Ich habe nachwievor Bücher in den Taschen. Den "Mann ohne Eigenschaften" kann ich mit Bleistift vollkritzeln, der kann ins Wasser fallen und ich lege ihn auf die Heizung zum Trocknen, und - was ich überhaupt am besten finde - weil sich alle jetzt einen E-Book Reader zulegen, sind die Preise in den Antiquariaten im Keller, so dass ich nicht mehr als 3 Euro dafür ausgeben muss.
für menschen, die unbedingt in bücher kritzeln müssen ist ein ebook keine lösung (auch wenn man da sehr wohl auch notizen und markierungen einfügen kann).
...und auch ich vermisse vor allem die cover von den büchern, denn die spielen bei den neuen e-kladden keine nennenswerte rolle mehr.
dennoch: das elektronische lesevergnügen ist 1:1 das gleiche wie bei den papierenen freunden + hat ein paar vorteile dazu, die die bücher nicht bieten können (z.b. ist die frei anpassbare schriftgröße der horror der schriftsetzer - aber der segen des weitsichtigen, der manche bücher wegen dem kleindruck nicht lesen konnte, jetzt aber dem entsetzten typographen ein schnippchen schlägt).
herumwerfen, ins wasser schmeißen, tische damit aufbocken, blumen darin trocknen, als statussymbol daheim herumstehen haben, im schwimmbad liegenlassen, regale zustopfen, verstauben lassen und dutzende umzugskartons damit anfüllen... geht mit papierbüchern besser (bzw. billiger, je nachdem). je nach papierbuch kann das aber auch eine katastrophe sein (denn wer lässt schon gerne einen neuen bildband ins wasser fallen und föhnt ihn nachher so erfolgreich, dass er unbeschadet ins regal kann...? - und gerade der mann ohne eigenschaften wird in der dünndruckausgabe nach einem richtigen vollbad nur bedingt wieder herstellbar sein (denn +1000 seiten saugen eine menge wasser und sind, mit verlaub gesagt, ein hund zum trocknen, da braucht man tonnenweise klopapier für zwischen die seiten, wenn man den ohne spezialbehandlung auf die heizung legt, wird ein hübscher papierziegel daraus, der sich im kamin oder am nächsten lagerfeuer wunderbar verwerten lässt - und DAS ist einer der tollsten vorzüge der papierbücher, sie sind bei nichtgefallen verbrennbar (und wie viele bücher des 21. jahrhunderts verdienen diese spezialbehandlung...) ;).
es ist im grunde genau so wie bei vinyl und mp3: das eine bietet haptik, das andere verfügbarkeit. beides zusammen ergänzt sich großartig ;)
Das überzeugt mich nicht. Solange sich die Industrie nicht auf einen einheitlichen Standard einigt, was das Format anbelangt, werde ich mich damit nicht anfreunden.
Als ich noch jünger war, habe ich mir die ein oder andere Kassette zugelegt, nur um dann auf CD umschwenken zu müssen, nur um dann...
Bücher gibt es seit mehr als 1000 Jahren und selbst Bücher mit biblischen Alter könnte ich lesen, wenn ich die Sprache verstünde.
Ich gebe zu, Bücher sind nicht die zweckmäßigste Lagerungsform aber die dauerndste bisher allemal.
meine sicher über 1000 bücher, die daheim herumstehen, dauern auch, und das mit erstaunlicher raumkraft... und ich kenne die verstaubten stalakmiten bei anderen bücherfreunden ebenso gut wie meine: auch der größte büchernarr (als den ich mich durchaus sehe) liest nicht in allen seinen büchern die ganze zeit. meist wird ein buch nach dem anderen verschlungen (manche lesen ja auch mehrere bücher parallel, aber gerade hier gewinnt das ebook, weil schon ab vier kräftigen büchern im rucksack leidet der rücken).
ich bin auch weit davon entfernt, jemanden bekehren zu wollen: bücher auf papier werden immer in meinem herzen einen besonderen platz einnehmen. doch zum lesen, vor allem unterwegs, ist der e-reader unschlagbar (ein gebundenes 1500-seiten buch verliert unterwegs enorm an attraktivität und ist selbst daheim nur mit mühe lesbar - hier hat die "industrie" papierbuchweise nie eine tragbare lösung gefunden).
wie gesagt: buch und reader ergänzen sich im idealfall ja, und sollten keine feinde sein: es gibt dinge, die nur das buch kann und es gibt sachen, wo der reader einfach besser ist (gerade die dinge, die nicht mit dauer zu tun haben).
und noch was: der praxistest ist das einzig wahre.
abstrakt über e-books zu schwadronieren bringt wenig. ich dachte, bevor ich eines praktisch in händen hielt, auch, dass das ein sinnloses gimmik in einer viel zu technisierten welt ist... seit ich es habe denke ich anders darüber und sehe auch viele bücher nun mit anderen augen: manche bücher sollten es gar nicht verdienen, auf papier verbrochen zu werden - weil die buchkultur in den letzten 20, 30 jahren auch unübersehbar in den keller rasselt. wenn ich mir vorstelle, wie viele millionen tonnen papier für milliarden ungelesene bücher verschwendet werden, wird mir anders - das buch, das vor 1000 jahren entstand, war noch handgeschrieben, seither ist viel geschehen und die auflagen und die lager sind eine unfassbare größe. das e-book ist eine unvermeidliche entwicklung, weil es irgendwann kein papier mehr geben wird (und das nicht, weil alle am bildschirm lesen wollen, sondern weil keine bäume mehr zum fällen da sind).
das herumschleppargument war es ja bei mir auch ... und ich kritzle NIE NIE NIE in bücher, das hat man mir so beigebracht ...
und dass weniger papier gebraucht wird, ist schon auch ein schöner nebenaspekt.
Ich warte noch ab bis zum Praxistest. Ich glaube nicht, dass ich bis dahin so stur bin, mich nicht noch eines Besseren belehren lassen zu können. Aber das hat noch Zeit.
Aber Papier wird wegen eines Readers ganz bestimmt nicht gespart.
@la-mamma, der Nachaltigkeitsaspekt, also weniger Papier, wird durch die Resourcen, die für einen Reader eingesetzt werden, ad absurdum geführt.
In Bücher kritzeln ist nicht unbedingt verwerflich. Wenn du einmal so richtig berühmt bist, freuen sich deine Erben, weil die können die Werke dann um sauteures Geld bei Ebay verkaufen. ;-)
(Ich hab ein Buch, da hat der Florian Liewehr, was der Sohn vom Fred Liewehr (Pfeifenraucher und Burgschauspieler, wo meine Mutter Haushälterin, was es damals noch gegeben hat) war, hineingezeichnet. Sowas gibt´s halt bei Readern nicht.)
Als bekennender Papierbuchleser gebe ich David aber recht. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.
Bei der letzten Ausmalaktion im Wohnzimmer hab ich Tage gebraucht, all die Bücher weg und wieder her zu räumen. Übersiedeln gar ist sowieso ein Ding der Unmöglichkeit.
das mit der nachhaltigkeit steht noch auf schiefen beinen, ein e-book hat einen größeren karbonabdruck als ein telefonbuch, ja. - doch ein e-book kann den druck von tausenden büchern ersparen, und dann kehrt sich das verhältnis irgendwann um, die schönen aubäume müssen dann nicht mehr für die autobiographie von dominic heinzl ("wie ich ich wurde und blieb") oder das 40bändige gesamtwerk von rosamunde pilcher in einer startauflage von 400.000 stück brutal gerodet werden (immerhin schon mal 1.6 millionen schwarten weniger), auch überflüssige neuübersetzungen und neufabulierungen über die dicke schwarte und papierfresserin seit vielen jahrhunderten nr.1: die bibel, könnten endlich unterbleiben. - wenn erst mal ein spürbarer prozentsatz an büchern nicht mehr gedruckt wird, weil die kladden elektronisch gelesen werden, dann würde deutlich weniger papier für makulaturliteratur verschwendet, und das wäre auch gut (die lagerräume wären dann frei für weniger, aber liebevoller und wertvoll gestaltete bücher, auch für bücher mit viel raum für notizen).
...und auch ich vermisse vor allem die cover von den büchern, denn die spielen bei den neuen e-kladden keine nennenswerte rolle mehr.
dennoch: das elektronische lesevergnügen ist 1:1 das gleiche wie bei den papierenen freunden + hat ein paar vorteile dazu, die die bücher nicht bieten können (z.b. ist die frei anpassbare schriftgröße der horror der schriftsetzer - aber der segen des weitsichtigen, der manche bücher wegen dem kleindruck nicht lesen konnte, jetzt aber dem entsetzten typographen ein schnippchen schlägt).
herumwerfen, ins wasser schmeißen, tische damit aufbocken, blumen darin trocknen, als statussymbol daheim herumstehen haben, im schwimmbad liegenlassen, regale zustopfen, verstauben lassen und dutzende umzugskartons damit anfüllen... geht mit papierbüchern besser (bzw. billiger, je nachdem). je nach papierbuch kann das aber auch eine katastrophe sein (denn wer lässt schon gerne einen neuen bildband ins wasser fallen und föhnt ihn nachher so erfolgreich, dass er unbeschadet ins regal kann...? - und gerade der mann ohne eigenschaften wird in der dünndruckausgabe nach einem richtigen vollbad nur bedingt wieder herstellbar sein (denn +1000 seiten saugen eine menge wasser und sind, mit verlaub gesagt, ein hund zum trocknen, da braucht man tonnenweise klopapier für zwischen die seiten, wenn man den ohne spezialbehandlung auf die heizung legt, wird ein hübscher papierziegel daraus, der sich im kamin oder am nächsten lagerfeuer wunderbar verwerten lässt - und DAS ist einer der tollsten vorzüge der papierbücher, sie sind bei nichtgefallen verbrennbar (und wie viele bücher des 21. jahrhunderts verdienen diese spezialbehandlung...) ;).
es ist im grunde genau so wie bei vinyl und mp3: das eine bietet haptik, das andere verfügbarkeit. beides zusammen ergänzt sich großartig ;)
Als ich noch jünger war, habe ich mir die ein oder andere Kassette zugelegt, nur um dann auf CD umschwenken zu müssen, nur um dann...
Bücher gibt es seit mehr als 1000 Jahren und selbst Bücher mit biblischen Alter könnte ich lesen, wenn ich die Sprache verstünde.
Ich gebe zu, Bücher sind nicht die zweckmäßigste Lagerungsform aber die dauerndste bisher allemal.
meine sicher über 1000 bücher, die daheim herumstehen, dauern auch, und das mit erstaunlicher raumkraft... und ich kenne die verstaubten stalakmiten bei anderen bücherfreunden ebenso gut wie meine: auch der größte büchernarr (als den ich mich durchaus sehe) liest nicht in allen seinen büchern die ganze zeit. meist wird ein buch nach dem anderen verschlungen (manche lesen ja auch mehrere bücher parallel, aber gerade hier gewinnt das ebook, weil schon ab vier kräftigen büchern im rucksack leidet der rücken).
ich bin auch weit davon entfernt, jemanden bekehren zu wollen: bücher auf papier werden immer in meinem herzen einen besonderen platz einnehmen. doch zum lesen, vor allem unterwegs, ist der e-reader unschlagbar (ein gebundenes 1500-seiten buch verliert unterwegs enorm an attraktivität und ist selbst daheim nur mit mühe lesbar - hier hat die "industrie" papierbuchweise nie eine tragbare lösung gefunden).
wie gesagt: buch und reader ergänzen sich im idealfall ja, und sollten keine feinde sein: es gibt dinge, die nur das buch kann und es gibt sachen, wo der reader einfach besser ist (gerade die dinge, die nicht mit dauer zu tun haben).
abstrakt über e-books zu schwadronieren bringt wenig. ich dachte, bevor ich eines praktisch in händen hielt, auch, dass das ein sinnloses gimmik in einer viel zu technisierten welt ist... seit ich es habe denke ich anders darüber und sehe auch viele bücher nun mit anderen augen: manche bücher sollten es gar nicht verdienen, auf papier verbrochen zu werden - weil die buchkultur in den letzten 20, 30 jahren auch unübersehbar in den keller rasselt. wenn ich mir vorstelle, wie viele millionen tonnen papier für milliarden ungelesene bücher verschwendet werden, wird mir anders - das buch, das vor 1000 jahren entstand, war noch handgeschrieben, seither ist viel geschehen und die auflagen und die lager sind eine unfassbare größe. das e-book ist eine unvermeidliche entwicklung, weil es irgendwann kein papier mehr geben wird (und das nicht, weil alle am bildschirm lesen wollen, sondern weil keine bäume mehr zum fällen da sind).
und dass weniger papier gebraucht wird, ist schon auch ein schöner nebenaspekt.
Aber Papier wird wegen eines Readers ganz bestimmt nicht gespart.
In Bücher kritzeln ist nicht unbedingt verwerflich. Wenn du einmal so richtig berühmt bist, freuen sich deine Erben, weil die können die Werke dann um sauteures Geld bei Ebay verkaufen. ;-)
(Ich hab ein Buch, da hat der Florian Liewehr, was der Sohn vom Fred Liewehr (Pfeifenraucher und Burgschauspieler, wo meine Mutter Haushälterin, was es damals noch gegeben hat) war, hineingezeichnet. Sowas gibt´s halt bei Readern nicht.)
Als bekennender Papierbuchleser gebe ich David aber recht. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.
Bei der letzten Ausmalaktion im Wohnzimmer hab ich Tage gebraucht, all die Bücher weg und wieder her zu räumen. Übersiedeln gar ist sowieso ein Ding der Unmöglichkeit.