Montag, 4. August 2014

sommerlektüre

die wiener büchereien haben ihren suchalgorithmus für die e-books umgestellt. einerseits finde ich das ein wenig mühsam, andererseits hab ich mir angewöhnt, einfach stichwörter einzugeben und mich vom ergebnis überraschen zu lassen. anscheinend hab ich heuer besonders gute stichwörter verwendet, buch 1, das ich gleich jedem, der es nicht kennt, ans herz legen muss, ist das da:

das hat mir inhaltlich so gut gefallen, dass ich mindestens eine stunde zur nacherzählung gebraucht hab, und selbst die noch ganz nett geraten ist. was jetzt nicht ausschließlich an mir als nacherzählerin gelegen sein dürfte.

buch 2, das mich gerade herzhaft zum lachen bringt, ist das da:

das les ich grad, und selbst wenn das ende nicht so befriedigend sein wird, wenn ich den dreieinhalb amazon-rezensensionen, die ich überflogen habe, glauben will, hat es sich ausgezahlt.
nacherzählen lässt sich das wahrscheinlich weniger gut, aber absätze wie
"Gott ist wie Alkohol. Wenn man zu tief drin ist, fragt man sich, ob das wirklich so eine gute Idee war. Und die religiösesten Völker müssen ja auch die meisten Kriege führen ..." * könnte ich ja bei gelegenheit ins gespräch einstreuen ...

*von mir jetzt schon sehr frei zitiert. aber ungefähr so stand es schon drin.
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Donnerstag, 24. Juli 2014

vielleicht

Ich erfinde uns eine Vergangenheit. Sie kennen mich nicht, aber ich habe es in Ihren Augen gesehen. Das kleine Aufblitzen der Möglichkeit, das Ja.

Vielleicht war ich das kleine Mädchen, das allein im Zug gesessen ist. Und Ihre Mutter hat sich freundlicherweise bereit erklärt, auf mich aufzupassen. Sie waren damals dabei, können sich aber nicht mehr erinnern, dass Sie getobt haben, weil Sie nicht ganz vorne einsteigen durften. Sie wollten den Lokführer sehen und Ihre Mutter hat es nicht erlaubt. Und weil sie dabei am Bahnsteig so ruhig und freundlich geblieben ist, hat ihr meine Mutter mich anvertraut. Für zweieinhalb Stunden. Irgendwann haben Sie sich beruhigt und mit mir um die Wette gezählt. Ich war eine kluge Vierjährige. Deshalb habe ich gewonnen, weil Sie bei 30 nicht mehr weiterwussten. Klüger als mit vier war ich nie wieder. Damals hat Gewinnen noch Spaß gemacht.

Nein, Sie glauben nicht, dass Sie je Zug gefahren sind? Ihre Eltern hatten damals schon ein Auto und benützten es gerne?

Oder ich war das Mädchen am Strand, zu dem Sie mit dreizehn so gern hinüber gestarrt haben? Und das Sie sich zwei Wochen lang nicht anzusprechen trauten, obwohl unsere beiden Familien immer in Sichtweite lagerten? Ich habe Sie durchaus gesehen, Sie haben es gehasst, wenn Ihnen der Rücken eingeschmiert wurde. Genützt hat es nichts, statt mit mir zu reden, haben Sie mit Ihrem kleinen Bruder Sandburgen gebaut, sich einen Sonnenbrand geholt und Sie sind immer laut schreiend in die Wellen gelaufen. Manchmal bin ich auf einer Luftmatratze draußen gewesen, Sie hätten mich gerne hinunter geworfen, damit ich Sie endlich bemerke. Denn am Strand hatte ich meine Nase immer in irgendeinem Buch. Das hat Sie nicht interessiert.

Sie waren selten am Meer? Sie haben gar keinen kleinen Bruder?

Ich war die Kellnerin in dem kleinen Kaffee, in das Sie Ihre Noch-Nicht-Freundin geführt haben. Ich habe gleich gemerkt, dass Sie überhaupt nicht zu Ihnen passt. Sie hat Sie trotzdem entjungfert, geheiratet und mit Ihnen zwei Kinder bekommen, die Sie jetzt immerhin jedes zweite Wochenende von Samstag Vormittag bis Sonntag Abend sehen dürfen. Sie haben mir damals sehr viel Trinkgeld gegeben, um das Mädchen zu beeindrucken.

Das hätten Sie gar nicht gekonnt, weil Sie damals kaum Geld hatten? Der Erfolg ist erst viel später gekommen? Und Ihre Zukünftige haben Sie nicht ins Kaffeehaus sondern lieber ins Kino geführt, da mussten Sie weniger reden und es gefiel Ihnen viel besser, im Dunklen zu schmusen?

Oder ich war die Dame, der Sie auf einem Ball auf den Fuß gestiegen sind und sich dafür ausgiebig entschuldigt haben. Mein Kleid hat Ihnen gefallen und was drin steckte wohl auch. Aber dann sind Sie zurück zu Ihrem Tisch, Ihren Freunden und dem, was Sie für Ihr Leben hielten, gegangen und haben mich in fünf Minuten vergessen.

Sie können gar nicht tanzen? Das macht nichts, das bringe ich Ihnen bei. Wenn Sie mich endlich ansprechen. Zwei Stationen haben Sie noch Zeit.
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Mittwoch, 16. Juli 2014

...

ich stehe in der straße, in der ich aufgewachsen bin, am fenster und beobachte die häuser gegenüber. in den erdgeschoßen sind geschäfte, bei manchen sind die rollläden noch herunten. ich nehme anteil, an denen, die dahinter sind.

der r. winkt mir zaghaft, ich weiß sofort, dass er es ist, bin mir aber nicht sicher, ob er mich noch erkennt. er deutet mir, herüber zu kommen, ich betrete eine art geschäftsraum mit etlichen lampen und stühlen in leuchtenden neonfarben aus fast durchsichtigem kunststoff. ob er lampen verkaufe, frage ich, er lächelt, führt mich weiter nach hinten in ein riesiges atelier.

dort stehen noch viel mehr sessel, lampen, tische, auf einem pult ist ein skizzenblock aufgeschlagen, es ist großartig, was er da alles hinein gezeichnet hat. der raum ist lichtdurchflutet, weiter hinten seh ich einen oldtimer, r. ist offensichtlich sehr wohlhabend geworden.

hab ich mich jetzt in dein geld verliebt, frage ich und er lacht, nein lächelt fein, und nimmt mich in die arme. ich denke nicht an das, was wirklich zwischen uns gewesen ist, das kommt erst nach dem aufwachen, beschließe ich.

ich freue mich, dass er so viel erfolg hat, er hatte immer schon großes talent zum zeichnen. ich lächle auch noch beim aufwachen. das hätte wohl alles so werden können, denke ich. in einem anderen leben, in dem er nicht mit 27 gestorben wäre.
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Freitag, 27. Juni 2014

rätsel 164 mit zusatztext*

wussten sie, dass einen so ein kampf gegen windmühlen auch ziemlich schlauchen kann?

oder dass in stockholm ein roter paprika im supermarkt ca 8 euro kosten kann?

oder dass ich mir extra zum freitag ein schönes neues (eigentlich leichtes) "schwallhalladada" ausgedacht habe?

rückspeiche
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Freitag, 13. Juni 2014

RÄTSEL ZUM FREITAG ...

erstens muss ich mich gleich mal entschuldigen, dass ich mir mit der fortsetzung, zu der ich von kollegen osander so nett eingeladen wurde, so lang zeit gelassen hab - ich hab stress, stress, stress oder sozusagen grad auch wieder eine menge zum nachdenken, privat- und berufsleben, oder nix blogbares, obwohl dauernd "was ist" ...

zweitens muss ich mich gleich nochmal entschuldigen, weil mir zwar grad eine gute frage eingefallen ist, ich aber gleichzeitig umgehend alle aus der gegend oder die, die es eh schon wissen, bitte, die lösung nicht gleich zu verraten ....

aber jetzt die frage:
warum sieht man am 1.mai am sehr frühen morgen in einer bestimmten österreichischen gegend (die ist eigentlich egal, aber ich will natürlich drittens auch nicht, dass dr. google zu schnell hilft) frauen die straße waschen?

viel spaß beim raten!
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Montag, 26. Mai 2014

alles vergeht so schnell ...

... aber schön langsam spüre ich meine füße wieder. vielleicht fällt mir deshalb auch wieder einmal etwas ein.
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Mittwoch, 7. Mai 2014

sprachlos

bin ich ja eigentlich selten. gestern dachte ich zwar vorübergehend, ich hätt mein englisch komplett vergessen, als mich die mir bis dahin völlig unbekannte vorsitzende mit vornamen ansprach, damit aus sanftem sitzungsdämmerzustand riss und nach meiner meinung fragte. das ging den ganzen tag so weiter, bis ich durchaus häufig ziemlich frank gleich für alle sprach, wie mir die anderen "member-states" durchaus lobend bestätigten. und am abend stellte sich heraus, dass sie (also unsere neue "chefin") mich eigentlich verwechselt hatte.

heut saß ich bis 15 uhr in einem seminar, bei dem mir bis jetzt nicht ganz klar, ist ob wir (die ausschließlich weiblichen teilnehmerinnen) davon profitieren werden oder ob der vortragende froh ist, endlich einmal selbst alles, was ihn so in den letzten jahren bedrückt - und das ist auch objektiv nicht gerade wenig und nicht gerade einfach - erzählen zu können.

und dann sah ich beim heimfahren in der u-bahn eine junge frau. in der früh war es in wien noch sehr warm, mir war dann am nachmittag sehr kalt, weil ich mich in der früh für einen eigenen vortrag noch eher sommerlich "aufgebrezelt" hatte und es mittlerweile schüttete. die junge dame hatte nur ein schwarzes sehr kurzes cocktailkleid an, schulterfrei, und schwarze strassbesetzte pumps. ihre haare sahen frisch geschnitten und gefönt aus, sie lächelte. ich hätte ihr gern gesagt, wie großartig sie wirkte, aber ich traute mich nicht. vielleicht weil sie in einem rollstuhl saß.
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Sonntag, 20. April 2014

...

er hat einen ziemlichen buckel und schon sehr schütteres haar. links trägt er die gestreifte einkaufstasche.

sie lächelt beim herauskommen aus der tür, als sie merkt, dass die sonne ihr ins gesicht scheint. manches an ihr ist ein bisschen schief, der mund und vor allem der gang.

schnell gehen die beiden wohl schon lange nicht mehr. aber hand in hand.
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hier fehlt was;-)

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