Donnerstag, 2. Juli 2015

nütz aus deine jugend

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Nichts kommt jemals wieder, also sollte man alle Zeit, die man hat nützen, oder?

Fragt sich nur womit …

In dem Spruch steht aber nicht nützen, sondern ausnützen. Und damit komm ich zu meiner Geschichte.

Mit der Michi hat mich wenig verbunden, außer dass sie von mir meine zweitbeste Freundin T „geerbt“ hat. Die wäre in der ersten Klasse nämlich eigentlich am liebsten meine beste Freundin gewesen. Seltsamerweise ist sie das, nachdem die Bettina weggezogen ist, und ich darüber auch sehr traurig war, nicht geworden. Vielleicht hab ich von der T deshalb nicht einmal einen Eintrag in mein Stammbuch bekommen.

Dabei hat sich die T ein Jahr lang wirklich bemüht. Wir hatten dreiviertel unseres Heimwegs gemeinsam – und dabei eine ganz feste Reihenfolge: Als erstes gingen wir zum Fleischhauer und die T kaufte uns jeder eine Wurstsemmel. Die hatten wir bis zur Straßenbahnstation aufgegessen. Im gegenüberliegenden Eissalon von T´s Großmutter bekamen wir dann jede eine Tüte spendiert, bevor wir eine Station mit dem Ringwagen fuhren.
Beim Umsteigen ließen wir dann mindestens 5 Straßenbahnen vorbeifahren, denn ich hätte beide Anschlusslinien nehmen können, die T aber nur eine davon. Wahrscheinlich wollten wir uns aber nur länger unterhalten.
Bei T´s Station stiegen wir manchmal noch beide aus, und aßen noch ein Eis aus dem dortigen Eissalon. Für die T war das das Mittagessen, denn sie musste ihre Nachmittage allein zu Hause verbringen. Deshalb hatte sie auch immer so viel Taschengeld. Ich fuhr weiter und aß – durchaus mit Appetit - alles, was meine Mutter gekocht hatte.

Der einzige Nachteil meines überlangen Heimwegs war, dass mich meine Mutter in der Früh entsprechend zeitig losschickte.

Die T ist mir zwar nicht persönlich, aber indirekt noch ein paar Mal wiederbegegnet. Als erstes hat mich ihr Vater, ein gar nicht so unberühmter Trainer seiner zufällig am selben Ort wie ich wohnenden gar nicht so unberühmten damaligen Fußballmannschaft vorgestellt. Das hat mich sehr erheitert, weil die Rollen da irgendwie vertauscht waren. Sympathischerweise war er nämlich sehr viel stolzer auf seine Tochter als auf die Kicker.
Wieder viel später ist mir ihr Name auf Unterlagen meines Exmanns aufgefallen. Der hatte sie dann als sehr nette Kollegin.
Nach weiteren zehn Jahren haben wir ein wenig hin- und hergemailt. Die T hat berufsbegleitend gleich zwei gar nicht einfache Studien absolviert. Ob sie noch mit der Michi befreundet ist, hab ich sie nicht gefragt.
1965 mal angeklickt. oder gar gelesen?

hier fehlt was;-)

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