das märchen vom glück
Es war ein Mal ein junger Mann in China, der ruderte auf einem kleinen Boot einen Flüßchen entlang, als sich plötzlich drei schwarze Vögel bei ihm am Bootsrand niederließen.
„Wir können dir deine Wünsche erfüllen!“, sprach der größte der Vögel, „was ist es, was du am meisten willst?“ Der junge Mann dachte nicht lang nach: „Ein langes Leben!“ „Hör mir gut zu!“, erwiderte da der größte Vogel, „ich bin dein Tod! Du weißt nicht, wann ich wiederkomme – verbring also jeden Tag so, als wäre es dein letzter! So wird dir dein Leben sicher nicht zu kurz werden!“ Kaum hatte er fertig gesprochen, erhob er sich schon und flog davon.
Nun wollte der zweite Vogel wissen, was er denn für den jungen Mann tun könne. „Ich will nicht mehr allein sein!“, seufzte der junge Mann. „Ach, das ist ja überhaupt kein Problem! Wir Vögel sind schließlich überall – auf Wiedersehen!“ Und auch der zweite Vogel breitete seine Schwingen aus und flog davon.
Der dritte Vogel, der allerkleinste, saß noch an der Reling und wartete. Und wartete. Auf einmal rief der Mann recht laut: „Ich will glücklich sein!“ Da schüttelte der kleine Vogel ein wenig seinen Kopf: „Ich könnte wohl schon dein Glück werden – aber eines solltest du wissen: Es ist sehr schwer, einen Vogel festzuhalten! Willst du dir nicht vielleicht etwas anderes wünschen?“ Der junge Mann wunderte sich: „Das geht, ich hab meine Chance nicht vertan?“ „Aber nein, wir sind hier in einem modernen Märchen!“ „Na gut, dann will ich zufrieden sein!“ sagte der junge Mann viel leiser. „Weit besser gewünscht!“ freute sich der kleinste Vogel. Er erklärte dem jungen Mann, dass er jeden Abend seine Sorgen in seinen Korb packen und den unbedingt immer hinter sich stellen solle. Und dann flog auch er davon.
Sechzig Jahre später ruderte ein alter Mann in einem großen Boot auf einem ruhigen, breiten Fluß, als sich ein kleiner Vogel näherte: „Wie schön leer dein Korb ist!“, zwitscherte der, „erkennst du mich wieder?“ „Jedes Mal hab ich dich erkannt“, rief da der alte Mann, „als ich meine Frau das erste Mal sah, als meine sechs Kinder geboren wurden – und nie hab ich versucht, dich festzuhalten!“ Stattdessen hatte er wirklich den Rat befolgt, sich seine Sorgen nie von vorne anzusehen. „Du hast es gut gemacht“, meinte da der kleine Vogel, „und jetzt setze ich mich ein wenig hinter deinen Rücken!“
Ein paar Minuten später kam der zweite Vogel an. „Ich war wahrlich nicht allein“, sprach ihn der alte Mann an, „bis meine Frau gestorben ist und meine Kinder sich aufmachten, die Welt zu entdecken! Und immer wusste ich: So wie die Vögel nicht zu zählen sind, so viele Menschen gibt es wohl auch!“ „Das hast du dir gut überlegt!“, antwortete ihm der zweite Vogel, „und jetzt werde ich bei dir bleiben, damit du noch mehr Gesellschaft hast!“
Und der alte Mann lächelte und begrüßte den letzten Vogel.
„Wir können dir deine Wünsche erfüllen!“, sprach der größte der Vögel, „was ist es, was du am meisten willst?“ Der junge Mann dachte nicht lang nach: „Ein langes Leben!“ „Hör mir gut zu!“, erwiderte da der größte Vogel, „ich bin dein Tod! Du weißt nicht, wann ich wiederkomme – verbring also jeden Tag so, als wäre es dein letzter! So wird dir dein Leben sicher nicht zu kurz werden!“ Kaum hatte er fertig gesprochen, erhob er sich schon und flog davon.
Nun wollte der zweite Vogel wissen, was er denn für den jungen Mann tun könne. „Ich will nicht mehr allein sein!“, seufzte der junge Mann. „Ach, das ist ja überhaupt kein Problem! Wir Vögel sind schließlich überall – auf Wiedersehen!“ Und auch der zweite Vogel breitete seine Schwingen aus und flog davon.
Der dritte Vogel, der allerkleinste, saß noch an der Reling und wartete. Und wartete. Auf einmal rief der Mann recht laut: „Ich will glücklich sein!“ Da schüttelte der kleine Vogel ein wenig seinen Kopf: „Ich könnte wohl schon dein Glück werden – aber eines solltest du wissen: Es ist sehr schwer, einen Vogel festzuhalten! Willst du dir nicht vielleicht etwas anderes wünschen?“ Der junge Mann wunderte sich: „Das geht, ich hab meine Chance nicht vertan?“ „Aber nein, wir sind hier in einem modernen Märchen!“ „Na gut, dann will ich zufrieden sein!“ sagte der junge Mann viel leiser. „Weit besser gewünscht!“ freute sich der kleinste Vogel. Er erklärte dem jungen Mann, dass er jeden Abend seine Sorgen in seinen Korb packen und den unbedingt immer hinter sich stellen solle. Und dann flog auch er davon.
Sechzig Jahre später ruderte ein alter Mann in einem großen Boot auf einem ruhigen, breiten Fluß, als sich ein kleiner Vogel näherte: „Wie schön leer dein Korb ist!“, zwitscherte der, „erkennst du mich wieder?“ „Jedes Mal hab ich dich erkannt“, rief da der alte Mann, „als ich meine Frau das erste Mal sah, als meine sechs Kinder geboren wurden – und nie hab ich versucht, dich festzuhalten!“ Stattdessen hatte er wirklich den Rat befolgt, sich seine Sorgen nie von vorne anzusehen. „Du hast es gut gemacht“, meinte da der kleine Vogel, „und jetzt setze ich mich ein wenig hinter deinen Rücken!“
Ein paar Minuten später kam der zweite Vogel an. „Ich war wahrlich nicht allein“, sprach ihn der alte Mann an, „bis meine Frau gestorben ist und meine Kinder sich aufmachten, die Welt zu entdecken! Und immer wusste ich: So wie die Vögel nicht zu zählen sind, so viele Menschen gibt es wohl auch!“ „Das hast du dir gut überlegt!“, antwortete ihm der zweite Vogel, „und jetzt werde ich bei dir bleiben, damit du noch mehr Gesellschaft hast!“
Und der alte Mann lächelte und begrüßte den letzten Vogel.
la-mamma - 20. Jan, 12:37
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