sprachlos
bin ich ja eigentlich selten. gestern dachte ich zwar vorübergehend, ich hätt mein englisch komplett vergessen, als mich die mir bis dahin völlig unbekannte vorsitzende mit vornamen ansprach, damit aus sanftem sitzungsdämmerzustand riss und nach meiner meinung fragte. das ging den ganzen tag so weiter, bis ich durchaus häufig ziemlich frank gleich für alle sprach, wie mir die anderen "member-states" durchaus lobend bestätigten. und am abend stellte sich heraus, dass sie (also unsere neue "chefin") mich eigentlich verwechselt hatte.
heut saß ich bis 15 uhr in einem seminar, bei dem mir bis jetzt nicht ganz klar, ist ob wir (die ausschließlich weiblichen teilnehmerinnen) davon profitieren werden oder ob der vortragende froh ist, endlich einmal selbst alles, was ihn so in den letzten jahren bedrückt - und das ist auch objektiv nicht gerade wenig und nicht gerade einfach - erzählen zu können.
und dann sah ich beim heimfahren in der u-bahn eine junge frau. in der früh war es in wien noch sehr warm, mir war dann am nachmittag sehr kalt, weil ich mich in der früh für einen eigenen vortrag noch eher sommerlich "aufgebrezelt" hatte und es mittlerweile schüttete. die junge dame hatte nur ein schwarzes sehr kurzes cocktailkleid an, schulterfrei, und schwarze strassbesetzte pumps. ihre haare sahen frisch geschnitten und gefönt aus, sie lächelte. ich hätte ihr gern gesagt, wie großartig sie wirkte, aber ich traute mich nicht. vielleicht weil sie in einem rollstuhl saß.
heut saß ich bis 15 uhr in einem seminar, bei dem mir bis jetzt nicht ganz klar, ist ob wir (die ausschließlich weiblichen teilnehmerinnen) davon profitieren werden oder ob der vortragende froh ist, endlich einmal selbst alles, was ihn so in den letzten jahren bedrückt - und das ist auch objektiv nicht gerade wenig und nicht gerade einfach - erzählen zu können.
und dann sah ich beim heimfahren in der u-bahn eine junge frau. in der früh war es in wien noch sehr warm, mir war dann am nachmittag sehr kalt, weil ich mich in der früh für einen eigenen vortrag noch eher sommerlich "aufgebrezelt" hatte und es mittlerweile schüttete. die junge dame hatte nur ein schwarzes sehr kurzes cocktailkleid an, schulterfrei, und schwarze strassbesetzte pumps. ihre haare sahen frisch geschnitten und gefönt aus, sie lächelte. ich hätte ihr gern gesagt, wie großartig sie wirkte, aber ich traute mich nicht. vielleicht weil sie in einem rollstuhl saß.
la-mamma - 7. Mai, 17:42
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
897 mal angeklickt. oder gar gelesen?
bonanzaMARGOT - 15. Mai, 12:03
ist doch schön, wenn man ab und zu angesichts mancher beobachtungen oder geschehnisse sprachlos bleibt.
rosmarin - 22. Mai, 21:18
Soooo ein schöner Text :-)!!!!!
Und sooooo lange sind Sie nun schon sprachlos!
Viel zu lange für meinen Lesegeschmack.... oder sind Sie abgewandert???
Lg Ro
Und sooooo lange sind Sie nun schon sprachlos!
Viel zu lange für meinen Lesegeschmack.... oder sind Sie abgewandert???
Lg Ro
la-mamma - 23. Mai, 14:37
nö, ich bin nicht abgewandert, eher nur zu viel unterwegs gewesen;-)
Olaf (Gast) - 11. Jun, 00:02
Och, einfach machen
Ich habe eine schwer gehandicapte Mutter im Rollstuhl und arbeite mit, bzw. für, noch viel schwerer gehandicapte(n) Menschen.
Mein Rat: Einfach so behandeln, als wären sie ganz "normal". So lange Sie es ehrlich meinen, so lange Ihr Kompliment von Herzen kommt, so sehr werden Sie die Herzen dieser Menschen erobern und ihre Sympathien ernten.
Lächeln und Herzlichkeit sind universale Ausdrucksformen, die jeden Menschen erreichen, sogar dann, wenn diese Menschen wegen ihres Handicaps "normal" nicht zu erreichen sind. Nehmen Sie diese Menschen, wie sie sind, anders können Sie ihnen ja auch gar nicht begegnen.
Das ist die höchste Form des Respektes, die Sie diesen Menschen entgegen bringen können. Das einzige was Sie dazu brauchen ist ein bisschen Mut. Aber nur die ersten paar Mal. Danach wird das nie wieder ein "Problem" sein.
Ich hoffe, liebe LaMamma, sie fassen diesen Kommentar als das auf, als was er gemeint ist. Als ein Rat, der von Herzen kommt und nicht als ...
Liebe Grüße aus'm hohen Norden
Olaf
P.S. Sie haben übrigens den Rätsel-Wettbewerb bei mir gewonnen. Ihre Konkurrenz war ja recht überschaubar, aber so ist das manchmal, bei den schwierigen Fragen... ;o)
Mein Rat: Einfach so behandeln, als wären sie ganz "normal". So lange Sie es ehrlich meinen, so lange Ihr Kompliment von Herzen kommt, so sehr werden Sie die Herzen dieser Menschen erobern und ihre Sympathien ernten.
Lächeln und Herzlichkeit sind universale Ausdrucksformen, die jeden Menschen erreichen, sogar dann, wenn diese Menschen wegen ihres Handicaps "normal" nicht zu erreichen sind. Nehmen Sie diese Menschen, wie sie sind, anders können Sie ihnen ja auch gar nicht begegnen.
Das ist die höchste Form des Respektes, die Sie diesen Menschen entgegen bringen können. Das einzige was Sie dazu brauchen ist ein bisschen Mut. Aber nur die ersten paar Mal. Danach wird das nie wieder ein "Problem" sein.
Ich hoffe, liebe LaMamma, sie fassen diesen Kommentar als das auf, als was er gemeint ist. Als ein Rat, der von Herzen kommt und nicht als ...
Liebe Grüße aus'm hohen Norden
Olaf
P.S. Sie haben übrigens den Rätsel-Wettbewerb bei mir gewonnen. Ihre Konkurrenz war ja recht überschaubar, aber so ist das manchmal, bei den schwierigen Fragen... ;o)
la-mamma - 13. Jun, 19:29
lieber olaf, danke für ihren kommentar. ich war eigentlich eh auch ein bisschen von mir selbst enttäuscht, dass ich nix gesagt hab, denn ich hab viel zeit als funktionärin im behindertensport verbracht, und unterschreib das alles, was sie sagen. darüber hinaus haben mich gerade diese sportlerinnen gelehrt, mit wieviel selbstironie sie den eigenen handicaps begegnen können und wie wichtig es ist, jedem "ganz normal" und kein bisschen anders zu begegnen ...
PS: und den gewinn hab ich vor doch tatsächlich erst vor 10 minuten bemerkt;-)
PS: und den gewinn hab ich vor doch tatsächlich erst vor 10 minuten bemerkt;-)
Trackback URL:
https://lamamma.twoday.net/stories/843819308/modTrackback