Wie man billigst verreist ...
Wenn mein Schnucki und ich einer dem anderen denselben Zeitungsartikel mit heim nehmen, dann könnte die Sache von Bedeutung sein. "Schau dir das an – das ist ja unglaublich", – "Putzi, ich hab uns schon registriert!" Über 100.000 Mitglieder sprechen ja eine deutliche Sprache. Bisher wollte ich zwar noch nie nach Eritrea fahren, aber bei den Einträgen aus Mauritius werde ich jedes Mal schwach.
Da warten also 100.000 Menschen in der ganzen Welt auf mich, öffnen mir Ihre Wohn-, Schlaf- und Badezimmer und ich kann das alles gratis benutzen. Unmerkliche Gegenleistung, zu der ich aber nicht verpflichtet bin: Bei uns gehen seit einem Jahr auch die Gäste aus und ein. Wien scheint ein recht beliebtes Ziel zu sein.
Zunächst waren wir also immer die Gastgeber – für Australier, Japaner, Chinesen, Malaien, Türken, Deutsche, Südkoreaner, Franzosen und Kanadier (bis jetzt). Ich habe eine Menge gelernt: Dass manche Namen für mich unaussprechlich bleiben, was nach drei Tagen ein bisschen peinlich ist, dass ein ordentliches japanisches Essen quasi abendfüllend in Zubereitung und Verzehr ist, dass die Musikliebe mancher unglaublich ist (5 Konzerte in 5 Tagen), dass Demonstrationen anderswo weniger friedlich verlaufen als bei uns, dass man sich 40 Länder in drei Wochen ansehen kann (oder zumindest da war), dass zu manchen Gästen mein Zwerg mit seinen 11 Jahren und großem Interesse an Videospielen einfach den besseren Zugang hat und dass französisches Englisch nur bei sehr genauem Zuhören überhaupt als Englisch erkennbar wird.
Nach so viel Erfahrung drehten wir endlich einmal den Spieß um, und vorsichtshalber begannen wir mit unseren Nachbarn. Irgendwie hab ich jetzt ein ganz anderes Bild von Deutschland bekommen – hier mein selbst erfahrener Querschnitt:
In Lüneburg wohnen hauptsächlich Studenten, dort sind die Cafes billig und die Häuser alle gleich. Ok – eines hatte blaue Ziegel, aber das war es dann auch schon. In Hamburg geht man am einfachsten gleich im Hafen baden, das würde mir daheim nie einfallen, aber bei der sonstigen gegebenen Sauberkeit vertraute ich einfach auf die Kläranlagen. In Leipzig waren die Leute am unfreundlichsten, keine Ahnung, weshalb. Während es gleich danach in Dresden definitiv das beste Abendessen gab, das hat uns ein syrischer Einwanderer zubereitet. Halb Berlin besteht aus behübschten Plattenbauten, da war ich vielleicht auf der falschen Seite der Stadt. Obwohl – Blödsinn, wir waren dort bestens untergebracht, und selbst wenn die U-Bahn nicht gerade wegen Überschwemmung ausfällt, scheint dort alles ein wenig weit auseinander zu liegen. Ein paar Baulücken verstärken diesen Eindruck noch leicht. In Bamberg wiederum wohnen etliche mehr "Alternative" – aber auch in solchen Haushalten darf der Eierschalensollbruchstellenverursacher nicht fehlen! Und alle, wirklich alle, bei denen wir da so logierten, waren unheimlich nett, hilfsbereit, unkompliziert und großzügig. Und das meine ich jetzt ganz und gar nicht satirisch.
Wer´s mir nicht glaubt: www.hospitalityclub.org
Da warten also 100.000 Menschen in der ganzen Welt auf mich, öffnen mir Ihre Wohn-, Schlaf- und Badezimmer und ich kann das alles gratis benutzen. Unmerkliche Gegenleistung, zu der ich aber nicht verpflichtet bin: Bei uns gehen seit einem Jahr auch die Gäste aus und ein. Wien scheint ein recht beliebtes Ziel zu sein.
Zunächst waren wir also immer die Gastgeber – für Australier, Japaner, Chinesen, Malaien, Türken, Deutsche, Südkoreaner, Franzosen und Kanadier (bis jetzt). Ich habe eine Menge gelernt: Dass manche Namen für mich unaussprechlich bleiben, was nach drei Tagen ein bisschen peinlich ist, dass ein ordentliches japanisches Essen quasi abendfüllend in Zubereitung und Verzehr ist, dass die Musikliebe mancher unglaublich ist (5 Konzerte in 5 Tagen), dass Demonstrationen anderswo weniger friedlich verlaufen als bei uns, dass man sich 40 Länder in drei Wochen ansehen kann (oder zumindest da war), dass zu manchen Gästen mein Zwerg mit seinen 11 Jahren und großem Interesse an Videospielen einfach den besseren Zugang hat und dass französisches Englisch nur bei sehr genauem Zuhören überhaupt als Englisch erkennbar wird.
Nach so viel Erfahrung drehten wir endlich einmal den Spieß um, und vorsichtshalber begannen wir mit unseren Nachbarn. Irgendwie hab ich jetzt ein ganz anderes Bild von Deutschland bekommen – hier mein selbst erfahrener Querschnitt:
In Lüneburg wohnen hauptsächlich Studenten, dort sind die Cafes billig und die Häuser alle gleich. Ok – eines hatte blaue Ziegel, aber das war es dann auch schon. In Hamburg geht man am einfachsten gleich im Hafen baden, das würde mir daheim nie einfallen, aber bei der sonstigen gegebenen Sauberkeit vertraute ich einfach auf die Kläranlagen. In Leipzig waren die Leute am unfreundlichsten, keine Ahnung, weshalb. Während es gleich danach in Dresden definitiv das beste Abendessen gab, das hat uns ein syrischer Einwanderer zubereitet. Halb Berlin besteht aus behübschten Plattenbauten, da war ich vielleicht auf der falschen Seite der Stadt. Obwohl – Blödsinn, wir waren dort bestens untergebracht, und selbst wenn die U-Bahn nicht gerade wegen Überschwemmung ausfällt, scheint dort alles ein wenig weit auseinander zu liegen. Ein paar Baulücken verstärken diesen Eindruck noch leicht. In Bamberg wiederum wohnen etliche mehr "Alternative" – aber auch in solchen Haushalten darf der Eierschalensollbruchstellenverursacher nicht fehlen! Und alle, wirklich alle, bei denen wir da so logierten, waren unheimlich nett, hilfsbereit, unkompliziert und großzügig. Und das meine ich jetzt ganz und gar nicht satirisch.
Wer´s mir nicht glaubt: www.hospitalityclub.org
la-mamma - 21. Jul, 22:13
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