Ich wollt mal was über Fußball schreiben ...
Nicht schon wieder Lobau, da wäre er doch erst gestern gewesen. Nein, der X wollte unbedingt in den Augarten. Nun ist es so, dass er dort wirklich nicht selten hinkommt. Geschweige denn die Mutter diesen Park nicht bestens kennte, die hat ja selber schon innerhalb der dicken Mauern jahrelang praktisch gewohnt. Aber als absolut leicht erreichbares und auch noch behindertengerechtes Ziel bei mittlerer Schwüle ist dieser wunderbare riesige Park meiner Kindheit durchaus noch tauglich.
Und – es gibt eine neue Sensation!
Warum eigentlich unbedingt in den Augarten, X?
Na, weil dort der Gerhard ist!
Ist das ein Freund von dir?
Nein, der ist doch erwachsen!
Und was macht der?
Na, der spielt mit uns! Jeden Tag!
Aha. Sag, kennt den der Papa?
Ich glaub nicht. Naja, oja. Aber du kennst ihn nicht!
Mhmmm …..Was spielt er denn mit euch?
Na, Fußball!
Aha.
Ja, der war einmal in Frankreich.
Aha.
Kaum sind wir angekommen, entdeckt der X den M. Das ist nun wirklich ein Freund von ihm, der mit einem anderen Kind und einem Mann schon Fußball spielt. Der Mann entpuppt sich als Kindesvater, und ist keinesfalls „der Gerhard“, der käme immer erst nach vier. Aha, denk ich mir, der kennt ihn also auch.
Da war es 15:10. 50 Minuten später machen wir uns auf die Suche. Weil es doch zwei Wiesen nebeneinander gibt – und auf einer der beiden müsse er sein. Ich wage einzuwerfen, dass er vielleicht selber grad Fußball schaut. Unmöglich, wird mir beschieden. Der Gerhard komme JEDEN Tag.
Und dann sehen wir ihn: Einen Mann, der ein bisschen wie ein Sandler aussieht, und offensichtlich nicht mehr alles so bewegen kann, wie er möchte. Das weiße Hemd hängt ihm ein bisschen aus der Hose, die Haare sind schon ein wenig grau und ein wenig schütter. Er steht inmitten zweier dreiköpfigen Jüngstfußballermannschaften (das Alter scheint mir zwischen drei und acht zu variieren), die der X und der M sofort verstärken.
Er versucht redlich, den Kindern irgendwie Fußballspielen („Doch nicht mit den Händen, X!“, „Du musst passen, H!“, und am öftesten: „Zu mir, zu mir!“) beizubringen. Die Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache, rennen praktisch ununterbrochen und sind auch schon sehr gut im dramatischen Zu-Boden-Fallen. "Der Gerhard" nimmt seine Trainertätigkeit absolut ernst. Er ist natürlich auch gleichzeitig Schiedsrichter, die Diskussionen, die wir in der nächsten eineinhalb Stunden mithören dürfen, sind eigentlich alle kabarettreif.
Er spielt ganz vorsichtig mit, jagt den Kleinen aber ununterbrochen den Ball ab, oder lässt sie das gegenseitig richtig gut üben. Oder auch nicht, ab und zu muss er nämlich einen Beleidigten am Spielfeldrand trösten. Oder ausrufen, dass jetzt „WM ist“. Und uns schnell erklären, dass das bei ihnen „jeder gegen jeden“ bedeutet. Oder spontan ein Elferschießen aus ca 4 Meter Entfernung ansagen. Oder einen Streitfall durch „Schere, Stein, Papier“ klären lassen. Oder dem Buben im Tor, der ununterbrochen verhandeln oder schwindeln will, sagen, dass er endlich mal still sein soll …
So schön sei Fußballschauen für sie noch nie gewesen, sagt die N. Ich versuche ganz unauffällig, mit dem Handy einen kleinen Film zu machen. Damit ich das irgendwie herzeigen kann. Weil es nicht ganz leicht zu beschreiben ist, was wir da gestern gesehen haben. Genauso wenig wie mein Gefühl: Irgendwas zwischen ein bisschen belustigt, ein bisschen gerührt, und ein bisschen stolz drauf, wie sich mein Kind da fußballtechnisch entwickelt hat.
Und – es gibt eine neue Sensation!
Warum eigentlich unbedingt in den Augarten, X?
Na, weil dort der Gerhard ist!
Ist das ein Freund von dir?
Nein, der ist doch erwachsen!
Und was macht der?
Na, der spielt mit uns! Jeden Tag!
Aha. Sag, kennt den der Papa?
Ich glaub nicht. Naja, oja. Aber du kennst ihn nicht!
Mhmmm …..Was spielt er denn mit euch?
Na, Fußball!
Aha.
Ja, der war einmal in Frankreich.
Aha.
Kaum sind wir angekommen, entdeckt der X den M. Das ist nun wirklich ein Freund von ihm, der mit einem anderen Kind und einem Mann schon Fußball spielt. Der Mann entpuppt sich als Kindesvater, und ist keinesfalls „der Gerhard“, der käme immer erst nach vier. Aha, denk ich mir, der kennt ihn also auch.
Da war es 15:10. 50 Minuten später machen wir uns auf die Suche. Weil es doch zwei Wiesen nebeneinander gibt – und auf einer der beiden müsse er sein. Ich wage einzuwerfen, dass er vielleicht selber grad Fußball schaut. Unmöglich, wird mir beschieden. Der Gerhard komme JEDEN Tag.
Und dann sehen wir ihn: Einen Mann, der ein bisschen wie ein Sandler aussieht, und offensichtlich nicht mehr alles so bewegen kann, wie er möchte. Das weiße Hemd hängt ihm ein bisschen aus der Hose, die Haare sind schon ein wenig grau und ein wenig schütter. Er steht inmitten zweier dreiköpfigen Jüngstfußballermannschaften (das Alter scheint mir zwischen drei und acht zu variieren), die der X und der M sofort verstärken.
Er versucht redlich, den Kindern irgendwie Fußballspielen („Doch nicht mit den Händen, X!“, „Du musst passen, H!“, und am öftesten: „Zu mir, zu mir!“) beizubringen. Die Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache, rennen praktisch ununterbrochen und sind auch schon sehr gut im dramatischen Zu-Boden-Fallen. "Der Gerhard" nimmt seine Trainertätigkeit absolut ernst. Er ist natürlich auch gleichzeitig Schiedsrichter, die Diskussionen, die wir in der nächsten eineinhalb Stunden mithören dürfen, sind eigentlich alle kabarettreif.
Er spielt ganz vorsichtig mit, jagt den Kleinen aber ununterbrochen den Ball ab, oder lässt sie das gegenseitig richtig gut üben. Oder auch nicht, ab und zu muss er nämlich einen Beleidigten am Spielfeldrand trösten. Oder ausrufen, dass jetzt „WM ist“. Und uns schnell erklären, dass das bei ihnen „jeder gegen jeden“ bedeutet. Oder spontan ein Elferschießen aus ca 4 Meter Entfernung ansagen. Oder einen Streitfall durch „Schere, Stein, Papier“ klären lassen. Oder dem Buben im Tor, der ununterbrochen verhandeln oder schwindeln will, sagen, dass er endlich mal still sein soll …
So schön sei Fußballschauen für sie noch nie gewesen, sagt die N. Ich versuche ganz unauffällig, mit dem Handy einen kleinen Film zu machen. Damit ich das irgendwie herzeigen kann. Weil es nicht ganz leicht zu beschreiben ist, was wir da gestern gesehen haben. Genauso wenig wie mein Gefühl: Irgendwas zwischen ein bisschen belustigt, ein bisschen gerührt, und ein bisschen stolz drauf, wie sich mein Kind da fußballtechnisch entwickelt hat.
la-mamma - 27. Jun, 14:01
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