sentimental journey
beim wegfahren sah ich als letztes im ort den sohn des einstigen bürgermeisters rauchend am balkon stehen. wenn der vor 25 jahren auch schon so dick gewesen wär, hätt ich mir eine menge liebeskummer erspart.
wie so oft hatten wir dort weiße ostern. wie gar nicht mehr oft, hab ich wieder einmal eine nacht in der mir seit längerem gehörenden, mir allerdings nicht sehr gefallenden, haushälfte verbracht.
erschrocken bin ich, wie traurig mein papa in der früh ohne seine zähne aussieht. dabei ist er einer der gepflegtesten alten männer, die ich kenne.
sie finge an sich zu verabschieden, sagte meine mutter, wir würden ja eh alles in zwei jahren verkaufen. wie sie da drauf käme, davon sei doch überhaupt keine rede.
den ganzen gestrigen tag kein böses wort, so gefreut haben sich meine eltern, dass ich doch gekommen bin. in wien wohnen wir im selben haus, es ist also nicht so, dass ich sie selten sehen würde.
das ganze haus haben meine schwester und überhaupt nur übernommen, weil mein vater es verkaufen wollte. der hängt nämlich nicht ganz so dran wie meine mutter. abgesehen davon würden wir es wahrscheinlich eher verschenken müssen.
eine einzige freundin aus kindertagen war auch da, die hat ihre schon verwitwete mutter hinausgebracht. dabei waren wir noch vor ungefähr 10 jahren sogar einmal zufällig zu acht, davon grad fast alle geschieden und alle mit den jeweiligen enkelkindern in ähnlichen jahrgängen.
das interesse an siebzigerjahrereihenhauskästen ohne keller und dach, dafür erst heuer komplett eingefroren und mit handtuchgroßem garten und miserabler verkehrsanbindung wird endenwollend sein. meine vorfreude die 70 km dorthin wieder wesentlich öfter zurücklegen zu müssen ist es auch.
beim spazierengehen haben wir in eisiger kälte froschlaich, kaulquappen und zwei feuersalamander entdeckt. und vom grausamen schicksal der bergbauernfamilie s. erfahren, die der sohn zugunsten eines liftwartjobs und einer kellnerin in salzburg - gleich nachdem er den bereits an ihn übergebenen hof verkauft hatte - verlassen hat.
du bleibst nicht bis montag? mama, ich hab doch am telefon zu dir gesagt, dass ich vielleicht über nacht bleib und spätestens sonntag mittag zurückfahre! es ist sonntag abend geworden.
der frieden war heute früh schon schwerer aufrecht zu erhalten, meinem vater ist zur unzeit ein schuhband gerissen, eine bekannte musste beim auto für die kirche warten und irgendwas drittes hab ich schon verdrängt. bei der freundin wär es wahrscheinlich entspannender gewesen.
ich will gar nicht daran denken, WARUM ich die strecke wieder fahren werde müssen. und warum meine mutter das auch noch für schon in zwei jahren annimmt.
wie so oft hatten wir dort weiße ostern. wie gar nicht mehr oft, hab ich wieder einmal eine nacht in der mir seit längerem gehörenden, mir allerdings nicht sehr gefallenden, haushälfte verbracht.
erschrocken bin ich, wie traurig mein papa in der früh ohne seine zähne aussieht. dabei ist er einer der gepflegtesten alten männer, die ich kenne.
sie finge an sich zu verabschieden, sagte meine mutter, wir würden ja eh alles in zwei jahren verkaufen. wie sie da drauf käme, davon sei doch überhaupt keine rede.
den ganzen gestrigen tag kein böses wort, so gefreut haben sich meine eltern, dass ich doch gekommen bin. in wien wohnen wir im selben haus, es ist also nicht so, dass ich sie selten sehen würde.
das ganze haus haben meine schwester und überhaupt nur übernommen, weil mein vater es verkaufen wollte. der hängt nämlich nicht ganz so dran wie meine mutter. abgesehen davon würden wir es wahrscheinlich eher verschenken müssen.
eine einzige freundin aus kindertagen war auch da, die hat ihre schon verwitwete mutter hinausgebracht. dabei waren wir noch vor ungefähr 10 jahren sogar einmal zufällig zu acht, davon grad fast alle geschieden und alle mit den jeweiligen enkelkindern in ähnlichen jahrgängen.
das interesse an siebzigerjahrereihenhauskästen ohne keller und dach, dafür erst heuer komplett eingefroren und mit handtuchgroßem garten und miserabler verkehrsanbindung wird endenwollend sein. meine vorfreude die 70 km dorthin wieder wesentlich öfter zurücklegen zu müssen ist es auch.
beim spazierengehen haben wir in eisiger kälte froschlaich, kaulquappen und zwei feuersalamander entdeckt. und vom grausamen schicksal der bergbauernfamilie s. erfahren, die der sohn zugunsten eines liftwartjobs und einer kellnerin in salzburg - gleich nachdem er den bereits an ihn übergebenen hof verkauft hatte - verlassen hat.
du bleibst nicht bis montag? mama, ich hab doch am telefon zu dir gesagt, dass ich vielleicht über nacht bleib und spätestens sonntag mittag zurückfahre! es ist sonntag abend geworden.
der frieden war heute früh schon schwerer aufrecht zu erhalten, meinem vater ist zur unzeit ein schuhband gerissen, eine bekannte musste beim auto für die kirche warten und irgendwas drittes hab ich schon verdrängt. bei der freundin wär es wahrscheinlich entspannender gewesen.
ich will gar nicht daran denken, WARUM ich die strecke wieder fahren werde müssen. und warum meine mutter das auch noch für schon in zwei jahren annimmt.
la-mamma - 8. Apr, 18:49
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
599 mal angeklickt. oder gar gelesen?