Sonntag, 15. März 2009

ist es eine frage der ansprüche?

die frau frogg hat mich dazu gebracht, über ansprüche an einen partner nachzudenken ...
zu viel scheint mir ungesund: da ist dann irgendwie niemand mehr gut genug, die besonders anspruchsvollen sind dann schon ein wenig lang allein geblieben. das kann sich jeder und jede natürlich auch als zutiefst empfundenen persönlichen lebensgestaltungswunsch reframen, so richtig glaubhaft ist es selten.
zu wenig scheint mir unvorteilhaft: da hätte zwar meine freundin m. recht, die behauptet, man könne praktisch mit jedem sein leben teilen, ich fürcht nur, die entsprechende meinerseitig erforderliche anpassung könnte sehr unbequem werden. außerdem wird der partner dann ein wenig beliebig.
trotzdem will ich die frage so nicht beantworten. anscheinend setze ich diese meine potenziellen ansprüche zu sehr mit dem entsprechenden druck, diese erwartungen auch zu erfüllen gleich.
ich nehm die andere formulierung: was soll es sein, das mich und einen partner länger zusammenhält?
wobei ich mich frag: ist das nicht eh alles selbstverständlich?

nun denn:

- vertrauen.
er mir. ich ihm. so viel wie möglich. eifersucht halte ich zumindest als passiver teil nur sehr begrenzt aus. über meine schweige ich lieber. die muss er wiederum aushalten. in maßen;-)

- respekt.
ich muss mögen, was der andere tut. und was er sagt. und wenn ich anderer meinung bin, dann kann und will ich zuhören, bei dem, was er mir sagt. ich stelle damit natürlich implizit anprüche in hinblick auf intelligenz, empathie und neugier. und damit auch daran, wie ich gehört werde. ab und zu sollte man einander auch ernst nehmen - ...

- lachen.
ich will miteinander viel lachen können. in den "unmöglichsten situationen".

- abstand.
ich will auch "nebeneinander" allein sein können, mich in ein buch vergraben können oder zeiten zum tratschen mit freundinnen haben. oder den pc in beschlag nehmen - wenn zufällig grad nur einer da ist.

- hilfsbereitschaft.
es ist angenehm, wenn man nicht lange diskutiert, wer jetzt die vergessene butter aus dem supermarkt holt. oder wer den mist runterträgt. oder wer die wäsche aufhängt.

- gemeinsame interessen.
auch wenn einer den anderen manchmal ein wenig mehr motivieren muss. nicht alle interessen müssen gemeinsam sein, aber ohne ein paar geht es einfach nicht. wobei mich das gleich auf einen auch nicht unwesentlichen punkt bringt:

- ungefähr gleiche vorstellung, wie oft ...
auch das erleichtert vieles;-)
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viennacat - 17. Mär, 06:08

das faßt so ziemlich die "großen geheimisse" des miteinanders zusammen ....
danke !

la-mamma - 17. Mär, 17:23

eigentlich eh ganz einfach, nicht wahr?
dr h. (Gast) - 17. Mär, 10:48

also meine mamma

hat mir gesagt: "a ehe zabricht beim sex oder beim geld. Alles andere lässt sich scho machen. Wennma wüü"

datja (Gast) - 17. Mär, 11:53

*kicher*
wie wahr, wie wahr...

und meine oma hat gesagt:
"ab einem gewissen alter spannt man die ochsen in der furt nicht um."
la-mamma - 17. Mär, 17:24

ältere menschen haben schon oft recht;-)
kepkezkem - 17. Mär, 17:33

Wenn der "Herr" den Spagat zwischen Zuwendung und alleinlassen schafft, ist die größte Hürde überwunden.

98% aller Männchen, die ich schon kennenlernen durfte, kleben entweder an einem (wenn dann im Minutentakt Anrufe/SMS/Mails kommen und am Besten jede Minute der Freizeit (auch Arztbesuche und einkaufen!!!!) geteilt wird)

oder

Üben sich in Abstand halten, sodass man sich bemühen muss, ein wenig der Aufmerksamkeit seiner Freunde/PCs auf sich zu ziehen.

Bah.... Männer :)

la-mamma - 17. Mär, 18:08

mhmm .. freundschaft ist die kunst trotz distanz nähe zu haben, und liebe die kunst trotz nähe distanz zu haben .. so hab ich das mal sinngemäß wo gelesen.
wobei du natürlich recht hast - weder das eine noch das andere von dir beschriebene extrem ist so recht "beziehungstauglich". ich würd das aber gar nicht auf männer beschränken. und - wär ja nicht ich - wenn ich das jetzt nicht behaupten würde: es GIBT andere!
testsiegerin - 17. Mär, 19:42

was mir in deiner aufzählung fehlt:

- toleranz: man muss nicht immer alles wissen. und den anderen auch einfach sein lassen können.

- gute nerven

vor allem aber
- gelassenheit

und das wichtigste: man darf nicht vom partner erwarten, dass er einen glücklich macht. dafür ist man schon selbst zuständig.

es war auf lanzarote, es war an einer bar, es war ein wunderbarer abend. da saß ein älteres englisches ehepaar. sichtlich zufrieden, locker, gelöst.
ich fragte sie nach dem geheimnis einer "long-lasting marriage"

sie hat geantwortet: it's too late to start something new

und er: I couln't afford a divorce.

la-mamma - 17. Mär, 22:11

zustimmung in allen punkten;-)

wobei gelassenheit und gute nerven ja generell das leben sehr erleichtern können.
bei der toleranz darf´s halt nicht in wurschtigkeit umschlagen - ansonsten passt das natürlich auch. und die logische fortsetzung: wenn man etwas schon weiß, dann muss man damit umgehen können. wobei einem da gelassenheit wiederum sehr hilft ...
rosmarin - 18. Mär, 00:24

äh ja.... gute nerven .... scheinen mir absolut von vorteil.
und wie er im geschäftsleben ist, finde ich auch wichtig. was nutzt mir ein privat geschmeidiger, der im office ein knallharter lügner und intrigant ist?
das heisst also.... mist jetzt fehlt mir das wort.... es hat was mit souveränität zu tun und mit mut und mit sich selbst im einklang sein.
aber irgendwie gibts dafür ein wort (und ich meine NICHT: authentisch).... jessas....
b.k. - 18. Mär, 00:38

glaubwürdig?
rosmarin - 18. Mär, 00:55

glaubwürdig ....
ja, das ist schon ziemlich hundertprozentig was ich meinte :-)

ps.... übrigens ein ganz wunderbares wörtchen.... das man des glaubens würdig ist. besser kann man vertrauen ja nicht umschreiben.
datja (Gast) - 18. Mär, 08:40

stimmig fällt mir ein.

und zwar so dass es gefällt.
steppenhund - 18. Mär, 00:53

rosmarin und testsiegerin zusammen ergeben so ziemlich genau authentisch (in den Punkten, die mir wichtig sind!)
Aber natürlich muss die Frau auch noch sexy sein und intelligent.
Und daher führe ich hier noch an:
Liv Ullmann
Jodie Foster
Catherine Deneuve
und als Überraschung
Romy Schneider
-
Resümee:
eine Frau muss intelligent und sexy sein.
Und wenn es dann ans Alter geht, sie muss sexy gewesen sein.

rosmarin - 18. Mär, 00:58

schtümmt.... sexy sollte er auch sein. oder später: gewesen sein...
aber in frauenaugen ist vieles sexy.... oder sagen wir mal... sie sind da irgendwie bereitwilliger, etwas als sexy durchgehen zu lassen.
und romy schneider ist definitiv keine überraschung.
sie haben für meinen geschmack noch
sophia loren,
ellen barkin
vergessen.
steppenhund - 18. Mär, 01:11

Sophia Loren -stimmt vielleicht, ist mir aber zu hausbacken und hat einen zu großen Busen.
Vielleicht Claudia Cardinale stattdessen.
Ellen Barkin sagt mir nichts und gibt mir nichts.
Aber es gibt natürlich noch viele Prototypen:
Hanna Schygulla oder Isabel Hupert.
kaiser sisi - 18. Mär, 01:24

bartynova - 18. Mär, 09:23

sexy gewesen sein??? Ich für meinen Teil halte es durchaus für möglich, a) jemand "altes/älteren" sexy zu finden, und ich erhebe b) definitiv Anspruch darauf, im Alter selber (noch) sexy zu sein.
Aber ich bin ja auch eine Frau und daher eher bereit, etwas als sexy durchgehen zu lassen ;-))

Ansonsten: vielen Dank für diesen Beitrag und die rege Diskussion :-)
la-mamma - 18. Mär, 20:46

kann es sein,

dass hier schon sehr viel mehr ansprüche gestellt werden;-)
ich hab mich ja aufs minimum beschränkt - s.o. warum.
@sexy frauen:
ich bemerke immer wieder bei französischen frauen, dass die sehr viel sexier wirken, schlicht weil sie fast immer eine sehr gute körperhaltung haben und weil sie meistens auch mit ihrer kleidung und/oder make-uo genau das betonen, was an ihnen schön ist und damit wirken sie viel eher so, als seien sie mit sich zufrieden. und viele frauen aus anderen ländern (und zwar explizit österreich, deutschland, england, amerika) sehen das an sich selbst nicht, lassen oft genug die schultern hängen und/oder kommen allein dadurch schon eher unsexy daher ...
la-mamma - 18. Mär, 20:47

@steppenhund

wie kann man die ellen barkin nicht kennen?
die ist schon auch sexy;-)
steppenhund - 20. Mär, 00:28

Das ist ein Frauentyp, mit dem ich absolut nichts anfangen kann. Vermutlich hat sie mir in Down by Law (Jim Jarmusch) gefallen, aber das liegt schon zu lange her.
Sternenstaub - 18. Mär, 05:24

oje DIESES Thema ......

also grundsätzlich unterschreib ich alles was hier schon steht ....

ich find es sind diese Kleinigkeiten, dass der eine dem andern schon an der Stimmlage bzw. am Blick schon ansieht was grad Sache ist ....... und weiß, wie sie/er am besten reagiert ....... das Motto eines Herrn Ehemals war, dass er mich - sobald das sternenstaubige Blut in Wallung geriet - zum Lachen brachte und vorbei wars mit der Wut .....

ach ja und eines fehlt mir hier doch noch

- Streitkultur ....... dass beide miteinander reden können, also zumindest versuchen einander zuzuhören und sich auseinanderzusetzen UND auch die Bereitschaft zur Versöhnung ......

ich glaub der Herr Clerici wars, der mal meinte im Äther ... es geht darum, dass beide wissen, dass sie sich gegenseitig nicht verletzen möchten, mit den jeweiligen eigenen Aussagen ....

testsiegerin - 18. Mär, 08:08

oh nein. manchmal möchte man sich sehr wohl verletzen mit den aussagen.

da gehts dann um versöhnen und verzeihen können.

ich glaub, was noch unterschätzt wird, ist der alltag. einfach den alltag gemeinsam leben können. das klingt so einfach. ist aber mitunter das schwierigste.
la-mamma - 18. Mär, 20:54

ich glaub auch eher, dass verletzungen zwar passieren, aber nicht immer oder eher weniger oft mit absicht. wenn ich dem anderen tatsächlich absichtlich wehtue, geht es mir dann nicht selber auch schon miserabel in/mit der beziehung?
teacher - 18. Mär, 09:30

Was fehlt mir da? Leidenschaft? Kompromissbereitschaft? Mir fehlt da was.

la-mamma - 18. Mär, 20:50

leidenschaft ist vorübergehend schon was tolles
;-) ich persönlich glaub allerdings, dass man die schon gar nicht "beanspruchen" kann - und dass nicht viele "leidenschaftliche" affairen in dauerhaften partnerschaften enden.
kompromissbereitschaft scheint mir da schon eher oben wirklich vergessen ...
Jossele - 18. Mär, 10:17

Na ja, ganz komplett wird so eine Liste wohl nie sein, aber mit ein bisserl Kompromisbereitschaft und Achtung geht das schon.
Ich tät noch Reden und Zuhören anführen.
(In irgendeiner Statistik hab ich mal wahrgenommen, dass Ehepaare täglich etwa fünf Minuten miteinander Reden. Na ja)

Allerdings, die Kurve vom ersten Verliebtsein hin zum beständigen Miteinander ist sowieso sauschwer.

la-mamma - 18. Mär, 20:58

reden und zuhören g´hört auch dazu. aber sogar da neige ich manchmal zum maßhalten;-)

von wegen schwere kurve: ich hab auch einmal wo gelesen, dass gerade die eigenschaften des anderen, die einem im stadium der ersten verliebtheit am meisten gefallen, einen danach am meisten nerven. kein wunder, dass es bei manchen dann besonders schwierig wird ...
walküre - 18. Mär, 19:44

Hm.
Ich stelle fest, dass sich meine Ansprüche über die Jahre zum Teil geändert haben, aber Aufrichtigkeit war mir schon immer wichtig, Weltoffenheit (i.e. Toleranz) und ein freier Geist (mit einem Erzkatholiken beispielsweise war eine Beziehung für mich als Frau immer schon undenkbar) ebenfalls. Aber ich merke grad, dass auch hier gilt: "Das Ganze ist mehr als die Summe der einzelnen Komponenten", denn es gelingt mir nicht, das Ganze schlüssig auseinanderzudividieren. Grob gesagt, wenn Bauch und Kopf zu gleichen Teilen der Meinung sind, dass es passt, ists gut.

Nur am Rande bemerkt und auf den Kommentar der Testsiegerin bezogen: Bei mir zumindest wars noch jedesmal so, dass es der Anfang vom Ende war, wenn ich meinen Partner bewusst verletzen wollte (Meist, weil ich ihn in irgendeiner Form aus der Reserve locken wollte, was dann aber nie gelungen ist, weil die Entfremdung schon zu groß war).

Nante - 18. Mär, 22:13

@ walküre

Deine Aussagen kann ich zur Gänze zustimmen ( 5o Jahre verheiratet) - also (leider ?) nix mit patchworkfamily -


Aber vielleicht waren mein Ansprüche, die sich ständig ändernden , immer so, dass sie mit den Ansprüchen meines Lebenspartners an mich konform gingen ?!?
Aber: absichtlich verletzen wollten wir uns beide nie ..

Denn das ist der Beginn der RESPEKTLOSIGKEIT. Respekt steht aber jedem Menschen zu ....
la-mamma - 20. Mär, 16:23

@nante

50 jahre verheiratet nötigt mir gehörigen respekt ab!
diefrogg - 20. Mär, 21:03

Tolle Zusammenstellung...

haben Sie da hingekrieg, Frau la-mamma! Vielleicht bringe ichs auch noch mal auf die Reihe, meine eigenen Ansprüche zu definieren! Was ich hier lese, reizt mich dazu!

flashlink - 24. Mär, 12:58

Da bleibt recht wenig zu ergänzen, außer vielleicht ein Link zu den Frauen, die Männer so als sexy empfinden...(durchschnittliche Männer):

Göttinnen.

Im übrigen fällt es Frauen ebenso schwer, den Geschmack der Männer bezüglich ihres eigenen Geschlechts richtig einzuschätzen, wie umgekehrt.

hier fehlt was;-)

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