wie man nicht politikerin wird
es ist schon ein paar jahre her, da rief mich im büro eine manuela s. an. was sie denn wolle, verriet sie unserer im allgemeinen doch recht neugierigen sekretärin nicht.
ob ich mich an sie erinnere, wir seien doch gemeinsam in die wasagasse ...? ja, ich erinnerte mich. an eine große, ein wenig ungeschlachte pubertierende mit "schlafzimmerblick" und reichlich schwierigkeiten dem damals gar nicht so anspruchslosen unterricht zu folgen.
sie hätte eine wunderbare tochter, die sei grad 12, ob ich denn auch kinder ...? ja, hätte ich auch, bisschen älter, damals noch nur einen buben.
sie wäre glücklich geschieden, ob ich denn auch ...? ja, wäre ich auch, und sogar auch in frieden - das sei ja auch für die kinder viel besser ...
wäre gar nicht so leicht gewesen, mich zu finden, ich hätte ja gar nicht mehr meinen mädchennamen, aber sie hieße ja jetzt auch ...
was will die denn? fragte ich mich. denn befreundet waren wir nie, und mein jetziger name ist so ziemlich das anonymste, wie man in d oder ö heißen kann.
ich bin auch nur sehr bescheiden berühmt, wenn sie nicht gerade arbeitsunfälle oder berufskrankheiten ausgewertet brauchen, werden sie mich nicht kennen. außer sie kennen mich wirklich.
frau manuela tat das nicht. denn ihre nächste frage haute mich um.
"weißt du, ich hab jetzt einen superjob!", erzählte sie ungefragt weiter. "ich arbeite für die fpö!" richtig stolz war sie da drauf. und sie setzte ansatzlos fort: "und - magst du auch bei uns mitmachen?"
das gespräch war beendet. mir scheint, mit ihr ist es ein wenig niedergegangen. und mit der fpö geht es hoch. wenigstens ohne mich.
la-mamma - 27. Jul, 21:40
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