Mittwoch, 24. Juni 2015

ich schreibe mich aufs letzte blatt

frau katiza hat mich gestern an ein projekt erinnert, das ich schon ewig angehen wollt. da slammen nicht so meins ist, erfreu ich euch ab sofort mit kommentaren zu meinem wiedergefundenen stammbuch.

früher mussten wir (oder unsere mütter - je nach lust und fleiß) eine leere seite füllen, nicht nur vorgegebene rubriken. niemand wäre auf die Idee gekommen, fotos hineinzukleben, die waren viel zu teuer.

und in absolut jedem stammbuch, stand auf der letzten seite:
stammbuch_1

die schriftanalyse überlass ich herrn trithemius, falls er lust hat, der kann das besser. von mir gibt´s wie immer nur text ...


christl saß in der vorletzten reihe, sie hatte dicke brillen und ganz feste rotblonde locken. viel hab ich nicht mit ihr gesprochen, gar nicht, weil ich sie nicht mochte, eher weil ich sie nicht kannte.
vier jahre lang nicht kannte.

eigentlich hab ich mich gewundert, dass sie sich aufs letzte blatt geschrieben hat und mich "sehr gern hat". und außerdem hab ich mich damals auch ein bisschen darüber geärgert, dass ich den fantasielosen spruch jetzt auch als schandfleck in meinem stammbuch hatte.

sie konnte von uns 30 schülerInnen am besten fehlerlos lesen, nur ganz selten schaffte ich mehr worte als sie. das weiß ich deshalb so genau, weil unsere deutschlehrerin in der unterstufe (die heute sekundarstufe II heißt - ein wort, das ich herzlich unnötig finde - ) aus jeder klassenlektüre einen wettkampf machte. und wer den jeweiligen tagesbestwert erreicht hatte, war von der hausübung befreit. vielleicht wär´s ja besser gewesen, ich hätte noch seltener gewonnen - dann hätt ich jahre später meine deutsch-matura nicht verhauen müssen. aber das ist eine andere geschichte.

was aus ihr geworden ist, weiß ich nicht. wahrscheinlich ist sie auf eine handelsakademie gegangen. vielleicht hat sie einen lieben, genau so ruhigen mann und drei wohlerzogene kinder bekommen. jetzt sitzt sie am abend in ihrem gepflegten garten, nachdem sie aus ihren selbstgezogenen krauthäupteln ein paar raupen entfernt hat. schön sind die ja erst, wenn sie schmetterlinge geworden sind.
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Samstag, 20. Juni 2015

vorher - nachher (2)

mah, so herzige viecherln ...
P1090366

aber am schluss haben wir sie alle aufgegessen ...

P1090367

und wenn ihr euch 69 andere bilder von portugal ansehen wollt, einfach aufs bild klicken - und nach vor oder nach hinten scrollen;-)
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Freitag, 19. Juni 2015

rätsel 172*

istvorbei

ich bin schon ganz unsicher, ob es sich bei teil zwei etwa gar um österreichische umgangssprache handelt. bisher hielt ich es allerdings für hochdeutsch;-)
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rätsel 171*

zum aufwärmen

schiffstielsie

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Montag, 15. Juni 2015

vorher - nachher (1)

kohlrabi_vorher

das war ein ausgezeichnetes essen.
aber ich zeig euch jetzt, WIE man das aufisst:

kohlrabi_nachher
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Dienstag, 26. Mai 2015

Wo war ich da eigentlich?

für herrn shhhhh aus dem archiv gekramt --

Da ist was Wahres dran, dass man nicht hungrig einkaufen gehen soll! Und ich werde nie wieder bei Schnee und Eis meinen Sommerurlaub buchen. Wie wünschenswert sind mir vierzig Grad im Schatten da nicht erschienen! Und nach den geschmalzenen Preise auf den außer Panorama so gar nichts gratis anbietenden Alpenorten erst die Verheißung „Alles inklusive“! Davon muss ich mich jetzt mindestens ein Jahr lang erholen. Vielleicht noch länger. Die grausigen Details:

Erster Tag: Bei der Ankunft noch „Schifoahrn“ life gehört. Glaube nicht, dass es sich um eine lokale Band handelte. Machte die Nacht jedenfalls nicht kälter. Nach einigen unmerklichen Irrwegen Zimmer gefunden.
Zweiter Tag: Zu spät in den Kampf um die Liegen eingestiegen. Mich nur zweimal verirrt. Habe das erste mitgenommene Buch ausgelesen.
Dritter Tag: Mindestens vier Leute ohne Tätowierung gesehen. Wasserball gespielt. Die nächsten zwei Bücher gelesen.
Vierter Tag: Mich an den Anblick von originalverpackten Tiefkühl-Pommes-Frites am Buffet gewöhnt. Muskelkater vom Wasserballspielen. Nur ein halbes Buch.
Fünfter Tag: Auf Wassergymnastik umgestiegen. Mich an alle Laute der Zimmernachbarn gewöhnt. Die zweite Buchhälfte.
Sechster Tag: Muskelkater von den ungewohnten Turnübungen. Mein Kind mehr als 10 Minuten gesehen. (Sein bester Freund reiste ab). Zweieinviertel Bücher.
Siebter Tag: Beim Aerobic für Anfänger nicht mitgekommen. Fragte nach, ob es noch eine Vorstufe gibt. Mein Kind hat einen neuen besten Freund. Drei Bücher.
Achter Tag: Unaussprechliche Kampfsportart ausprobiert (Kai Pirinja?). Eine zweite alleinstehende Person mit Kind entdeckt. Fremde Person griff mir auf den rechten Oberschenkel, als ich nach der Uhrzeit fragte. Verzichtete auf Umsetzung der neuen Kenntnisse. 387 Seiten.
Neunter Tag: 699 Seiten.
Zehnter Tag: Die restliche Lektüre aufgebraucht.
Elfter Tag: Fremde Leute um Bücher angebettelt.
Zwölfter Tag: Geborgte Bücher gelesen.
Dreizehnter Tag: Erstes Buch noch einmal gelesen.
Vierzehnter Tag: Heimkehr. Flug wurde für mich nach vor verschoben.

Was ich noch immer nicht ganz verstehe:
Wieso hat mein Sohn nicht zwei Kilo zugenommen sondern ich? Zwei Wochen lang zwei mal täglich Spaghetti Bolognese und in der Früh fünf Pfannkuchen gegen ein bisschen Salat und höchstens zwei, drei Kuchenstücke!
Wo haben sich alle anderen Geschiedenen versteckt? Rein statistisch betrachtet hätte es welche geben müssen.
Warum habe ich das zweiseitige Gesundheitsbeauskunftungsformular, das ich beim Hinflug ausfüllen musste, heute noch in der Handtasche?
Wieso musste ich meine Zigaretten, den Tauchkurs meines Kindes und die Schokolade extra bezahlen?
Weshalb gehen nur Frauen mit Hängebusen oben ohne?

Das nächste Mal buche ich auf jeden Fall eine Lesereise!
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Samstag, 23. Mai 2015

Fassade

Der Rasen ist gemäht, der Zaun frisch gestrichen, das Gesicht geschminkt, das Kampflächeln aufgesetzt, was sollen die Nachbarn denken? Wir werfen Kleingeld in den Klingelbeutel, weil es die anderen sehen, denn freiwillig würden wir nichts hergeben, weder dem Nächsten noch den Fernsten. Wir sind passend angezogen, wir denken wie unsere Freunde, es geht uns gut. Die Fenster sind blank geputzt, die Vorhänge sind zugezogen, wir sagen, was die anderen hören wollen. Wir haben glücklich zu sein, Sport zu treiben, zu konsumieren und Müll zu trennen. Wir sind so bewusst, wir sind so bewegt, und insgeheim glauben wir nicht immer, was wir von uns geben. Wir täuschen uns nicht, weil wir einander nicht kennen, wir enttäuschen niemanden, weil wir so konform sind.

Wir richten uns an unserer Fassade auf, sie hält uns zusammen und zurück. Wir bauen sie immer neuer und fester und wir weinen dahinter.

dieser text gehört zum siebten wort aus dem *.txt - projekt
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Donnerstag, 21. Mai 2015

rätsel 170*

kollege schwallhalla ist zwar wieder da, aber mir ist auch grad wieder einmal eines eingefallen:


hennesee

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Sonntag, 17. Mai 2015

generation enkel

unendlich müde sind wir nach hause gekommen. das zweite begräbnis heuer, bei dem mir von unendlich vielen leuten, die mich nicht kennen, konduliert wurde. am land ist das alles so anders als in wien.
*
nein, ich sei nicht die tochter, erklärte ich mehreren leuten, nachdem sie mich neben dem halbbruder, den wir gerade erst kennengelernt haben, sitzen gesehen hatten. es war mein opa, nicht mein richtiger, aber für uns schon immer der richtige, und für meine großmutter, die ihm vor fünf jahren vorausgegangen ist, ganz sicher auch.
*
er hat sich immer so gefreut, wenn wir ihn besucht haben, in den letzten jahren eher einzeln, damit wir nicht nur geballt zu weihnachten erscheinen, die mutter, die schwester und ich. das hätte er nicht gedacht, sagte er manchmal, dass wir auch "nur" seinetwegen kommen würden.
*
warum wir denn den n.n. nicht eingeladen hätten, fragte jemand. wer das sei? na, das sei doch auch ein halbbruder gewesen. wie hätten wir ihn einladen sollen, wenn wir gar nichts von ihm wussten?
*
einen tag vor seinem tod hab ich mit ihm telefoniert. ich käme im juni, kündigte ich an, er freue sich, antwortete er.
*
der obmann vom turnverein, der obmann vom kriegsopferverband und der obmann der liedertafel haben geredet. ersterer wurde vor jahren auch als potentieller f-chef von oberösterreich gehandelt. aber er war auch der nachbar mit einer so anderen frau. der pater hat manches wort relativiert, dafür haben wir uns später bedankt.
*
dabei hat mein opa viel gutes getan. nach dem krieg. ob es stimmt, dass er für seine erste frau ins gefängnis gegangen ist, wissen wir nicht sicher. dass er meine oma fast bis zum letzten altzheimerstadium liebevollst betreut hat, wissen wir schon. seine leibliche tochter hat uns über den notar ausrichten lassen, dass sie mit dem begräbnis nichts zu tun haben will.
*
nach der zehrung mussten wir sein zimmer im altersheim ausräumen. den stahlhelm könne sie als deko brauchen, meinte schwester natascha. wir wollten ihn nicht.
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hier fehlt was;-)

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