mal was andres (22)
Markus ist ein lieber Kerl. Das gibt es noch - auch unter Bullen! Sonst wäre ich nicht mit ihm zusammen. Meistens erzählt er mir nichts mehr aus dem Dienst. Dabei ist manches richtig witzig.
Meine Lieblingsgeschichte ist, wie ein Kollege (sic!) einen Bank überfiel. Vorher rief er am Kommissariat an, um alle verfügbaren Einsatzwägen zu einem anderen Tatort zu lotsen. Leider vergaß er dabei, seine Stimme zu verstellen. Der Bankraub gelang, gefasst haben sie ihn trotzdem bald ...
Aber ich schweife ab, ich will ja etwas ganz anderes loswerden. Gestern passierte Markus ein ganz anderer Zufall. Ein Grazer Anwalt meldete eine Betrügerin, viel wusste er eigentlich nicht von ihr, aber er nannte genau den Namen der armen Frau, die Markus erst vor Kurzem in die Psychiatrie schicken musste. Die würden sie auch nicht lange suchen müssen, gleich morgen Nachmittag , wenn er wieder Dienst hätte, würde er hinfahren.
Wieso hat er mir das erzählt? Ich kenne ihn ziemlich gut. Deshalb habe ich mich heute früh krank gemeldet und fuhr nach Steinhof. Um mir selbst ein Bild zu machen. Sozusagen.
Ich wurde ohne besondere Umstände zu Frau Werner gebracht. Sie schien ein bisschen müde, aber nicht paranoid. Ich kann das beurteilen, schließlich bin ich Sozialarbeiterin, da kommt mir auch vieles unter.
Die Ärzte wollten ihr nicht zuhören. Ich schon. Es war wie ein Gespräch mit einer Freundin. Saskia, sagte sie zu mir, glaub mir, ich habe keine Ahnung was da gespielt wird. Ich glaubte ihr.
Und dann rückte ich damit heraus, warum ich eigentlich da war.
- Morgen kommt die Polizei!
- Die haben mich hierher gebracht!
- Ich weiß, aber - was ist die Alternative?
Eine halbe Stunde später riefen wir nach der behandelnden Neurologin.
- Sie sind also die Schwester von Frau Werner?
- Ja, ich habe mir schon große Sorgen um sie gemacht!
- Wieso haben Sie uns nicht gesagt, dass wir Ihre Schwester verständigen sollen?
- Sie haben mich nicht gefragt!
- Ist Ihnen bewusst, dass Ihre Schwester weiterhin schwere Medikamente einnehmen muss?
- Selbstverständlich, ich sorge dafür! Iris kann ein paar Tage zu mir kommen, um Ruhe zu finden!
Und dann schrieb sie den Entlassungsbrief!
- Was willst du jetzt machen, Iris?
- Abhauen, so schnell ich kann! Du hast was gut bei mir!
- Wohin willst du?
- Saskia, ich erzähl´s dir lieber nicht, dein Freund ist doch -
- Ok, aber da - ich schreib dir meine e-mail auf - für den Notfall!
Sie hat mich fest zum Abschied umarmt. Wie eine richtige Freundin.
Meine Lieblingsgeschichte ist, wie ein Kollege (sic!) einen Bank überfiel. Vorher rief er am Kommissariat an, um alle verfügbaren Einsatzwägen zu einem anderen Tatort zu lotsen. Leider vergaß er dabei, seine Stimme zu verstellen. Der Bankraub gelang, gefasst haben sie ihn trotzdem bald ...
Aber ich schweife ab, ich will ja etwas ganz anderes loswerden. Gestern passierte Markus ein ganz anderer Zufall. Ein Grazer Anwalt meldete eine Betrügerin, viel wusste er eigentlich nicht von ihr, aber er nannte genau den Namen der armen Frau, die Markus erst vor Kurzem in die Psychiatrie schicken musste. Die würden sie auch nicht lange suchen müssen, gleich morgen Nachmittag , wenn er wieder Dienst hätte, würde er hinfahren.
Wieso hat er mir das erzählt? Ich kenne ihn ziemlich gut. Deshalb habe ich mich heute früh krank gemeldet und fuhr nach Steinhof. Um mir selbst ein Bild zu machen. Sozusagen.
Ich wurde ohne besondere Umstände zu Frau Werner gebracht. Sie schien ein bisschen müde, aber nicht paranoid. Ich kann das beurteilen, schließlich bin ich Sozialarbeiterin, da kommt mir auch vieles unter.
Die Ärzte wollten ihr nicht zuhören. Ich schon. Es war wie ein Gespräch mit einer Freundin. Saskia, sagte sie zu mir, glaub mir, ich habe keine Ahnung was da gespielt wird. Ich glaubte ihr.
Und dann rückte ich damit heraus, warum ich eigentlich da war.
- Morgen kommt die Polizei!
- Die haben mich hierher gebracht!
- Ich weiß, aber - was ist die Alternative?
Eine halbe Stunde später riefen wir nach der behandelnden Neurologin.
- Sie sind also die Schwester von Frau Werner?
- Ja, ich habe mir schon große Sorgen um sie gemacht!
- Wieso haben Sie uns nicht gesagt, dass wir Ihre Schwester verständigen sollen?
- Sie haben mich nicht gefragt!
- Ist Ihnen bewusst, dass Ihre Schwester weiterhin schwere Medikamente einnehmen muss?
- Selbstverständlich, ich sorge dafür! Iris kann ein paar Tage zu mir kommen, um Ruhe zu finden!
Und dann schrieb sie den Entlassungsbrief!
- Was willst du jetzt machen, Iris?
- Abhauen, so schnell ich kann! Du hast was gut bei mir!
- Wohin willst du?
- Saskia, ich erzähl´s dir lieber nicht, dein Freund ist doch -
- Ok, aber da - ich schreib dir meine e-mail auf - für den Notfall!
Sie hat mich fest zum Abschied umarmt. Wie eine richtige Freundin.
la-mamma - 19. Aug, 08:00
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