rollentausch
bei frau frogg, hab ich wieder einmal drüber nachgedacht, was so von einer frau/mutter erwartet wird, und was nicht.
mein (durchaus geschätzter) ex-mann sagte mir einmal, er hätte eines gelernt: nie wieder würde er mit einer "karrierefrau" zusammen sein wollen. das hörte ich, nachdem ich jahrelang als "de-facto-alleinerzieherin" fungierte, inklusive teilzeit, weil ich es anders nicht geschafft hätte, sämtliche bring- und holdienste, einkäufe, haushaltstätigkeiten und vielleicht auch noch privatsekretariatsdienste für ihn usw.usf. unterzubringen. war mir damals halb recht, oder mir blieb nichts anderes über, und das würde ich nie wieder so machen.
denn es geht wirklich schnell, zu glauben, dass es immer zu wenig ist, zu hause zu wenig, in der arbeit zu wenig, für die recht fordernde restfamilie zu wenig, für die freunde zu wenig und am allerallerwenigsten für sich selbst.
und so bin ich jetzt zur "macho-mutter" geworden. das einverständnis vom h. impliziere ich da einmal. da ich mehr als vollzeit arbeite, brauche ich ab und zu meine ruhe. zum beispiel am sonntag vormittag - der ist heilig. oder ich brauche nächte, in denen ich durchschlafen kann, dann liegt der h. beim x. im zimmer am boden, anders wird das nämlich nix. ich gehe viel fort, schließlich mag ich meine freundinnen (fast) genauso oft sehen wie immer. ich gönn mir heuer zwei konzert- und ein theaterabos, wenn es den h. freut, geht er mit, da ist es auch sehr fein, den babysitter gleich im haus zu haben.
ich freu mich heimzukommen, und das essen steht am tisch. ich hab auch kein problem, kurz anzumerken, dass wieder einmal aufgeräumt gehört, was durchaus auch getan wird. ich helf sogar ein bisschen mit, die wäsche häng ich einfach lieber selbst auf. und ab und zu spendier ich uns die putzfrau dazu. oder ich back die weihnachtskekse, sofern sie nicht misslingen.
trotzdem ist es komisch, die einzige zu sein, die geld verdient. im alltag fällt es mir gar nicht mehr auf, aber die urlaubskosten mal drei oder mal vier irritieren mich immer noch ein bisschen. ich leg auch keinen gesteigerten wert auf weihnachtsgeschenke - die müsst ich mir ja auch quasi selbst sponsern, das käme mir seltsam vor.
schön langsam denkt der h. dran, wieder zu arbeiten. für ihn wär es gut, leicht wird es nicht werden, was zu finden. er erwägt teilzeit, mir soll´s recht sein, seine gründe kann ich recht gut nachvollziehen. anders wird es sich nämlich weit schwerer ausgehen, alles unter einen hut zu bringen.
mein (durchaus geschätzter) ex-mann sagte mir einmal, er hätte eines gelernt: nie wieder würde er mit einer "karrierefrau" zusammen sein wollen. das hörte ich, nachdem ich jahrelang als "de-facto-alleinerzieherin" fungierte, inklusive teilzeit, weil ich es anders nicht geschafft hätte, sämtliche bring- und holdienste, einkäufe, haushaltstätigkeiten und vielleicht auch noch privatsekretariatsdienste für ihn usw.usf. unterzubringen. war mir damals halb recht, oder mir blieb nichts anderes über, und das würde ich nie wieder so machen.
denn es geht wirklich schnell, zu glauben, dass es immer zu wenig ist, zu hause zu wenig, in der arbeit zu wenig, für die recht fordernde restfamilie zu wenig, für die freunde zu wenig und am allerallerwenigsten für sich selbst.
und so bin ich jetzt zur "macho-mutter" geworden. das einverständnis vom h. impliziere ich da einmal. da ich mehr als vollzeit arbeite, brauche ich ab und zu meine ruhe. zum beispiel am sonntag vormittag - der ist heilig. oder ich brauche nächte, in denen ich durchschlafen kann, dann liegt der h. beim x. im zimmer am boden, anders wird das nämlich nix. ich gehe viel fort, schließlich mag ich meine freundinnen (fast) genauso oft sehen wie immer. ich gönn mir heuer zwei konzert- und ein theaterabos, wenn es den h. freut, geht er mit, da ist es auch sehr fein, den babysitter gleich im haus zu haben.
ich freu mich heimzukommen, und das essen steht am tisch. ich hab auch kein problem, kurz anzumerken, dass wieder einmal aufgeräumt gehört, was durchaus auch getan wird. ich helf sogar ein bisschen mit, die wäsche häng ich einfach lieber selbst auf. und ab und zu spendier ich uns die putzfrau dazu. oder ich back die weihnachtskekse, sofern sie nicht misslingen.
trotzdem ist es komisch, die einzige zu sein, die geld verdient. im alltag fällt es mir gar nicht mehr auf, aber die urlaubskosten mal drei oder mal vier irritieren mich immer noch ein bisschen. ich leg auch keinen gesteigerten wert auf weihnachtsgeschenke - die müsst ich mir ja auch quasi selbst sponsern, das käme mir seltsam vor.
schön langsam denkt der h. dran, wieder zu arbeiten. für ihn wär es gut, leicht wird es nicht werden, was zu finden. er erwägt teilzeit, mir soll´s recht sein, seine gründe kann ich recht gut nachvollziehen. anders wird es sich nämlich weit schwerer ausgehen, alles unter einen hut zu bringen.
la-mamma - 9. Dez, 11:38
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steppenhund - 9. Dez, 13:01
War auch für mich als Langzeit-Alleinverdiener nicht einfach. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, dass meine Frau keine Arbeit hatte. Und auch heute noch bin ich heilfroh, wie sie die Kinder erzogen hat.
Aber genauso froh bin ich auch, dass sie jetzt mit ihrer Pension auch ganz schön beisteuert. Als die Kinder groß waren, hat sie wieder gearbeitet.
Aber genauso froh bin ich auch, dass sie jetzt mit ihrer Pension auch ganz schön beisteuert. Als die Kinder groß waren, hat sie wieder gearbeitet.
la-mamma - 9. Dez, 21:11
tja, aber die erwartungen an frau und mutter werden sie wohl auch nicht so ganz erfüllt haben müssen, oder?;-)
testsiegerin - 9. Dez, 13:17
ich bin ja auch so eine macho-mama
urlaub? was ist das?
ja, mal ein wochenende mit freundinnen weg, oder mit der tochter (aber das war ein geschenk) wellnessen. urlaub mit der ganzen familie ist als alleinverdienerin (und das bin ich im prinzip auch) einfach nicht drin.
und trotzdem schätze ich die vorteile mehr als mich die nachteile quälen. ich weiß, dass es den kindern gut geht (oder ging, jetzt sind sie ja schon groß), sie da- und dorthin gebracht werden, eingekauft und gekocht ist, ich den rücken frei hab für seminare, auftritte, lesungen, meine freundinnen...
ich glaub nicht, dass so viele männer ein schlechtes gefühl haben, wenn sie so leben wie wir und die frauen sich um haushalt und familie kümmern und kein eigenes einkommen haben.
ja, mal ein wochenende mit freundinnen weg, oder mit der tochter (aber das war ein geschenk) wellnessen. urlaub mit der ganzen familie ist als alleinverdienerin (und das bin ich im prinzip auch) einfach nicht drin.
und trotzdem schätze ich die vorteile mehr als mich die nachteile quälen. ich weiß, dass es den kindern gut geht (oder ging, jetzt sind sie ja schon groß), sie da- und dorthin gebracht werden, eingekauft und gekocht ist, ich den rücken frei hab für seminare, auftritte, lesungen, meine freundinnen...
ich glaub nicht, dass so viele männer ein schlechtes gefühl haben, wenn sie so leben wie wir und die frauen sich um haushalt und familie kümmern und kein eigenes einkommen haben.
Jossele - 9. Dez, 15:34
Ich erlebe grad die grausliche Trennung einer sehr lieben Bekannten von ihrem Mann (einkommensfreier Architekt), der sich weigert, weil sein Architekturbüro so überhaupt nichts einbringt, irgendetwas an seinem Leben zu ändern und zum Unterhalt (dreijährige Zwillinge, die hauptsächlich bei ihr sind, während er in seinem Büro haust) beizutragen.
Mich kramperlt das, namentlich wie "Macho Mütter" sich bisweilen ausnützen lassen und dabei noch ein schlechtes Gewissen umgehängt bekommen.
Selber haben wir schon alles durchgespielt, vom glanzvollen Alleinverdiener über zwei Einkommen bis hin zu Verlusten meinerseits. Dies mit zwei Kindern (aber die sind jetzt eh schon ausserhäusig).
Wenn man will, geht es, und wenn es denn sein muss, werkelt man halt auch an weniger "ehrenhaften" Stellen und nennt sich bisweilen Schulwart.
Mich kramperlt das, namentlich wie "Macho Mütter" sich bisweilen ausnützen lassen und dabei noch ein schlechtes Gewissen umgehängt bekommen.
Selber haben wir schon alles durchgespielt, vom glanzvollen Alleinverdiener über zwei Einkommen bis hin zu Verlusten meinerseits. Dies mit zwei Kindern (aber die sind jetzt eh schon ausserhäusig).
Wenn man will, geht es, und wenn es denn sein muss, werkelt man halt auch an weniger "ehrenhaften" Stellen und nennt sich bisweilen Schulwart.
la-mamma - 9. Dez, 21:10
absatz zwei unterschrieben meine eltern auch sofort ist halt immer auch eine frage der betrachtung ...
und dass vieles geht, wenn man will, sei unbestritten! nur halt irgendwie ned immer alles sofort oder zugleich;.)
und dass vieles geht, wenn man will, sei unbestritten! nur halt irgendwie ned immer alles sofort oder zugleich;.)
Jossele - 10. Dez, 10:00
Sofort und zugleich muss aber auch nicht sein. Es gibt wichtigeres.
la-mamma - 10. Dez, 11:25
der feine unterschied zwischen dringend und wichtig wird ja gern übersehen;-)
Jossele - 10. Dez, 20:35
Und schon haben wir die Frage, wer bin ich, was will ich?
la-mamma - 11. Dez, 09:44
wobei bei teil 2 meist ja viel besser gewusst wird, was man nicht will ...
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