lieber xaver! (1)
nun bist du also ein jahr bei uns und hast uns schon eine menge beigebracht! zb. dass dir wirklich alles schmeckt, was wir dir vorsetzen und noch mehr das, was wir dir eigentlich noch nicht vorsetzen wollten. dass du dich in jeder art von wasser, von eiskalt bis kuschelig badewannenwarm, ausgesprochen wohlfühlst. oder dass du keine wintersachen angezogen bekommen magst, obwohl du danach ausgesprochen gerne draußen bist. dass du wohl ein ein kleiner löwenzahn bist, und ziemlich sicher keine orchidee.
ab und zu zeigst du uns deine zuneigung durch verdrehen unserer nasen oder unerwartet kräftige bisse mit deinen sechs zähnen, außerdem kannst du schon sehr gut winken und den kopf schütteln. du betörst alle in der straßenbahn, lächelst sie solange an, bis sie endlich reagieren. du wickelst sogar deine großmutter mütterlicherseits um den finger, auch wenn die sich das vorher partout nicht vorstellen konnte.
unseren schlafrhythmus hast du neu definiert, du bestehst energisch darauf, dass einer deiner elternteile (ok, mittlerweile fast ausschließlich dein vater) nachts um halbelf, halbdrei und halbsechs an dein bett eilt, während du uns zwischen 10 und 11 am vormittag garantiert nicht vermisst. darüber hinaus legst du immer noch wert auf eine art rollenden schlaf am nachmittag, anscheinend je kälter je länger.

am meisten hängst du an den lippen deines großen bruders, und ich habe schon lang den verdacht, dass du nur mehr vortäuscht, kein wort zu verstehen. wie es zur restfamilie trefflich passt, kann dich jeder mit headbangen ganz besonders erfreuen, und deine art auf unser klavier einzudreschen, darf als vielversprechend eingeordnet werden.
dein vater und ich sind leider im letzten jahr draufgekommen, dass wir sehr unterschiedliche auffassungen haben. ich zum beispiel würde dir am liebsten prinzipiell ein halstuch umbinden, dein vater will dich bei minus fünf grad nicht einmal mit fäustlingen quälen. babysprache zu verwenden würde mir wiederum nie in den sinn kommen, zeitweilig werde aber sogar ich in diesem neuen idiom angeredet. dein vater spielt seine ausdauer beim herumtragen aus, ich hingegen zeige dir dasselbe bilderbuch auch zum fünften mal in einer viertelstunde. insofern hoffe ich, dass wir unsere defizite doch ein wenig ausgeglichen haben. aber es war durchaus gewöhnungsbedürftig, von einer "hobbybeziehung" auf familie umzusteigen.
und ab morgen wird ja wieder vieles anders. ein bisschen loslassen werde ich müssen, was mich nicht freut und auf deinen vater werd ich mich noch mehr verlassen müssen, was mich schon freut. trotzdem will ich alles so gut wie möglich mitkriegen. wenn du dein erstes wort außer mamamamama sagst. wenn du deine ersten schritte alleine machst. wenn ..., ach kind, ich lass mich einfach überraschen ...
ab und zu zeigst du uns deine zuneigung durch verdrehen unserer nasen oder unerwartet kräftige bisse mit deinen sechs zähnen, außerdem kannst du schon sehr gut winken und den kopf schütteln. du betörst alle in der straßenbahn, lächelst sie solange an, bis sie endlich reagieren. du wickelst sogar deine großmutter mütterlicherseits um den finger, auch wenn die sich das vorher partout nicht vorstellen konnte.
unseren schlafrhythmus hast du neu definiert, du bestehst energisch darauf, dass einer deiner elternteile (ok, mittlerweile fast ausschließlich dein vater) nachts um halbelf, halbdrei und halbsechs an dein bett eilt, während du uns zwischen 10 und 11 am vormittag garantiert nicht vermisst. darüber hinaus legst du immer noch wert auf eine art rollenden schlaf am nachmittag, anscheinend je kälter je länger.

am meisten hängst du an den lippen deines großen bruders, und ich habe schon lang den verdacht, dass du nur mehr vortäuscht, kein wort zu verstehen. wie es zur restfamilie trefflich passt, kann dich jeder mit headbangen ganz besonders erfreuen, und deine art auf unser klavier einzudreschen, darf als vielversprechend eingeordnet werden.
dein vater und ich sind leider im letzten jahr draufgekommen, dass wir sehr unterschiedliche auffassungen haben. ich zum beispiel würde dir am liebsten prinzipiell ein halstuch umbinden, dein vater will dich bei minus fünf grad nicht einmal mit fäustlingen quälen. babysprache zu verwenden würde mir wiederum nie in den sinn kommen, zeitweilig werde aber sogar ich in diesem neuen idiom angeredet. dein vater spielt seine ausdauer beim herumtragen aus, ich hingegen zeige dir dasselbe bilderbuch auch zum fünften mal in einer viertelstunde. insofern hoffe ich, dass wir unsere defizite doch ein wenig ausgeglichen haben. aber es war durchaus gewöhnungsbedürftig, von einer "hobbybeziehung" auf familie umzusteigen.
und ab morgen wird ja wieder vieles anders. ein bisschen loslassen werde ich müssen, was mich nicht freut und auf deinen vater werd ich mich noch mehr verlassen müssen, was mich schon freut. trotzdem will ich alles so gut wie möglich mitkriegen. wenn du dein erstes wort außer mamamamama sagst. wenn du deine ersten schritte alleine machst. wenn ..., ach kind, ich lass mich einfach überraschen ...
la-mamma - 31. Jan, 12:48
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