the-patchwork-family ... : Rubrik:projekt *.txt
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2016-01-21T17:56:09Z
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2000-01-01T00:00:00Z
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ruhig
http://lamamma.twoday.net/stories/1022540587/
<small> in meinem etwas seltsamen hang zur vollständigkeit, mach ich genau dort weiter, wo ich voriges jahr aufgehört hab, denn dann hab ich zumindest alle 2015-worte "abgearbeitet"</small><br />
<br />
ruhig.<br />
<br />
sei ruhig.<br />
manche behaupten ja, sie hätte bis ungefähr zu ihrem sechsten lebensjahr fest geglaubt, sie hießen "seiruhig" mit vornamen. musste ich nicht sein.<br />
<br />
du kannst ruhig näherkommen.<br />
wenn es ruhig wird, sollte nichts passieren. außer es ist gerade ruhe vor dem sturm. <br />
<br />
ein gutes gewissen ist ein gutes ruhekissen.<br />
immer wenn ich schlecht schlafe, muss ich das denken. gegen vier uhr früh versuche ich mich noch zu beruhigen, ab halb sechs gehe ich in die badewanne. davon wird mein gewissen zwar nicht reiner, aber wenigstens mein körper. <br />
<br />
ruhig blut.<br />
das zu bewahren, war mir auch nicht gerade immer gegeben. ein handabdruck von mir in gips gehalten zeugt bis heute von meinem früheren jähzorn. ich hab ihn verloren.<br />
<br />
ruhe sanft.<br />
irgendwann. <br />
<br />
*<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">siebzehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>, das auch heuer weitergeführt wird.
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2016-01-19T12:15:00Z
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Distanz
http://lamamma.twoday.net/stories/1022511060/
Ich fahre oft in der Nacht mit der Schnellbahn nach Hause. Meist nur eine Station, aber die ist ziemlich lang. Am Praterstern nehme ich grundsätzlich den Hintereingang, der ist weit verlassener als die Vorderseite. Dort müsste ich mir den Weg nämlich durch eine Menge zwar garantiert harmlose, aber meist doch recht betrunkene Sandler bahnen. <br />
<br />
Unlängst war ich am Sonntag im berüchtigten Billa am Praterstern einkaufen und zwar nur Zuckerl, weil sich die der X. jetzt und unbedingt eingebildet hatte, und wir nicht wirklich was anderes vorhatten. An den Kassen - und dort steht man am Sonntag Vormittag grundsätzlich sehr lange - stank es grauenvoll, aber nicht nach Alkohol. Der arme Mann hinter uns hatte sich angemacht. Wir versuchten ein bisschen Abstand zu ihm zu halten, was bei dem Gedränge und weil das alle anderen rundherum auch wollten - nicht einfach war. <br />
<br />
Ich kenne Leute, die mit über 40 noch nie ein öffentliches Verkehrsmittel benützt haben, weil sie nicht mit Fremden zusammengequetscht werden wollen. Das ist mir völlig gleich, während ich mich an unsere Bussi-Bussi-Kultur recht langsam gewöhnt habe. Oder nur bei sehr guten Freunden nicht mehr zusammenzucke, wenn sie mich während des Sprechens berühren. <br />
<br />
Letzte Woche in der Schnellbahn suchte ein offensichtlich auch nicht ganz nüchterner Mann verzweifelt etwas in einer riesigen goldenen Tasche. Er kniete damit zwischen den Türen und wühlte und wühlte. Sein Anblick war ein wenig grotesk, ein anderer Fahrgast nicht sehr österreichisch aussehend - musste genau im gleichen Augenblick wie ich grinsen. Ein dritter Mann stand neben mir, ebenfalls zum Aussteigen bereit. Er zog sich sehr langsam Lederhandschuhe an, obwohl es noch sehr warm war. Warum mir das so bedrohlich vorkam, weiß ich nicht. <br />
<br />
Der Weg von der Schnellbahn bis zu meiner Haustür ist ein wenig entrisch*, ich muss zunächst an der dicht bewachsenen Bahntrasse entlang durch eine Sackgasse. Wir gingen zu dritt in dieselbe Richtung, alleine wäre mir lieber gewesen. Der, der auch gelächelt hatte, muss mein Unbehagen gespürt haben. Jedenfalls fragte er mich eher grundlos, ob ich verkühlt sei. War ich nicht, aber froh war ich, in ein sehr höfliches Gespräch verwickelt zu werden, das bis zur nächsten Kreuzung dauerte. Den mit den Lederhandschuhen sah ich nicht mehr. <br />
<br />
Ich hätte auch über Nähe- und Distanzprobleme in Beziehungen schreiben können. <br />
<br />
*<small> unheimlich</small><br />
<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">sechzehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>. danke, dominik, für die vielen anregungen und blogs, auf die ich dadurch gestoßen bin!
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2015-11-26T07:41:00Z
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T wie Tanzen ...
http://lamamma.twoday.net/stories/1022495026/
Ich hab getanzt heut nacht
<br />
<br />
Männer verstehen´s nicht. Oder sagen wir die meisten.<br />
Ich liebe jede Art von Tanz. Das ist meine erste Liebe, fünf Jahre Ballett im zarten Alter zwischen fünf und zehn. Eine höchst gestrenge Ballettlehrerin, die durchaus ihr Stöckchen einsetzte. Aber nie bei mir. Denn ich war ihr Star.<br />
<br />
Meinen Eltern verdanke ich, dass ich heute keine ruinierten Füße, kein kaputtes Kreuz, keine allfälligen Spätfolgen allfällig verabreichter Antiwachstumsmittel habe. Und die Verhinderung meines ersten ernst gemeinten Berufswunsches. Später wusste ich dann nicht so recht, was ich werden wollte. Aber fünf andere Berufe hab ich sicher schon inne gehabt.<br />
<br />
Der Ballettlehrerin verdanke ich meine ausgezeichnete Körperhaltung. Meine Sitznachbarin aus der Volksschule ist dann tatsächlich Primaballerina geworden. Möglich wäre es also gewesen.<br />
<br />
Jazzdance als Ausdrucksform. Und wenn ich eine dreiviertel Stunde hinfahren musste, weil die Kursleiterin so toll war.<br />
<br />
Rock´n Roll als Sport, nie war meine Kondition besser als in diesem Jahr.<br />
<br />
Klassischer Tanz mit fast jedem meiner irgendwas bedeutenden Exfreunde, Exmänner und manchmal auch nur einfach einem Exschul- oder Exstudienkollegen. Neuanfang mit jedem, anders wird man nicht zum Tanzpaar. Viermal bis Goldstar, zwei Hobbykurse ich hab zwar fast alle Figuren vergessen, und ich schau mir keine einzige Folge von Dancing Stars an. Aus Vorsicht.<br />
<br />
Ausdruckstanz als Entspannung Headbangen als Entspannung selbst wenn ich ins Flex gehe, sagen mir wildfremde Menschen, deren Mutter ich sein könne, dass sie mir gern zusehen. Stage Diving als Mutprobe. Selbst Circle Pit, wenn ich in meiner Begeisterung schlicht zu nahe bei der Bühne gelandet bin.<br />
<br />
Tanzen ist etwas Lächerliches, hat ein vollkommen Unbedarfter einmal behauptet. Mit mir zu tanzen, ist eine Ehre, hab ich dem H. einmal erklärt und wünsch mir keinesfalls, mir das ganze Programm noch mal anzutun. Nicht mit jemandem, der nicht will.<br />
<br />
Selbstverständlich tu ich es mir jederzeit nochmals an - mit Freuden, in der Tanzschule wundern sie sich auch schon ein wenig. Ich muss ja nicht immer was Neues lernen, "there is much joy in repetition" ...<br />
<br />
Manchmal gibt es noch Überraschungen. Wenn ich zum Beispiel in Stiefeln auf unsere Weihnachtsfeier stiefle, in keiner Weise vorhabe, dort zu tanzen, und mir um drei in der Früh die Füße dann doch vom Tanzen weh tun
<br />
<br />
Wenn ich mich auf einer Tanzfläche bewege - egal wo und mit wem (gerade auch allein) - falle ich fast in Trance und vergesse alles, was mich traurig oder wütend macht.<br />
<br />
Tanzen ist Leben. Wär zumindest möglich.<br />
<br />
<img src="http://static.twoday.net/fantasia/images/traumtaenzerin.jpg" alt="" /><br />
<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">fünzehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>. ich hab ihn schon vor längerer zeit geschrieben, aber er gilt immer noch;-)
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2015-11-08T10:59:00Z
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ein reines gewissen ...
http://lamamma.twoday.net/stories/1022481261/
... ist ein gutes ruhekissen <br />
<br />
montag: mein bett nicht gemacht, dem x. nicht die zähne geputzt, mit der z. nicht geredet, mich über die y. lustig gemacht, der v. nicht genau zugehört und mich über ein geschenk nicht gefreut. gut, aber zu kurz geschlafen.<br />
<br />
dienstag: ein paar geschwindigkeitsbegrenzungen überschritten, zur rezeptionistin unfreundlich gewesen, der w. aus dem weg gegangen, aus höflichkeit gelogen, mich zu wenig bewegt und dreimal zu viel gegessen. sehr gut, aber zu lang geschlafen.<br />
<br />
mittwoch: zu spät gekommen, die r. ausgenützt, ein bisschen aus- und ein bisschen angegeben, dem l. aus taktischen gründen das duwort angeboten, fünfmal zu viel gegessen und den vortrag der t. nicht angehört. zu spät schlafen gegangen, aber ziemlich gut geschlafen. <br />
<br />
heute: meine mutter nicht angerufen, meine mails nicht gelesen, die geschwindigkeitsbegrenzungen mehrmals überschritten, meine arbeitszeit nicht eingehalten, mich vom w. nicht verabschiedet, aus höflichkeit gelogen, mehr als sonst geraucht, den müll nicht rausgebracht, keinen temperaturfühler gefunden, mehr als zwei achterl getrunken. ich schätze, ich werde heute auch ganz gut schlafen. <br />
<br />
<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">vierzehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>
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2015-10-15T19:23:00Z
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verstehen ...
http://lamamma.twoday.net/stories/1022475168/
der l. flirtet ein bisschen mit der k., was ich huldvoll lächelnd zur kenntnis nehme. der w. neben mir schwärmt vom out-door-training, eingebettet in systemisch-konstruktivistischen kontext. der c. mache alles falsch, ist sich die runde plötzlich einig, man könne doch nicht jeder frau das gefühl geben, sie sei die einzige. das führe nur zu missverständnissen, insbesondere bei zeitlichen überschneidungen. der hauptober übersetzt alle unsere bestellungen lautstark ins spanische. dagegen behauptet der w., ihm sei es mittlerweile völlig egal, was seine frau und seine chefin grad treiben. wenig später erkenne ich, dass es sich doch um zwei verschiedene personen handelt, ihn aber beide damen sehr schlecht behandeln. dabei scheint er selbst durchaus sehr nett zu sein. er wolle nur nicht einfach so seine wohnung räumen, und einen guten job rasch wieder zu kündigen, sei in zeiten wie diesen auch nicht sehr klug. die k. klagt, sie hätte seit april keinen sex gehabt, der w. verweigert auch auf ausdrückliche nachfrage jegliche diesbezügliche auskunft. der l. bietet sich als ersatz an - nur bei der k. natürlich. sie lehnt erwartungsgemäß ab. wenigstens käme ihr nächstes blind date am sonntag, "am papier" hätte der bis jetzt einen recht interessanten eindruck gemacht. wobei die k. sich mit ihren männern - soweit ich weiß - noch nie etwas gutes getan hat. das service ist recht prompt, das essen recht ordentlich. als mich ein wenig fröstelt, bringt mir der l. sein sakko.<br />
<br />
<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">dreizehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>
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2015-09-29T14:00:00Z
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rausch ...
http://lamamma.twoday.net/stories/1022475163/
es brauchte keinen alkohol, <br />
es brauchte keine drogen, <br />
und schon gar keine aufputschmittel <br />
<br />
es genügten die wärme, <br />
die zuneigung, <br />
die freundlichkeit, <br />
die freude, die sie mir alle gemacht haben, <br />
die musik, <br />
die spiele, <br />
die stücke, <br />
die phantasie, <br />
das gegenseitige wohlwollen, <br />
die spannenden gespräche, <br />
die lustigen einlagen, <br />
der wortwitz, <br />
die geschenke, <br />
das gute essen, <br />
das zusammen lachen, <br />
das zusammen singen, <br />
das zusammen wandern, <br />
sogar das zusammenhelfen beim aufräumen, <br />
<br />
einfach<br />
das wissen, dass ich keine und keinen von ihnen in meinem leben missen wollte und die freude, dass sie sie alle da waren, <br />
dass ich mich unlängst von 3 bis 3 wie im <b>rausch</b> gefühlt hab
<br />
<br />
<a href="https://www.flickr.com/photos/70147631@N00/21066111240/in/dateposted-public/" title="DSC_1101"><img src="https://farm1.staticflickr.com/640/21066111240_6c37521717.jpg" width="500" height="334" alt="DSC_1101" /></a><br />
<br />
dieses bild gehört zu den absoluten lieblingsbildern, die mir danach geschenkt wurden;-)<br />
<br />
und dieser text gehört nicht nur zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">zwölften wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a><br />
<h3>DANKE!</h3>
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2015-09-22T15:15:00Z
-
schwermut
http://lamamma.twoday.net/stories/1022474044/
<small>eine kleine verspätete fingerübung </small><br />
<br />
der sch
vermouth liegt dir im magen<br />
schwärm, ute, von vergang´nen tagen<br />
<br />
lausch, wärm, uteral gesehen<br />
schwer, mutter zu verstehen<br />
<br />
ist schwer, mut zu fassen<br />
die schwermut sein zu lassen<br />
<br />
*<br />
dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">elften wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>
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2015-09-17T10:14:00Z
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französisch für anfänger
http://lamamma.twoday.net/stories/1022461130/
il était une fois ...<br />
<br />
<br />
il était une fois en chine un jeune homme qui ramait dans une petite rivière. soudain trois oiseaux noirs se sont assises sur son bateau. "nous pouvons réaliser tes désirs lui s´adressa le plus grand. "qu´est-ce que tu veux?" le jeune homme n´a pas hesité á repondre "une longue vie". "écoute moi", le plus grand oiseau lui dit, "je suis ta mort. tu ne sauras pas quand je rentrerai - passe chaque jours comme s´il s´agit de ton dernier. ainsi ta vie ne sera pas trop bref. " et il s´est levé. <br />
le deuxième oiseau lui demanda ce qu´il devait faire pour lui. "je ne veux pas être seul!" le jeune homme soupira. "ah oui, c´est ne pas un problême! nous, les oiseaux, sommes partout - au revoir!" et il s´est levé aussi.<br />
il restait le plus petit oiseau en attendant ses mots. "je veux être heureux!" le jeune homme s'exclama. l´oiseau hocha sa tête. "je pourrais devenir ton bonheur... mais tu sais bien: c´est très difficile de tenir un oiseau! veux-tu choissis une alternative?" "c´est possible? je n´ai pas perdu ma chance?""non, pas du tout, nous sommes dans un conte moderne." "alors, je souhaite que je sois content!" "C´est mieux!" et l´oiseau expliqua au jeune homme de prendre toujours un panier pour tous ses soucis et de le mettre derriére lui.<br />
<br />
Soixante dix ans plus tard un vieil homme ramait dans un grand fleuve, quand un petit oiseau s´approchait. "Eh bien, ton panier est vide" il remarqua "est-ce que tu me reconnais?" Le vieil homme lui confirma qu´il l´avait reconnu déjà souvent, quand il a recontré sa femme la première fois, quand ses six enfants sont nés .. mais il n´avait pas essayé de le retenir et qu´il avait compris son conseil de ne voir pas ses soucis en face. "tu a fait bien", dit l´oiseau et "je m´assieds derrière ton dos maintenant".<br />
Quelques minute plus tard le deuxième oiseau arrivait aussi. "je n´étais pas seul vraiment - jusqu´à mon épouse meure et mes enfants s´en aillent pour decouvrir le monde. mais je savais tout le temps: comme il y a des oiseaux innombrables, il y a des hommes." "Tu a bien pensé", le deuxième oiseau dit "moi, je t´accompagnerai à present pour que tu ne sois pas seul!"<br />
Et le vieil homme sourit en saluant le dernier oiseau.<img title="" height="204" alt="china" width="200" src="http://static.twoday.net/lamamma/images/china.jpg" /><br />
<br />
*<br />
ich bin ja immer noch ganz stolz auf diesen uralten beitrag, weil ich mir französisch mit über dreißig selber beigebracht hab. (ungefähr so fehlerhaft muss das da oben auch sein....)<br />
jedenfalls passt es gut zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">zehnten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a>
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2015-07-19T06:09:00Z
-
Nackt neun mal geschüttelt;-)
http://lamamma.twoday.net/stories/1022460693/
<i> mir ist heut zu heiß für was sinnvolles. daher zur abwechslung (naja) geblödel zum </i><a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">neunten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a> <br />
<br />
<br />
<small>im zirkus</small><br />
Der Clown nach seinen Nasen fragt,<br />
die Zirkusaffen fraßen nackt. <br />
<br />
<small>im büro</small><br />
Statt zu den faden Fakten nicken,<br />
würd ich lieber die Nackten
<br />
<br />
<small>im spital</small><br />
Der Chirurg, der sagt Nähen!<br />
Es wird sie keiner nackt sehen!<br />
<br />
<small>beim schuster</small><br />
Schuhe für Nacktzehen<br />
sollte man gezackt nähen.<br />
<br />
<small>im schlafzimmer</small><br />
Es war eine Prachtnackte,<br />
die mich heute Nacht packte.<br />
<br />
<small>im nagelstudio</small><br />
Die Fingernägel, nackte, lähmen -<br />
viel lieber wir gelackte nehmen.<br />
<br />
<small>im supermarkt</small><br />
Aus ihr spricht wieder nackte Häme,<br />
weil ich das Fleisch gehackt nehme.<br />
<br />
<small>klingt sinnvoll, ist es aber nicht</small><br />
Denk an ihre nackten Leiden,<br />
dann wirst nix den Gelackten neiden!<br />
<br />
<small>noch sinnloser als alle vorigen</small><br />
Wer heut mit Limonade backt,<br />
für den gilt bald auch Bade nackt!
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2015-07-16T13:29:00Z
-
Acht
http://lamamma.twoday.net/stories/1022452926/
<small> dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">achten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a> - ich bin urlaubsbedingt ein bisschen hinten nach, aber ich will keines auslassen ...</small><br />
<br />
Ich schicke voraus, dass ich an Astrologie, Homöopathie oder die Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns eher nicht glaube. Trotzdem (oder eher deshalb) ließ ich mich einmal von Freundin M. (oder sagen wir eher von Bekannter M.), die auch sonst <strike> mit unerbetenen Ratschlägen </strike> mit ihrer Hobbypsychologie nicht geizte, zum Ziehen einer Taro-Karte überreden.<br />
Ganz erstaunlich, was sie damals aus der 8 machte.<br />
<br />
Acht steht für Ausgleich, sagte sie mir und traf (zufällig?) ins Schwarze. Das war immer schon so, dass ich gerne etwas ausgleichen möchte.<br />
<br />
Als älteste Tochter die Familienzwistigkeiten. <br />
Als PfadfinderIn die Rivalitäten der 10 bis 14-Jährigen mir Anvertrauten. <br />
Als Studentin ein paar Wissensdefizite. Eh zu wenig;-) <br />
Als Lehrerin die ungerecht verteilten Ausgangspositionen. <br />
Als Ehefrau die auch recht ungleich verteilten Vermögensverhältnisse. (Und bevor jetzt wer was Falsches denkt es waren viel Schulden dabei). <br />
Als Chefin die Wasserglasstürme. <br />
Und als Frau o je.<br />
<br />
Vor kurzem holte mich da meine Vergangenheit ein. Ich musste mir das ganz genau ansehen. Es ist nicht besser geworden. Überhaupt nicht. Vor allem beruflich nicht. Chancengleichheit darf bei mir gern zum Unwort des Jahres erklärt werden. Es gibt sie nicht. Niemand mag sie fördern, sobald der Hauch eines Nachteils für die derzeit Bevorteilten damit verbunden ist. Niemand will mit dem Thema ernsthaft in Verbindung gebracht werden, das schadet karrierretechnisch auch noch nachhaltig. Nicht, dass ich noch unbedingt eine machen wollte. Aber theoretisch
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2015-06-26T12:34:00Z
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Fassade
http://lamamma.twoday.net/stories/1022436263/
Der Rasen ist gemäht, der Zaun frisch gestrichen, das Gesicht geschminkt, das Kampflächeln aufgesetzt, was sollen die Nachbarn denken? Wir werfen Kleingeld in den Klingelbeutel, weil es die anderen sehen, denn freiwillig würden wir nichts hergeben, weder dem Nächsten noch den Fernsten. Wir sind passend angezogen, wir denken wie unsere Freunde, es geht uns gut. Die Fenster sind blank geputzt, die Vorhänge sind zugezogen, wir sagen, was die anderen hören wollen. Wir haben glücklich zu sein, Sport zu treiben, zu konsumieren und Müll zu trennen. Wir sind so bewusst, wir sind so bewegt, und insgeheim glauben wir nicht immer, was wir von uns geben. Wir täuschen uns nicht, weil wir einander nicht kennen, wir enttäuschen niemanden, weil wir so konform sind.<br />
<br />
Wir richten uns an unserer Fassade auf, sie hält uns zusammen und zurück. Wir bauen sie immer neuer und fester und wir weinen dahinter.<br />
<br />
<small> dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">siebten wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a></small>
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2015-05-23T15:59:00Z
-
ich gehör nur mir
http://lamamma.twoday.net/stories/1022425876/
<small> dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">sechsten wort</a> "dein" aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a></small><br />
<br />
<br />
Heute hab ich seit langem wieder einmal einen Brief geschrieben. Und ihn mit Deine Schwester unterschrieben. Auch dieser Brief ist mir nicht leicht gefallen.<br />
<br />
In meinem ganzen Leben habe ich weniger Liebesbriefe als Gedichte verfasst. Meine <a href="http://lamamma.twoday.net/topics/lyrics%3B-%29/">lyrischen Ergüsse</a> sind sehr überschaubar. Noch weniger dieser Briefe hab ich mit Deine
unterschrieben. Weil es nicht wahr gewesen wäre. Weil ich es nicht so gewollt hätte.<br />
<br />
Als einmal jemand dachte, ich wäre sein, bin ich im Krankenhaus gelandet. Wahrscheinlich hab ich uns beide zu ernst genommen.<br />
<br />
Manche definieren sich ja geradezu über die Ihren, Menschen, die in jedem zweiten Satz, mein Mann oder meine Frau sagen, sind mir suspekt. <br />
<br />
Schon der A. hatte ein Kinderbuch, das nannte sich Alles meins. Ich glaube, einem kleinen Pinguin wurde sein Egoismus ein wenig ausgetrieben. Oder vielleicht war es ein Rabe.<br />
<br />
Eine weise alte Dame, die zufällig auch die Großmutter meines Sohnes X. (da geht´s anscheinend doch) ist, sagt gern: Mach die Augen zu, dann siehst Du, was Dir gehört!<br />
<br />
<br />
<br />
<small> PS: Als die Eisenbahn noch vier Klassen hatte, gab es ein Bonmot über deren unterschiedliche Fahrgäste: In der vierten Klasse sitzen die Handarbeiter, in der dritten die Kopfarbeiter, in der zweiten die Leute, die nicht zwischen mir und mich unterscheiden können und in der ersten die, die den Unterschied zwischen mein und dein nicht kennen.</small>
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2015-05-01T15:03:00Z
-
GLEICH?
http://lamamma.twoday.net/stories/1022420132/
Ich hab eine kleine Schwester und wir sind nicht gleich. Nie gleich gewesen und wollen es auch nicht sein. Vielleicht wollte sie es mir als Kind noch gleich tun, aber mittlerweile hat sie schon längst jede Latte - und die Latten waren hoch - die ich gelegt habe, übersprungen.<br />
<br />
Meine Mutter zog uns gerne gleich an, was wir beide nicht ausstehen konnten. Aber die Oma nähte uns halt aus dem gleichen Stoff das Gleiche, was hätten wir tun können?<br />
<br />
Wir sind beide keine Balletttänzerinnen geworden, obwohl ich da zweifellos mehr Talent hatte und die Ballettlehrerin mich ungleich mehr geschätzt hat.<br />
<br />
Wir sind beide auch keine Pianistinnen geworden, obwohl sie da zweifellos länger geübt hat, aber wir eher gleich unmusikalisch sind.<br />
<br />
Sie spielte nicht gleich gut Tennis wie ich, und ich kann bis heute nicht gleich gut Schifahren wie sie. <br />
<br />
Wir studierten zumindest am Anfang teilweise das Gleiche, zu Anfang durchaus mit unterschiedlichem Einsatz und Ehrgeiz, aber wir waren gleich schnell fertig. Zwei Jahre hatten wir den gleichen Beruf.<br />
<br />
Meine Schwester hat sich in ihrer ersten Ehe ein bisschen meinen Eltern gleich verhalten, ich hab es anders gemacht. Unsere Beziehungen haben ungefähr gleich lang gehalten.<br />
<br />
Meine Eltern sagen, dass sie uns immer gleich behandeln woll(t)en. Dabei stehen ihnen ihre Urteile ein wenig im Weg: Sie ist die Ordentliche und ich bin die Schlampige. Sie ist die Verantwortungsvolle und ich bin der Hallodri. Sie tut was für die Menschheit und ich arbeite für die falschen Leute. Sie ist die Sparsame und ich bin die Verschwenderin. Sie ist die Arme und ich bin die Verrückte. <br />
<br />
Und ich schätze einmal, wir sind auch nicht so gleich glücklich. Und das tröstet mich jetzt ein wenig.<br />
<br />
<small> dieser text gehört zum <a href="http://neonwilderness.net/txt/txt-die-beitraege/">fünften wort</a> aus dem <a href="http://neonwilderness.net/txt/">*.txt - projekt</a></small>
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2015-04-18T17:23:00Z
-
@bild
http://lamamma.twoday.net/stories/1022408787/
<i>Und du stehst vor dem Spiegel<br />
und du siehst dein Gesicht.<br />
Und du bist dieses Wesen,<br />
und du bist es doch nicht.<br />
Weil der Spiegel nie sagt,<br />
was du wirklich denkst,<br />
welchen Dingen du,<br />
welchen Werten du<br />
Beachtung schenkst
</i><br />
<br />
Den Rest weiß ich nicht mehr (es waren mindestens noch drei Strophen), aber ein Klassenkollege hat dieses höchst philosophische Produkt (von mir mit höchstens 15 verfasst) vertont und mit vielen anderen Eigenkompositionen tatsächlich auch zur Aufführung gebracht, wofür ich ihm bis heute Respekt zolle.<br />
<br />
Was ich damals offensichtlich schon ahnte: Wir haben ein Bild von uns, dem wir natürlich nie entsprechen, auch wenn wir es so gerne würden. Und wehe, wer anderer kratzt daran dann werden wir böser, als wenn er oder sie uns sonstwie misshandelte.<br />
<br />
Um dem Bild zu entsprechen, nehmen wir gar nicht wenige Opfer auf uns, bleiben in kaputten Ehen, reden uns alles Mögliche schön, verlieren nicht die Geduld, wo Hopfen und Malz verloren ist, trösten uns mit den Aussagen derer, die uns wider besseres Wissen auch noch Recht geben, weil sie unsere Eitelkeit (oder Verletzlichkeit?) ganz genau einschätzen können.<br />
<br />
Einmal hab ich mein Spiegelbild zerschlagen. Dabei hab ich mir ziemlich weh getan.<br />
<br />
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abgrundtief
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Ich habe lang darüber nachgedacht, warum ich ihn so hassen konnte. Meinen Hass nährte ich immer wieder neu, meine Verachtung ließ ich ihn immer deutlicher spüren. Die angebotene Hand ergriff ich nie mehr, es gelang mir bei jedem erzwungenen Kontakt, ihn nur mehr auf dem Punkt zwischen seinen Augenbrauen fixieren. Einmal hab ich ihn über unseren Gang hinausgebrüllt, und der Gang ist ziemlich lang. Ich war stolz, wenn ich ihm schaden konnte, und ich habe es getan, so gut es mir möglich war.<br />
Warum jetzt, mag er sich gefragt haben, wo doch alles schon so lang her ist? Seine unerträgliche Aufdringlichkeit, all das Gesabbere und Gegrapsche, das von mir zuerst gar nicht ernst genommene Getue. Gekichert hab ich am Anfang noch, kein Lachen gab es mehr am Ende. Die meisten hätten mir sowieso nicht geglaubt, wie bei einem Hundebesitzer der sei doch harmlos, das wüssten ja eh alle
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Keine Grenzen konnte ich setzen, und dafür hab ich mich selbst später so abgrundtief verachtet. Seiner Meinung nach war alles meine Schuld, das alles hätte schließlich ich ihm angetan, und wenn es nur die aufreizende Art meiner Kleidung war. <br />
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Bis ich mir irgendwann den Verrat an mir selbst verzeihen konnte. Und damit ihm auch.
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2015-02-24T11:59:00Z
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