außer spesen nix gewesen
"da warst du noch nie?" fragte freund c. erstaunt, und wunderte sich, wie man denn als wienerin 47 jahre lang - außer vielleicht durch erzwungene umfahrung - nichts vom neustifter kirtag mitbekommen hätte können.
ganz super sei es da, schwärmte die ansonsten auch von mir für durchaus wählerisch gehaltene freundin l., sie gehe fast jedes jahr, da treffe man so viele leute und überhaupt ...
freundin g., die hier weilende spanierin, freute sich als erstes über mein dirndl, das ihr, da sie meiner ranken erscheinung mit 16 heute deutlich näher ist als ich selbst, ganz ausgezeichnet steht. und ein volksfest, noch dazu der älteste kirchtag österreichs (überhaupt?) könnte ja eine nette sonntagvormittagsunterhaltung sein.
an der gewählten zeit war wiederum freund c. schuld, der uns eindeutig aus dem clubbingalter heraußen wähnt.
sogar der a. war am freitag schon mit freunden dort, würde uns aber gern heut nochmal begleiten. meine erwartungshaltung war eindeutig zu hoch. frohgemut quälten wir uns mit dem durchaus überfüllten bus heute früh nach neustift hinauf.
standeln mit dem gleichen schrott wie überall, abgesehen von der kurzen blasmusikeinlage beschallung wie in den letztklassigsten schihütten, und gar nicht so viele leute, wobei das am abend natürlich ganz anders sei.
ich stelle mir vor, dass am abend noch viel mehr mädeln in grausig kitschigen wiesendirndln mit schlechter haltung und unvorteilhaft wirkenden tattoos kommen werden. und der ursprung der vielen scherben am boden war mir bald auch kein rätsel mehr.
nachdem wir unsere pflichtrunde und der x. seine spaßrunden am karussell und in der großen teekanne gedreht hatten, landeten wir beim fuhrgasselhuber, der mir aus unerfindlichen gründen als nobelheuriger in erinnerung war.
"do kennan´s net sitzen, do wisch i erst", waren die zarten begrüßungsworte der nicht mehr ganz jungen kellnerin. wir setzten uns dann doch. "wos soi a sommagspritzta sei?", setzte sie ihr service fort. auf meine anscheinend doch leicht fassliche erklärung ein kurzes "hamma ned!" auf die frage nach der karte ein zweites solches, da müssten wir schon hineingehen und uns selber was holen.
eh klar, wir sind beim heurigen. nicht ganz so klar, wieso man an so einem tag bei ungefähr drei leuten vor einem in der schlange eine viertelstunde bis zur theke brauchte. und wieso es völlig unmöglich war, in ebendieser schlange nicht sämtlichen anderen gästen und dem servierpersonal schwerst im weg zu stehen.
"ned auf mei dirndl" schnauzte kellnerin zwei die uns bereits bekannte kellnerin eins an. und schaute dabei noch unfreundlicher als die erste, was uns auf insgesamt ausgezeichnetes betriebsklima schließen ließ.
"doher ned!" schrie nummer eins umgehend drei neue gäste an, die es wagten, sich auf einen größeren tisch zu setzen. statt zu gehen, verlagerten sie sich. "a zehnatisch fia 3, des geht ned!" fühlte sie sich bemüßigt, uns zu erklären. dass bei leicht einsetzendem nieselregen garantiert in den nächsten stunden niemand mehr gerade dort, wo keine schützenden schirme vorhanden waren, platz nehmen würde, schien ihr vorstellungsvermögen zu überschreiten. dafür wurden wir ab jetzt bei jedem vorbeigehen von ihr abwechselnd an der schulter getätschelt. naja.
dem h. war aus musikalischen gründen der appetit vergangen, für den a. hatte ich wie immer das falsche vom buffet mitgenommen. die sich zufällig ergebende diskussion über meine sonstigen erziehungsversäumnisse kann ich dem lokal eher nicht anlasten, trug aber auch sehr zur stimmung bei. immerhin holte der a. mir zur versöhnung noch weckerl, wobei er dafür rund 10 minuten brauchte.
beim heimgehen kaufte ich noch schnell was zum kaffee und ein bauernbrot ein, sowie eine höchst ungesunde zuckerstange für den x. als ablenkung von den genauso ungesunden aber dreimal so teuren zuckerln mit ventilator. wobei ich ums selbe geld wahrscheinlich meiner drei- bis vierköpfigen familie auch ein drei- bis viergängiges mittagessen erstellen hätte können. ob das brot und die kokoskuppeln gut gewesen wären, kann ich leider nicht beurteilen, da ich sie im bus stehen ließ. und die zuckerstange hat dann der h. aufgegessen.
ganz super sei es da, schwärmte die ansonsten auch von mir für durchaus wählerisch gehaltene freundin l., sie gehe fast jedes jahr, da treffe man so viele leute und überhaupt ...
freundin g., die hier weilende spanierin, freute sich als erstes über mein dirndl, das ihr, da sie meiner ranken erscheinung mit 16 heute deutlich näher ist als ich selbst, ganz ausgezeichnet steht. und ein volksfest, noch dazu der älteste kirchtag österreichs (überhaupt?) könnte ja eine nette sonntagvormittagsunterhaltung sein.
an der gewählten zeit war wiederum freund c. schuld, der uns eindeutig aus dem clubbingalter heraußen wähnt.
sogar der a. war am freitag schon mit freunden dort, würde uns aber gern heut nochmal begleiten. meine erwartungshaltung war eindeutig zu hoch. frohgemut quälten wir uns mit dem durchaus überfüllten bus heute früh nach neustift hinauf.
standeln mit dem gleichen schrott wie überall, abgesehen von der kurzen blasmusikeinlage beschallung wie in den letztklassigsten schihütten, und gar nicht so viele leute, wobei das am abend natürlich ganz anders sei.
ich stelle mir vor, dass am abend noch viel mehr mädeln in grausig kitschigen wiesendirndln mit schlechter haltung und unvorteilhaft wirkenden tattoos kommen werden. und der ursprung der vielen scherben am boden war mir bald auch kein rätsel mehr.
nachdem wir unsere pflichtrunde und der x. seine spaßrunden am karussell und in der großen teekanne gedreht hatten, landeten wir beim fuhrgasselhuber, der mir aus unerfindlichen gründen als nobelheuriger in erinnerung war.
"do kennan´s net sitzen, do wisch i erst", waren die zarten begrüßungsworte der nicht mehr ganz jungen kellnerin. wir setzten uns dann doch. "wos soi a sommagspritzta sei?", setzte sie ihr service fort. auf meine anscheinend doch leicht fassliche erklärung ein kurzes "hamma ned!" auf die frage nach der karte ein zweites solches, da müssten wir schon hineingehen und uns selber was holen.
eh klar, wir sind beim heurigen. nicht ganz so klar, wieso man an so einem tag bei ungefähr drei leuten vor einem in der schlange eine viertelstunde bis zur theke brauchte. und wieso es völlig unmöglich war, in ebendieser schlange nicht sämtlichen anderen gästen und dem servierpersonal schwerst im weg zu stehen.
"ned auf mei dirndl" schnauzte kellnerin zwei die uns bereits bekannte kellnerin eins an. und schaute dabei noch unfreundlicher als die erste, was uns auf insgesamt ausgezeichnetes betriebsklima schließen ließ.
"doher ned!" schrie nummer eins umgehend drei neue gäste an, die es wagten, sich auf einen größeren tisch zu setzen. statt zu gehen, verlagerten sie sich. "a zehnatisch fia 3, des geht ned!" fühlte sie sich bemüßigt, uns zu erklären. dass bei leicht einsetzendem nieselregen garantiert in den nächsten stunden niemand mehr gerade dort, wo keine schützenden schirme vorhanden waren, platz nehmen würde, schien ihr vorstellungsvermögen zu überschreiten. dafür wurden wir ab jetzt bei jedem vorbeigehen von ihr abwechselnd an der schulter getätschelt. naja.
dem h. war aus musikalischen gründen der appetit vergangen, für den a. hatte ich wie immer das falsche vom buffet mitgenommen. die sich zufällig ergebende diskussion über meine sonstigen erziehungsversäumnisse kann ich dem lokal eher nicht anlasten, trug aber auch sehr zur stimmung bei. immerhin holte der a. mir zur versöhnung noch weckerl, wobei er dafür rund 10 minuten brauchte.
beim heimgehen kaufte ich noch schnell was zum kaffee und ein bauernbrot ein, sowie eine höchst ungesunde zuckerstange für den x. als ablenkung von den genauso ungesunden aber dreimal so teuren zuckerln mit ventilator. wobei ich ums selbe geld wahrscheinlich meiner drei- bis vierköpfigen familie auch ein drei- bis viergängiges mittagessen erstellen hätte können. ob das brot und die kokoskuppeln gut gewesen wären, kann ich leider nicht beurteilen, da ich sie im bus stehen ließ. und die zuckerstange hat dann der h. aufgegessen.
la-mamma - 25. Aug, 17:15
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
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testsiegerin - 25. Aug, 18:24
klingt nach einem erfolgreichen tag ;-)
ich wiederum hab nichts auf die reihe gekriegt - vermutlich aufgrund der sommergrippe -, außer elsässer flammkuchen, die hervorragenden knusprig und geschmackvoll waren und einem bretonischen apfelkuchen, weil der gestern so schnell weg war. und apfelmus mit den äpfeln aus dem garten. und ein paar zeilen, die ich geschrieben hab. gedichte. für einen unterwasserkalender.
aber ich glaub, ich muss den neustifter kirtag nicht kennenlernen.
ich wiederum hab nichts auf die reihe gekriegt - vermutlich aufgrund der sommergrippe -, außer elsässer flammkuchen, die hervorragenden knusprig und geschmackvoll waren und einem bretonischen apfelkuchen, weil der gestern so schnell weg war. und apfelmus mit den äpfeln aus dem garten. und ein paar zeilen, die ich geschrieben hab. gedichte. für einen unterwasserkalender.
aber ich glaub, ich muss den neustifter kirtag nicht kennenlernen.
la-mamma - 25. Aug, 18:36
ich glaub, sie wollen mich da auf bretonisch veräppeln! gestern hab ich mich eindeutig besser amüsiert. aber ich sag ihnen nicht, wo;-)
und das mit dem unterwasserkalender scheint mir erklärungsbedürftig ...
und das mit dem unterwasserkalender scheint mir erklärungsbedürftig ...
Sternenstaub - 25. Aug, 20:10
Na wenigst weiß ich, dass ma nix versäumt haben ;))) und wenigst seids ned waschlnaß worden ;)))
la-mamma - 25. Aug, 20:34
ja und ja. vorm nasswerden sind wir heimgekehrt. zu kaffee und ersatzkuchen;-)
Trithemius - 26. Aug, 09:24
Vom unfreundlichen, grantigen Wiener Bedienpersonal wurde mir schon berichtet. Da dachte ich, nur Touristen würden so behandelt. Gerade habe ich das Gegenteil gelernt.
la-mamma - 26. Aug, 14:43
nein, die machen da keinen unterschied!
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