war auch schon mal weniger zornig! ;-)

89 % sanguinisch
33 % melancholisch
65 % cholerisch
43 % phlegmatisch

zum testvergleichen.

sie würden sich die stadt, schönbrunn und die hofburg ansehen, wie jeder durchschnittstourist halt, meinte der vater der fünfköpfigen französischen familie, die wir seit gestern beherbergen.

ob sie dann gleich wieder zurückfliegen wollten, fragte ich, in anbetracht der gar nicht so großen rucksäcke, die jedes der vier über dreijährigen familienmitglieder trugen. (der kleinste hatte aber schon auch einen).

nein, nein, die nächsten größeren ziele wären budapest, bukarest und istanbul.

das alles in einem urlaub, noch dazu wo die nächste schwangerschaft der mama schon recht deutlich sichtbar sei?

aber ja, sie hätten ja ein jahr zeit, danach ginge es nach asien, nach thailand und china und russland und finnland, soweit ich mir das gemerkt habe.
das baby werde in thailand geboren werden, dort hätten sie allerdings für drei monate ein haus gemietet. wie das durchschnittstouristen halt so machen ...

- überhaupt nicht ausnahmsweise sozusagen ...

meinte die v. leicht gequält, als wir gestern zeuginnen der überlauten unterhaltung unserer wiesennachbarn wurden. bei den gurrend vorgebrachten aufforderungen "sag einmal hosenscheißa, sag einmal g'schissana" an den kleinen manuel zuckten aber doch auch alle anderen mütter deutlich merkbar zusammen.

was genau denken sie, wenn bei ihrer heimkunft ganz ohne ihre mitwirkung der staub gesaugt, die wäsche gewaschen und das geschirr gespült ist?

hätte er eine eigene wohnung, aber das sei ja auch nix, den ganzen tag da drinnen sitzen, oder? in unseren ziemlich abgeschlossenen innenhof käme man da hinten beim baum, aber eigentlich sei ihm das eh zu weit, er würde nicht so bald wiederkommen. nein, er bräuchte keine hilfe, er wolle nur da sitzen. (am boden, ganz nah bei der türe, an die hausmauer gelehnt. mit ziemlich schmutzigem hemd und blauen flecken im gesicht neben dem brillengestell.) nein, er sei auch nicht gestürzt, er habe halt manchmal so lähmungen, und dann wache er im krankenhaus auf. nein, er brauche ganz bestimmt nix. und in den park, da wolle er sicher nicht, da seien ja nur alte leute.

sprechende personen
der m (12 jahre alt), der a (15 jahre alt) und ich (älter)

m: "duhuu, soll ich dir einen witz erzählen?"
i: "ja gern!"
m:"also, da war einmal ein hase, der war auf der anderen seite vom wald und seine familie die war auf der anderen seite vom wald also die waren jetzt nicht auf derselben seite der wald war dazwischen, verstehst du?"
a:"das heißt, auf der einen und auf der anderen seite!"
m:"ok, also da war einmal ein hase der war auf der einen seite vom wald und seine familie auf der anderen und der wollte heim und der hat nicht heim gefunden weil dazwischen war ja der wald. trifft er den fuchs und fragt ihn, wie er heimkommt. sagt der fuchs, wenn du mit mir hinter den nächsten baum gehst und mich´s machen lässt, dann sag ich dir den weg aus dem wald heraus. gehen sie hinter den nächsten baum und machen´s halt sagt der fuchs gehst du rechts und dann links und dann kommst du aus dem wald heraus. trifft der hase den dachs. fragt er den dachs, wie er heimkommt. sagt der dachs, wenn du ... einen anderen hasen.... . a., was gibt´s noch für tiere?
a: "sag halt, er trifft den hirsch"
m: ok, dann trifft er den hirsch ..äh- was gibt´s noch? sag, b., willst du nicht wissen, wie er heimkommt?"

ich lache ein wenig gequält ...

m unter aufbringung seines gesamten mutes: "äh, danngehmitmirhinterdennächstenbaum - also mein papa, der kann den witz urgut, wirklich!"

eigentlich hätte ich diesen beitrag ja urlaubslektüre übertiteln sollen, aber dann klickt ja wieder keiner ...

im grunde ist das leben ja zu kurz, um es mit schlechten texten zu verplempern, aber was soll ich machen - viel zu viel gepäck und planlos ein paar bücher dazu geworfen, das kann einen schon ganz schön in die bredouille bringen. die zeiten, wo ich mich kurzerhand (sicher als einzige besucherin des metal-camps) in die örtliche bibliothek in slowenien einschrieben ließ, um dort das halbe fach mit englischen büchern, die ich noch nicht kannte, auszulesen, sind anscheinend vorbei ...

apropos englisch: ich nehm mir meist mindestens ein englischsprachiges werk mit - zur tarnung und weil ich dafür wenigstens ein bisschen länger brauche. beim diesjährigen hab ich völlig daneben gegriffen. anscheinend hat sich das schon der edle spender gedacht, ich muss es nämlich aus dem gratiskasten der von mir in wien frequentierten bibliothek haben. in der not hab ich also an fast vierhundert seiten des grausigen werkes recessional von einem herrn james a. michener zumindest medizinische englische ausdrücke geübt. die handlung ist selten dümmlich, arzt rettet schöner, jungen dame am weg ins altersheim das leben, wobei er ihr leider beide beine amputieren muss. vier monate danach treffen die beiden einander wieder - er als verwaltungschef, sie als rehabilitandin in "gottes wartezimmer" in florida. nach total langatmiger schilderung sämtlicher "normaler" pensionisten, schaffen sie es irgendwann doch, ein paar zu werden. was genau an diesem buch es zum "bestseller" qualifiziert, hat sich mir nicht erschlossen.

aber auch hierorts scheint der name des autors auszureichen, um ein buch überhaupt zu verlegen. mein zweites lesedesaster: der verirrte messias von peter henisch. hätte ich von diesem autor nicht schon in der schule im deutschunterricht "die kleine figur meines vaters" gelesen, wäre mir dieses grottenschlechte buch mit seinem an den haaren herbei gezogenen inhalt und noch schlimmeren formulierungen jetzt nicht so sehr zum fremdschämen vorgekommen. oder meine schulzeit ist zu lang her.

aber zum buch: junge frau lernt im flugzeug nach israel jesus, oder zumindest einen russen, der sich dafür hält, kennen. aus nicht besonders nachvollziehbaren gründen bleibt der in kontakt mit ihr, wodurch praktischerweise die bibel neu erzählt werden kann. diese wiederum auch nicht ganz neue idee haben andere allerdings schon sehr viel besser umgesetzt, die bibel nach biff fand auch ich ganz witzig, und wesentlich besser(!) scheinen mir auch sämtliche bloggertexte des nagelneuen testaments. also zumindest die, die ich gelesen habe. dort gibt es garantiert keine so spannenden formulierunge wie "die ehemals für typisch weiblich gehaltenen handfertigkeiten" statt nähen oder stricken oder "sie hatte den eindruck, dass sie diesem alien beim denken zusah", wobei der alien jetzt nicht etwa der messias, sondern nur der besitzer einer videothek ...


jedenfalls werde ich es schaffen, beide bücher nicht fertigzulesen - und so etwas fällt mir seltsamerweise immer noch erstaunlich schwer. irgendetwas zwanghaftes verbirgt sich da tief in meinem wesen. wobei - ich gebe zu, dass ich auch gerne wäsche wasche.