Wie man ein bisschen später heimkommt …
aus gegebenem Anlass der Frau Frogg und der Frau Testsiegerin gewidmet;
Es waren einmal zwei entzückende, zwar nicht mehr ganz junge, aber dafür auch nur mittelfehlsichtige Weiber, die sich dachten, dass man das Stricken auf langen Zugfahrten genauso gut ein bisschen unterbrechen und sich am Weg ein goldenes Städtchen ansehen könnte.
Also begab es sich, dass die beiden morgens im fernen Norden von Deutschland extra früh aufstanden, sich eine Mietdroschke genehmigten und also ganz rechtzeitig am fernen Bahnhof einen besonders frühen Zug bestiegen und nach zwei Stunden ihr gemütliches Plätzchen wieder verließen.
Als sie dann fein gegessen und und natürlich auch im Vorübergehen das Allerallerwesentlichste, was Prag so zu bieten hat, besichtigt hatten, befanden sie, dass sie bei maximalem Schritteinsatz doch noch den weiterfahrenden Heimwärtszug um exakt 14:52 erwischen könnten.
Da war es eh erst halb und die eine wollte eh nur schnell noch was einkaufen. Aber gleich im Anschluss strebten die beiden zügig bergauf. Da sie sich ihrer mitgeschleppten Binkelchen gleich am Bahnhof entledigt hatten, mussten sie die natürlich erst holen – und überglücklich stellten sie fest, dass sie sich jede Eile aufgrund einer 50minütigen Verspätung ab nun sparen könnten. Ja die eine durfte jetzt auch die Toilette benutzen und die andere wollte sich dringend dänischen Schnickschnack ansehen.
Als sie mit diesen ihren Verrichtungen fertig waren, warfen sie einen kleinen zweiten Blick auf die Abfahrtstafel. Natürlich war alles tschechisch beschriftet, aber bei den Zeitangaben fiel ihnen jetzt etwas ganz Besonderes auf: Der Zug um 14:52 war gerade abgefahren. Der von 13:52 mit seiner 50minütigen Verspätung auch ….
Nun fluchten die beiden Weiberln nur ganz leise, holten in aller Ruhe ihre Binkelchen und beschlossen sich keinesfalls nochmals dem Novemberregen auszusetzen. Ein wenig unwillig stöberten sie noch durch genau ein Gewandgeschäft, vergeudeten ihre letzten Kronen für eine Handvoll Kekse oder Getränke und stiegen theoretisch um 15:52, praktisch aber ein wenig deutlich später ein, da dieser Zug ja wiederum fast genau so verspätet wie alle anderen (außer dem Zug um 14:42) war.
Und alsdann stellten sie fest, dass dieser ihr Zug nun durchaus in die richtige Richtung, aber leider nicht weit genug fahren würde und sie wiederum eine klitzekleine Wartezeit in einem winterlich finsteren Bahnhof an einem mittlerweile doch recht verregneten Tag im ansonsten durchaus attraktiveren Nachbarland ein wenig jenseits der Grenze verbringen würden.
Wieder ein wenig später wurde ihnen klar, dass sich die Wartezeit durch Nichterreichen des schnellen Anschlusszuges durchaus im winterlich finsteren Bahnhof am mittlerweile doch recht verregneten und immer kälter und kälter gewordenen Tag deutlich verlängern würde.
Und so stiegen sie frohgemut in einen Bummelzug, der ihnen wenigsten den Umweg über den stolzen neuen Bahnhof ersparte, weil sie je nach fixem Schlafplätzchen doch ein wenig vorher aussteigen konnten und der Zug ja sowieso an fast jeder möglichen Station hielt.
Und deshalb will zumindest ich mir nie wieder dänischen Schnickschnack ansehen;-)
Es waren einmal zwei entzückende, zwar nicht mehr ganz junge, aber dafür auch nur mittelfehlsichtige Weiber, die sich dachten, dass man das Stricken auf langen Zugfahrten genauso gut ein bisschen unterbrechen und sich am Weg ein goldenes Städtchen ansehen könnte.
Also begab es sich, dass die beiden morgens im fernen Norden von Deutschland extra früh aufstanden, sich eine Mietdroschke genehmigten und also ganz rechtzeitig am fernen Bahnhof einen besonders frühen Zug bestiegen und nach zwei Stunden ihr gemütliches Plätzchen wieder verließen.
Als sie dann fein gegessen und und natürlich auch im Vorübergehen das Allerallerwesentlichste, was Prag so zu bieten hat, besichtigt hatten, befanden sie, dass sie bei maximalem Schritteinsatz doch noch den weiterfahrenden Heimwärtszug um exakt 14:52 erwischen könnten.
Da war es eh erst halb und die eine wollte eh nur schnell noch was einkaufen. Aber gleich im Anschluss strebten die beiden zügig bergauf. Da sie sich ihrer mitgeschleppten Binkelchen gleich am Bahnhof entledigt hatten, mussten sie die natürlich erst holen – und überglücklich stellten sie fest, dass sie sich jede Eile aufgrund einer 50minütigen Verspätung ab nun sparen könnten. Ja die eine durfte jetzt auch die Toilette benutzen und die andere wollte sich dringend dänischen Schnickschnack ansehen.
Als sie mit diesen ihren Verrichtungen fertig waren, warfen sie einen kleinen zweiten Blick auf die Abfahrtstafel. Natürlich war alles tschechisch beschriftet, aber bei den Zeitangaben fiel ihnen jetzt etwas ganz Besonderes auf: Der Zug um 14:52 war gerade abgefahren. Der von 13:52 mit seiner 50minütigen Verspätung auch ….
Nun fluchten die beiden Weiberln nur ganz leise, holten in aller Ruhe ihre Binkelchen und beschlossen sich keinesfalls nochmals dem Novemberregen auszusetzen. Ein wenig unwillig stöberten sie noch durch genau ein Gewandgeschäft, vergeudeten ihre letzten Kronen für eine Handvoll Kekse oder Getränke und stiegen theoretisch um 15:52, praktisch aber ein wenig deutlich später ein, da dieser Zug ja wiederum fast genau so verspätet wie alle anderen (außer dem Zug um 14:42) war.
Und alsdann stellten sie fest, dass dieser ihr Zug nun durchaus in die richtige Richtung, aber leider nicht weit genug fahren würde und sie wiederum eine klitzekleine Wartezeit in einem winterlich finsteren Bahnhof an einem mittlerweile doch recht verregneten Tag im ansonsten durchaus attraktiveren Nachbarland ein wenig jenseits der Grenze verbringen würden.
Wieder ein wenig später wurde ihnen klar, dass sich die Wartezeit durch Nichterreichen des schnellen Anschlusszuges durchaus im winterlich finsteren Bahnhof am mittlerweile doch recht verregneten und immer kälter und kälter gewordenen Tag deutlich verlängern würde.
Und so stiegen sie frohgemut in einen Bummelzug, der ihnen wenigsten den Umweg über den stolzen neuen Bahnhof ersparte, weil sie je nach fixem Schlafplätzchen doch ein wenig vorher aussteigen konnten und der Zug ja sowieso an fast jeder möglichen Station hielt.
Und deshalb will zumindest ich mir nie wieder dänischen Schnickschnack ansehen;-)
la-mamma - 10. Jan, 16:37
11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
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steppenhund - 10. Jan, 16:44
Nachdem ich annehme, dass der letzte Aufenthalt in Brzeslav war, möchte ich bemerken, dass die österreichischen REX, die von dort abfahren, nicht an jeder Haltestelle stehen bleiben. Und viel schneller ist der Railjet auf der Strecke Brzeslav-Wien auch nicht unterwegs :)
Aber ich kann mich natürlich in der Identifizierung des Aufenthaltortes geirrt haben.
Aber ich kann mich natürlich in der Identifizierung des Aufenthaltortes geirrt haben.
la-mamma - 10. Jan, 16:48
sie haben den aufenthaltsort ganz richtig erkannt, im finsteren haben wir anscheinend nicht ALLE Stationen bemerkt. mir wär vorgekommen, der zug ist bei jeder stehen geblieben. der zug hat übrigens auch eher genau wie eine schnellbahn ausgesehen, also vielleicht war das auch kein rex? (hier spricht die nicht-expertin;-))
steppenhund - 10. Jan, 17:02
Normalerweise sind die Zeuge rot, weil sie von einer Lokomotive gezogen werden muessen, die man nicht an der Grenze umspannen muss. aber vielleicht haben sie ein paar von den blauen Triebwagenzuegen auch umgerüstet. Ich bin dort schon oft umgestiegen, aber habe meistens nicht laenger als 5 Minuten warten messen. (Rot ist Rex :)
la-mamma - 11. Jan, 09:29
ich geb mich geschlagen, ich weiß nicht mehr, ob der zug rot oder blau war. ich hab jetzt extra ein "fast" editiert - dann bin ich auf der sicheren seite;-)
steppenhund - 11. Jan, 12:47
In der Dämmerung sind alle Katzen grau und vermutlich gilt das auch für Züge :)
testsiegerin - 11. Jan, 22:16
der Zug war blau und eine Schnellbahn.
Und den dänischen Krimskramsladen hätten wir uns wirklich sparen können.
Und den dänischen Krimskramsladen hätten wir uns wirklich sparen können.
steppenhund - 11. Jan, 22:36
Stimmt. Jetzt habe ich doch noch einmal den Fahrplan kontrolliert. Da fahren nur Railjet, EN und R. R ist Regional und bummelt. REX gibt es überhaupt keine.
la-mamma - 10. Jan, 16:45
und ein kommentar für herrn trithemius: wenn ich einen text in word schreibe, ist es mir manchmal zu nervig, alle großbuchstaben wieder zurück zu korrigieren. das ist natürlich wider alle konsequenz, ich weiß;-)
frau frogg (Gast) - 13. Jan, 15:14
Dänischen Schnickschnack...
... kann man sich, glaube ich, immer sparen! Welch eine Bahnodyssee übrigens. Erinnert mich an meinen einzigen Kurzaufenthalt in Tschechien (in der böhmischen Schweiz, auf der anderen Seite der sächsischen Grenze, ich kann mich nicht mal mehr an den Namen des Städtchens erinnern) - nur, dass ich da schneller wieder wegwollte, als ich wegkonnte.
la-mamma - 16. Jan, 10:51
also tschechien generell möchte ich jetzt eher nicht für unsere schussligkeit blindheit leichte unaufmerksamkeit verantwortlich machen. das hat wirklich auch sehr nette orte zu bieten!
frau frogg (Gast) - 16. Jan, 11:39
Ja, das glaube ich!
Zeugt halt davon, wie bescheiden meine Tschechien-Erfahrung ist. Werde ich mal erweitern. Sobald wie möglich :-)
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