irgendwo dazwischen
letzte woche hab ich endlich einmal „unterwerfung“ gelesen. mir haben bisher alle bücher houllebequs gefallen, genauso dieses. der roman ist nicht islamophob, aber – so wie ich all seine anderen bücher vorher auch verstanden habe – eine bitterböse satire.
viele anspielungen auf französische interna sind mir zwar nicht genau verständlich gewesen, aber die darstellung der opportunisten aller couleurs ist hervorragend. die linke kommt besonders schlecht weg, ich behaupte einmal kühn, dass auch das ein grund für die schlechten kritiken sein könnte.
oder die frauen verschwinden vollständig aus dem öffentlichen leben, und die hauptfigur will sich „mit solchen nebensächlichkeiten“ nicht belasten. überhaupt möchte sich der antiheld eigentlich aus aller politik heraushalten – wie so viele, wie ich selbst, schon fast egal, worum es gerade geht.
es bleibt nur der absolute rückzug ins private …
viele anspielungen auf französische interna sind mir zwar nicht genau verständlich gewesen, aber die darstellung der opportunisten aller couleurs ist hervorragend. die linke kommt besonders schlecht weg, ich behaupte einmal kühn, dass auch das ein grund für die schlechten kritiken sein könnte.
oder die frauen verschwinden vollständig aus dem öffentlichen leben, und die hauptfigur will sich „mit solchen nebensächlichkeiten“ nicht belasten. überhaupt möchte sich der antiheld eigentlich aus aller politik heraushalten – wie so viele, wie ich selbst, schon fast egal, worum es gerade geht.
es bleibt nur der absolute rückzug ins private …
la-mamma - 14. Dez, 12:09
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1479 mal angeklickt. oder gar gelesen?
wortmischer - 14. Dez, 19:18
Wirklich!
... Eine wunderbare Socke. - Aber an Houellebecqs jüngstem Roman bin ich vor ein paar Wochen grandios gescheitert. Ich weiß nicht, ob ich es noch einmal versuchen soll, bin sehr unentschlossen.
la-mamma - 15. Dez, 09:09
echt? ich fand ihn eher leicht zu lesen. also zumindest flüssig geschrieben. gleich danach hab ich mir ein buch von huysmans heruntergeladen - da bin ich mir weniger sicher, ob ich es schaffe;-)
wortmischer - 15. Dez, 09:19
Na ja, schwierig isser ja wirklich nicht. Mir fehlte nur irgendwie die Begeisterung, das Interesse. Und deshalb ist es mir schließlich so ergangen wie dem David Ramirer weiter unten in den Kommentaren.
steppenhund - 14. Dez, 21:26
Mir hat der Autor früher sehr gut gefallen, vor allem "Elementarteilchen". Aber ich habe mir nicht eingebildet, alles lesen zu müssen. Diese Kritik macht mir allerdings Lust, wieder hineinzuriechen.
la-mamma - 15. Dez, 09:12
ich war ungenau, "alle" heißt bei mir eh auch nur "alle, die ich gelesen habe". wobei ich mich an karte und gebiet am besten erinnere, ich aber sicher weiß, dass ich außer den elementarteilchen auch plattform und die möglichkeiten einer insel gelesen hab. und an das letzte erinnere ich mich nur sehr vage.
david ramirer - 15. Dez, 09:13
ich finde von MH ja "karte und gebiet" am besten. das buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. seine anderen auch, "unterwerfung" noch am wenigsten, da bin ich irgendwo in der mitte steckengeblieben - aber weniger wegen dem text als wegen anderer bücher, die sich zwischengeschoben haben.
aber wenn sich ein buch überhaupt zwischenschieben kann, dann sagt das auch etwas aus ;)
aber wenn sich ein buch überhaupt zwischenschieben kann, dann sagt das auch etwas aus ;)
la-mamma - 15. Dez, 09:35
ich geb dir recht, karte und gebiet war das spannendste. das mit dem zwischenschieben kenn ich auch. aber ich hatte grad kein anderes;-)
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