doch fürchte ich, dass die Integrationsdebatte noch wesentlich schärfer geführt werden müsste: die Mittelschicht betreffend nämlich. Soziale Barrieren behindern nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund.
Ich erspar' Ihnen und Ihren Leserinnen eine Wiederholung der sattsam bekannten mittelschichtigen Ausgrenzungsstrategien. Stattdessen möchte ich Sie und Ihre Leserinnen darauf hinweisen, wie die Mittelschicht von der Oberschicht immer schneller und effektiver abgehängt wird. Und das, wo die Mehrheit der Mittelschicht sich anscheinend unbeirrbar im unmittelbar bevorstehenden Übertritt in die über ihr liegende soziale Schicht wähnt.
Der mittelschichtige Selbstbetrug müsste mE viel stärker gesellschaftlich thematisiert werden. Dass die Angst vor Präkarisierung die Mittelschicht durchfurcht, ist nicht mehr zu verleugnen. Dass die Ursachen für diese (berechtigte!) Angst nicht einmal diskutiert werden, ist hingegen skandalös. Die Folgen solch mittelschichtiger Ignoranz haben Migranten und Unterschicht zu ertragen. (ich bitte um Verzeihung, falls Leserin meine Einlassung als ungestüm und unangebracht empfinden sollte)
ich seh da nichts ungestümes oder unangebrachtes. allerdings glaub ich nicht mehr, dass sich die mehrheit der mittelschicht (interessant auch, wie man die definieren sollte) auf dem weg nach "oben" wähnt. da wäre der zulauf zu den populisten eventuell geringer, denke ich, wenn noch so viel optimismus aufgebracht würde.
kombina - 3. Dez, 21:13
Mittelschicht
wird anhand des Haushaltseinkommens definiert: 70 - 150% des Medianeinkommens.
Die Schwelle zum Übertritt in die nächsthöhere soziale Schicht wurde empirisch bei etwa €1.000.- über dem eigenen monatlichen Einkommen identifiziert - unabhängig vom tatsächlichen Einkommen, wohlgemerkt.
Die "Wohlstandsgefährdung" wird der Unterschicht umgehängt. Daher auch das Bedürfnis der Mittelschicht nach Einschränkung des Wohlfahrtssystems (auf Einflüsterung der Elite hin, selbstverständlich). Schließlich finanzieren ja diese Leistungsträger den ganzen Staat, wie sie für sich irrig in Anspruch nehmen.
Kein Bedürfnis hingegen besteht daran, die Oberschicht stärker an der Finanzierung der allgemeinen Wohlfahrt zu beteiligen. Warum wohl? (man beachte auch, dass die Mittelschicht die absolute Mehrheit der Wählerschaft stellt - und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass in der Unterschicht die Wahlbeteiligung stetig abnimmt, sogar beinahe die Zweidrittelmehrheit)
Die Mittelschicht verblödet mehrheitlich. So trocken fällt das faktische Urteil aus.
in deutschland gibt es die ignorante mittelschicht auch.
die gab es schon immer. sie strebt nach oben und blockt nach unten ab. typisches spießbürgertum halt. oder kleinbürgertum. dort änderte sich in den köpfen nicht viel.
schöner Beitrag,
Ich erspar' Ihnen und Ihren Leserinnen eine Wiederholung der sattsam bekannten mittelschichtigen Ausgrenzungsstrategien. Stattdessen möchte ich Sie und Ihre Leserinnen darauf hinweisen, wie die Mittelschicht von der Oberschicht immer schneller und effektiver abgehängt wird. Und das, wo die Mehrheit der Mittelschicht sich anscheinend unbeirrbar im unmittelbar bevorstehenden Übertritt in die über ihr liegende soziale Schicht wähnt.
Der mittelschichtige Selbstbetrug müsste mE viel stärker gesellschaftlich thematisiert werden. Dass die Angst vor Präkarisierung die Mittelschicht durchfurcht, ist nicht mehr zu verleugnen. Dass die Ursachen für diese (berechtigte!) Angst nicht einmal diskutiert werden, ist hingegen skandalös. Die Folgen solch mittelschichtiger Ignoranz haben Migranten und Unterschicht zu ertragen. (ich bitte um Verzeihung, falls Leserin meine Einlassung als ungestüm und unangebracht empfinden sollte)
Mittelschicht
Die Schwelle zum Übertritt in die nächsthöhere soziale Schicht wurde empirisch bei etwa €1.000.- über dem eigenen monatlichen Einkommen identifiziert - unabhängig vom tatsächlichen Einkommen, wohlgemerkt.
Die "Wohlstandsgefährdung" wird der Unterschicht umgehängt. Daher auch das Bedürfnis der Mittelschicht nach Einschränkung des Wohlfahrtssystems (auf Einflüsterung der Elite hin, selbstverständlich). Schließlich finanzieren ja diese Leistungsträger den ganzen Staat, wie sie für sich irrig in Anspruch nehmen.
Kein Bedürfnis hingegen besteht daran, die Oberschicht stärker an der Finanzierung der allgemeinen Wohlfahrt zu beteiligen. Warum wohl? (man beachte auch, dass die Mittelschicht die absolute Mehrheit der Wählerschaft stellt - und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass in der Unterschicht die Wahlbeteiligung stetig abnimmt, sogar beinahe die Zweidrittelmehrheit)
Die Mittelschicht verblödet mehrheitlich. So trocken fällt das faktische Urteil aus.
die gab es schon immer. sie strebt nach oben und blockt nach unten ab. typisches spießbürgertum halt. oder kleinbürgertum. dort änderte sich in den köpfen nicht viel.