mal was andres (1)...
Diesmal habe ich ein gutes Gefühl. Kein Mann, keine Kinder, alles überschaubar. Ich habe sie am späten Nachmittag entdeckt, ihr Büro liegt ein wenig unter Straßenniveau, niemand zieht dort die Vorhänge zu.
Die ersten Nächte sind am anstrengendsten. Meine taube Mutter denkt, mein Freund sei in der Stadt, wenn ich nicht heim komme.
Bei ihr war ich mir schon nach wenigen Tagen sicher, sie verlässt ihre Wohnung immer um viertel acht. Am Weg zur U-Bahnstation öffnet sie ihre Handtasche noch einmal und kontrolliert, ob sie ihr Handy dabei hat.
Ihre letzten ausgehenden Anrufe waren vier Mal Marianne, drei Mal Susi G und zwei Mal Petra. Keine Eltern. Die SMS und die ausgehenden Gespräche gingen sich beim ersten "Ausborgen" nicht mehr aus, schließlich musste ich das Handy ja noch rechtzeitig zurück legen.
Sie steigt ein Mal um, manchmal kauft sie sich dabei ein gefülltes Weckerl. Wenn sie zu Mittag Essen geht, kauft sie nichts.
Was sie an ihrem Schreibtisch macht, ist mir egal, ich werde schriftlich kündigen.
Ihre Freundinnen trifft sie im Kaffeehaus. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich sie weg locken werde. Ein paar e-mails habe ich schon entworfen, selbstverständlich ohne Rechtschreibfehler und in einem sehr gepflegten Deutsch. Sie wird sich auf einen Kurzurlaub einlassen.
Während ihrer Arbeitszeit sitze ich gerne auf der kleinen Bank schräg gegenüber, wenn das Wetter es erlaubt. Ich lese viel, nach jeder halben Seite werfe ich einen Blick auf den Firmeneingang. Gegen 16 Uhr etwas öfter.
Ich habe bereits sechs Kleider, die fast so aussehen wie ihre. Demnächst gehe ich zum Frisör, meine Haare sind zum Glück heller, Bleichmittel mag ich nicht.
Ihre Schlüssel habe ich schon, die Wohnung ist klein und ordentlich. Ein bisschen zu viel Nippes, aber der ist schnell entsorgt. Es gibt keinen Hausmeister, es kommt nur jeden Montag eine Reinigungsfirma. Ihren rechten Nachbarn halte ich für einen Vietnamesen, gegenüber wohnen Studenten. Es ist ein großes Haus. Anfangs werde ich die Stiegen steigen, statt den Lift zu benützen, und ich werde wenig ausgehen.
Finden Sie nicht auch, das man gegen Ende dreißig seine eigenen vier Wände haben sollte?
Die ersten Nächte sind am anstrengendsten. Meine taube Mutter denkt, mein Freund sei in der Stadt, wenn ich nicht heim komme.
Bei ihr war ich mir schon nach wenigen Tagen sicher, sie verlässt ihre Wohnung immer um viertel acht. Am Weg zur U-Bahnstation öffnet sie ihre Handtasche noch einmal und kontrolliert, ob sie ihr Handy dabei hat.
Ihre letzten ausgehenden Anrufe waren vier Mal Marianne, drei Mal Susi G und zwei Mal Petra. Keine Eltern. Die SMS und die ausgehenden Gespräche gingen sich beim ersten "Ausborgen" nicht mehr aus, schließlich musste ich das Handy ja noch rechtzeitig zurück legen.
Sie steigt ein Mal um, manchmal kauft sie sich dabei ein gefülltes Weckerl. Wenn sie zu Mittag Essen geht, kauft sie nichts.
Was sie an ihrem Schreibtisch macht, ist mir egal, ich werde schriftlich kündigen.
Ihre Freundinnen trifft sie im Kaffeehaus. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich sie weg locken werde. Ein paar e-mails habe ich schon entworfen, selbstverständlich ohne Rechtschreibfehler und in einem sehr gepflegten Deutsch. Sie wird sich auf einen Kurzurlaub einlassen.
Während ihrer Arbeitszeit sitze ich gerne auf der kleinen Bank schräg gegenüber, wenn das Wetter es erlaubt. Ich lese viel, nach jeder halben Seite werfe ich einen Blick auf den Firmeneingang. Gegen 16 Uhr etwas öfter.
Ich habe bereits sechs Kleider, die fast so aussehen wie ihre. Demnächst gehe ich zum Frisör, meine Haare sind zum Glück heller, Bleichmittel mag ich nicht.
Ihre Schlüssel habe ich schon, die Wohnung ist klein und ordentlich. Ein bisschen zu viel Nippes, aber der ist schnell entsorgt. Es gibt keinen Hausmeister, es kommt nur jeden Montag eine Reinigungsfirma. Ihren rechten Nachbarn halte ich für einen Vietnamesen, gegenüber wohnen Studenten. Es ist ein großes Haus. Anfangs werde ich die Stiegen steigen, statt den Lift zu benützen, und ich werde wenig ausgehen.
Finden Sie nicht auch, das man gegen Ende dreißig seine eigenen vier Wände haben sollte?
la-mamma - 29. Jul, 21:08
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