Brigitte
Ich bin eine vorsichtige Person. Deshalb hab ich mich auch nicht gleich getraut, Psychologie zu studieren – als ich jung war, gab es schon genug überqualifizierte Taxifahrer … Allein, interessiert hat es mich immer schon. Und ich bin eine gute Zuhörerin.
Schon als Mädel hab ich Alice Miller verschlungen, später Oliver Sacks, obwohl mir der zu wortreich war, noch später Jung und Reich. Bis hin zu den Konstruktivisten und Systemikern bin ich gekommen. Und natürlich hab ich unzählige Romane gelesen. Auch darin steckt eine Menge Psychologie, finde ich. Bei den Autoren, die ich mag, zumindest.
Dann kam der große Bruch in meinem Leben – eh nur eine Scheidung - das übliche Schicksal halt zwischen Dreißig und Vierzig. Da habe ich sehr lange nachgedacht, wieso gerade mir das passiert ist. Trotz aller Vorsicht. Meine eigene Therapie war nicht nur hilfreich, sie hat mir auch gezeigt: Das will ich doch eigentlich auch schon lange. Und zwar für andere tun, nicht nur für mich beanspruchen.
„Ich mach das nur für mich“ hab ich meinen Freundinnen erklärt, die den Kopf geschüttelt haben, woher ich denn in meiner Situation Zeit zum Studieren finde. Alleinerziehende Mütter hätten sich doch gefälligst ausschließlich um die Kinder zu sorgen. Zum Glück haben das nicht alle so gesehen. Manche Freundinnen hab ich da gedanklich zu Bekannten runterstufen müssen. Andere haben mir allerdings viel geholfen. Am meisten Karin, die gehört ja wohl eh zur Familie. Hat mein Größerer damals mit vier Jahren verkündet.
Alles geht, wenn man will, hab ich allen erklärt und auch wenn viel Fades dabei war, so besonders schwierig fand ich es gar nicht. Eher besonders teuer – denn mit dem Psychologiestudium allein, war ich ja noch lange nicht dort, wo ich hinwollte.
Seit drei Jahren bin ich als Psychotherapeutin zugelassen, schon lange habe ich mich über nichts in meinem Leben - außer natürlich über die zwei Buben, die mir geschenkt worden sind – so gefreut. Zunächst habe ich das nur nebenbei gemacht, ich wollte meinen „Brotberuf“ nicht gleich aufgeben. Bis ich gemerkt habe, dass sich das nicht ausgeht mit meiner Zeit. Und dass es sich schon sehr gut anfühlt, wenn man sich seine Zeit selber einteilt.
Mehr müssen Sie eigentlich gar nicht über mich wissen.
Schon als Mädel hab ich Alice Miller verschlungen, später Oliver Sacks, obwohl mir der zu wortreich war, noch später Jung und Reich. Bis hin zu den Konstruktivisten und Systemikern bin ich gekommen. Und natürlich hab ich unzählige Romane gelesen. Auch darin steckt eine Menge Psychologie, finde ich. Bei den Autoren, die ich mag, zumindest.
Dann kam der große Bruch in meinem Leben – eh nur eine Scheidung - das übliche Schicksal halt zwischen Dreißig und Vierzig. Da habe ich sehr lange nachgedacht, wieso gerade mir das passiert ist. Trotz aller Vorsicht. Meine eigene Therapie war nicht nur hilfreich, sie hat mir auch gezeigt: Das will ich doch eigentlich auch schon lange. Und zwar für andere tun, nicht nur für mich beanspruchen.
„Ich mach das nur für mich“ hab ich meinen Freundinnen erklärt, die den Kopf geschüttelt haben, woher ich denn in meiner Situation Zeit zum Studieren finde. Alleinerziehende Mütter hätten sich doch gefälligst ausschließlich um die Kinder zu sorgen. Zum Glück haben das nicht alle so gesehen. Manche Freundinnen hab ich da gedanklich zu Bekannten runterstufen müssen. Andere haben mir allerdings viel geholfen. Am meisten Karin, die gehört ja wohl eh zur Familie. Hat mein Größerer damals mit vier Jahren verkündet.
Alles geht, wenn man will, hab ich allen erklärt und auch wenn viel Fades dabei war, so besonders schwierig fand ich es gar nicht. Eher besonders teuer – denn mit dem Psychologiestudium allein, war ich ja noch lange nicht dort, wo ich hinwollte.
Seit drei Jahren bin ich als Psychotherapeutin zugelassen, schon lange habe ich mich über nichts in meinem Leben - außer natürlich über die zwei Buben, die mir geschenkt worden sind – so gefreut. Zunächst habe ich das nur nebenbei gemacht, ich wollte meinen „Brotberuf“ nicht gleich aufgeben. Bis ich gemerkt habe, dass sich das nicht ausgeht mit meiner Zeit. Und dass es sich schon sehr gut anfühlt, wenn man sich seine Zeit selber einteilt.
Mehr müssen Sie eigentlich gar nicht über mich wissen.
la-mamma - 19. Feb, 17:28
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
508 mal angeklickt. oder gar gelesen?
Jossele - 19. Feb, 18:06
Treffende Worte.
(den ursprünglichen Komentar hat twoday zweimal verschluckt, ich geb auf)
(den ursprünglichen Komentar hat twoday zweimal verschluckt, ich geb auf)
datja (Gast) - 19. Feb, 20:04
hey, die gefällt mir !
die spannung steigt...
is eh bald der 3.4. ???
;)
die spannung steigt...
is eh bald der 3.4. ???
;)
testsiegerin - 19. Feb, 23:27
Den Satz hier mag ich am liebsten: Manche Freundinnen hab ich da gedanklich zu Bekannten runterstufen müssen.
Ja, genau so hab ich mir die Brigitte vorgestellt. Wonach sie sich wohl sehnt? Was sie träumt? Wovor sie Angst hat?
Ja, genau so hab ich mir die Brigitte vorgestellt. Wonach sie sich wohl sehnt? Was sie träumt? Wovor sie Angst hat?
Trackback URL:
https://lamamma.twoday.net/stories/264165027/modTrackback