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Liebe Maria,
ich weiß gar nicht, wie lange wir beide einander schon kennen, Du bist wie eine Schwester für mich und ganz sicher einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Du bist auch diejenige, zu der ich immer das meiste Vertrauen hatte und habe, der Mensch, vor dem ich mich mit meinen Selbstlügen konfrontieren kann und bei dem ich am allermeisten von allen danach trachte, wahr zu bleiben. Früher warst du da auch durchaus die einzige, mittlerweile bin ich auch zu anderen ehrlicher geworden.
Aber ich hab es oft genug "gewagt zu lügen", ganz sicher nicht nur deshalb, weil mir die Gottesfurcht so gänzlich abgekommen ist.
Ich find es schön, dass Du mir als Kind gerade diesen Spruch da hinein geschrieben hast, in einer fast ernsthaft schönen Schrift, die sich in unseren unendlichen vielen Briefen während des Schuljahres im Lauf der Jahre doch ein wenig verschliffen hat.
Mit Dir hab ich die ersten Rätsel verfasst, die meine kleine Schwester, die wir nie dabei haben wollten (aber natürlich mussten) zu lösen hatte, mit Dir hab ich das erste Gedicht verfasst, das uns beim Bademeister (der sehr seltsam war und dessen Loblied wir leicht satirisch anstimmten) zwei Eis verschafft hat, geschrieben und Du hast mir 40 Jahre später (!) die Angst vorm ersten Auftritt mit einem eigenen Text (wie mittlerweile vielen anderen auch jegliches Lampenfieber) genommen.
So zwischendurch einfach auch einmal hier Danke.
Für alles.
la-mamma - 8. Jul, 14:30
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