz verloren ist, trösten uns mit den Aussagen derer, die uns wider besseres Wissen auch noch Recht geben, weil sie unsere Eitelkeit (oder Verletzlichkeit?) ganz genau einschätzen können.
Einmal hab ich mein Spiegelbild zerschlagen. Dabei hab ich mir ziemlich weh getan.
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la-mamma - 19. Mär, 19:58
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1969 mal angeklickt. oder gar gelesen?
diefrogg - 30. Mär, 13:49
Ja, das Selbstbild...
... meins sieht immer schrecklich aus: fett, mit Haaren an Orten, wo sie nicht hingehören, rot unterlaufenen Augen, X-Beinen und einer furchtbar misslungenen Garderobe. Ich kann machen, was ich will - perfekt werde ich nicht.
Nach innen sieht man bei meinem nicht - soll ich sagen "Gott sei Dank"?
Nach innen sieht man bei meinem nicht - soll ich sagen "Gott sei Dank"?
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